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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann
Autoren: R. A. Salvatore
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erwiesen, und er konnte jetzt seine Schuld ablegen, wenigstens für eine gewisse Zeit und bis zu einem bestimmten Grad.
    »Was ist mit dem Kopfgeldjäger und denen, die es ihm gleichtun?« fragte Drizzt. »Sie scheinen nicht allzu gut in Eure Beschreibung der Rassen zu passen.«
    »Bei jeder Rasse gibt es Gute und Schlechte«, führte Montolio aus. »Ich habe von der Allgemeinheit gesprochen, und glaubt nur nicht, dass nicht die meisten Goblins und Riesen böse sind.«
    »Wie soll man das wissen?« drängte Drizzt.
    »Schaut Euch einfach die Kinder an«, antwortete Montolio. Und dann begann er über die gar nicht so unerheblichen Unterschiede zwischen den Kindern der guten und der schlechten Rassen zu sprechen. Drizzt hörte ihm zu, war aber distanziert, denn er brauchte keine Erläuterung. Es war anscheinend immer so, dass alles mit den Kindern in Zusammenhang stand. Drizzt hatte sich, was seine Gnollmorde betraf, immer besser gefühlt, wenn er die Distelwolle-Kinder beim Spielen beobachtet hatte. Und damals in Menzoberranzan – was gleichzeitig unendlich nah und weit weg war -hatte Drizzts Vater ähnliche Vorstellungen geäußert. »Sind alle Dunkelelfkinder schlecht?« hatte sich Zaknafein gefragt, und sein ganzes, schweres Leben lang hatte ihn das Schreien der sterbenden Kinder im Schußfeuer der Familien, die sich gegenseitig bekriegten, verfolgt.
    Nachdem Montolio zu Ende gekommen war, schwiegen die beiden Männer eine Weile. Sie brauchten Zeit, um die Dinge, die an diesem Tag ans Licht gekommen waren, zu verdauen. Montolio wusste, dass es dem Drow besserging, als sich Drizzt unerwartet zu ihm drehte, ihn offen anlächelte und das Thema wechselte.
    »Mooshie?« fragte er, als es ihm wieder einfiel, dass McGristle Montolio so genannt hatte.
    »Montolio DeBrouchee.« Der alte Waldläufer grinste und zwinkerte ihm zu. »Für meine Freunde bin ich Mooshie, und für solche wie McGristle, die sich mit jedem Wort schwertun, das länger als >spucken<, >Bär< und >töten< ist.«
    »Mooshie«, murmelte Drizzt vor sich hin. Montolios Ausführung belustigte ihn.
    »Habt Ihr eigentlich nichts zu tun, Drizzit?« schimpfte der alte Waldläufer.
    Drizzt nickte und lief erfreut von dannen. Diesmal schmerzte ihn das Wort >Drizzit< nicht so sehr.
    »Moruemes Höhle«, schimpfte Roddy. »Verdammt, Moruemes Höhle!« Einen kurzen Augenblick später saß ein kleiner Feengeist auf Roddys Pferd und blickte dem überraschten Kopfgeldjäger unverblümt ins Gesicht. Tephanis hatte die Unterhaltung bei Montolios Wäldchen verfolgt und sich maßlos geärgert, als der Waldläufer den Kopfgeldjäger weggeschickt hatte. Falls Roddy Drizzt erwischen konnte, dachte der Flinkling, dann hätte er sie beide nicht mehr am Hals, und das wäre ihm nur recht gewesen.
    »Sicherlich – bist – du – nicht – so – dumm – und – glaubst -dem – alten – Lügner?« platzte Tephanis heraus.
    »Hier!« rief Roddy, schnappte schwerfällig nach dem Feengeist, der sich einfach runterfallen ließ, an dem verwirrten Hund vorbeirannte und hinter Roddys Rücken wieder aufs Pferd sprang.
    »Wer, in drei Teufels Namen, seid Ihr?« brüllte der Kopfgeldjäger. »Und sitzt still!«
    «Ich – bin – ein – Freund«, sagte Tephanis so langsam, wie es ihm möglich war.
    Roddy warf ihm einen skeptischen Blick über die Schulter zu.
    »Wenn – Ihr – den – Dunkelelf – wollt – dann – geht – Ihr ­ in – die – falsche – Richtung«, sagte der Feengeist kryptisch.
    Nur kurze Zeit später versteckte sich Roddy hinter dem Felsvorsprung vor Montolios Wäldchen und beobachtete, wie der Waldläufer und sein dunkelhäutiger Gast ihre Arbeiten verrichteten.
    »Gute – Jagd«, wünschte Tephanis ihm, und dann war er schon verschwunden. Er ging wieder zu Caroak, dem Winterwolf, zurück, der besser roch als dieser Mensch.
    Roddy, dessen unbeweglicher Blick auf die beiden Männer gerichtet war, bemerkte kaum, dass der Feengeist sich verabschiedet hatte. »Du wirst für deine Lügen bezahlen, Waldläufer«, murmelte er verärgert. Auf seinem Gesicht breitete sich ein heimtückisches Grinsen aus, als er sich überlegte, wie er an die Freunde herankommen konnte. Das war eine schwierige Herausforderung. Aber so war es immer, wenn man sich mit Graul einlassen musste.
    Montolios Nachrichtenübermittler tauchte zwei Tage später mit einer Nachricht von Taube Falkenhand auf. Auge versuchte sich an die Antwort der Waldläuferin zu erinnern, aber die leicht
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