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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann
Autoren: R. A. Salvatore
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Fangt Euren Dunkelelf, McGristle. Das wäre das beste Kopfgeld, das Ihr jemals eingesteckt habt.«
    »Wo soll ich anfangen?« fragte Roddy ruhig nach. Offensichtlich meinte er, dass er Montolio auf seine Seite gezogen hätte. Auch Drizzt hatte diesen Eindruck, und zwar ganz besonders, als Montolio sich umdrehte und einen Blick auf das Wäldchen warf.
    »Habt Ihr schon mal was von Moruemes Höhle gehört?« fragte Montolio.
    Roddys Gesichtsausdruck verändert sich bei dieser Frage drastisch. In Moruemes Höhle, am Rande der großen Wüste Anaroch, lebte eine Familie blauer Drachen, die Morueme hieß. »Hundertundfünfzig Meilen«, stöhnte McGristle. »Eine ganz schön gefährliche Strecke.«
    »Der Drow ist dorthin gegangen, oder zumindest in diese Richtung, zu Anfang des Winters«, log Montolio.
    »Der Dunkelelf ist zu den Drachen gegangen?« fragte Roddy überrascht.
    »Na, er ist wohl eher in irgendein Loch dort in der Gegend geschlüpft«, erwiderte Montolio. »Die Drachen von Morueme wissen vielleicht etwas über ihn. Ihr solltet Euch dort erkundigen.«
    »Ich habe es nicht so eilig, mich mit Drachen einzulassen«, sagte Roddy mißmutig. »Zu riskant, und selbst wenn es gut ausgeht, kostet es zuviel.«
    »Dann sieht es wohl so aus, als ob Roddy McGristle zum ersten Mal kein Glück hätte«, sagte Montolio. »Doch Ihr habt gegen den Dunkelelf gut abgeschnitten.«
    Roddy nahm die Zügel seines Pferdes in die Hand und drehte um. »Na, setzt lieber nicht gegen mich, Mooshie«, brüllte er. »Den werde ich nicht entkommen lassen, und wenn ich jedes Loch selbst durchsuchen muß!«
    »Scheint für zweitausend Goldstücke ein wenig aufwendig zu sein«, meinte Montolio wenig beeindruckt.
    »Der Dunkelelf hat meinen Hund getötet, mir mein Ohr abgeschnitten und diese Narbe zugefügt!« konterte Roddy und zeigte auf sein Gesicht. Der Kopfgeldjäger erkannte, wie absurd er reagierte – der blinde Ranger konnte ihn natürlich nicht sehen -, und drehte sich wieder um. Dann galoppierte er aus dem Wäldchen.
    Montolio winkte McGristle angewidert nach und drehte sich dann um, um den Drow zu suchen. Drizzt traf ihn am Rand des Wäldchens und wusste kaum, wie er Montolio danken sollte.
    »Den habe ich noch nie gemocht«, erklärte Montolio.
    »Die Distelwolle-Familie ist wirklich ermordet worden«, gab Drizzt unumwunden zu.
    Montolio nickte.
    »Das wusstet Ihr?«
    »Ich wusste es schon, bevor Ihr hergekommen seid«, antwortete der Waldläufer. »Um ehrlich zu sein, zuerst habe ich mich gefragt, ob Ihr dafür verantwortlich seid.«
    »Das bin ich nicht«, sagte Drizzt.
    Montolio nickte wieder.
    Jetzt war es an der Zeit, dass Drizzt die Lücken füllte und von den ersten Monaten, die er auf die Oberflächenwelt verbracht hatte, erzählte. Wieder überwältigte ihn eine Welle von Schuldgefühlen, als er sich an seinen Kampf mit den Gnollen erinnerte. Und auch die ganze Pein kehrte zurück, die mit dem Wort >Drizzit< in Verbindung stand, als er von den Distelwolles und seiner schrecklichen Entdeckung berichtete. Montolio entlarvte den schnellen Feengeist als Flinkling, konnte sich aber die Wolfkreaturen und den Riesengoblin nicht erklären, mit denen Drizzt in der Höhle gekämpft hatte.
    »Ihr habt richtig gehandelt, als Ihr die Gnolle getötet habt«, warf Montolio ein, als Drizzt geendet hatte. »Dafür braucht Ihr Euch nun wirklich nicht schuldig zu fühlen. Laßt davon ab.«
    »Wie könnte ich?« fragte Drizzt ehrlich. »Da habe ich in Menzoberranzan soviel gelernt, und dennoch kann ich die Lüge nicht von der Wahrheit unterscheiden.«
    »Das ist eine verwirrende Reise gewesen«, sagte Montolio, und sein ernstes Lächeln baute die Spannung beträchtlich ab. »Ich werde Euch von den verschiedenen Rassen erzählen, und warum Euer Schwert die Richtigen getroffen hat, als Ihr die Gnolle getötet habt.«
    Als der Waldläufer, der er nun einmal war, hatte Montolio sein Leben dem Kampf zwischen den guten Rassen – Menschen, Elfen, Zwergen, Gnomen und Halblingen, um die wichtigsten zu nennen- und den bösen Goblinoiden und Riesen gewidmet, die nur lebten, um die Unschuldigen zu töten.
    »Orks sind meine Lieblingsfeinde«, erläuterte Montolio. »Und deshalb bemühe ich mich jetzt, Graul und seine übelriechenden Artgenossen im Auge zu behalten – oder besser gesagt, von der Eule im Auge behalten zu lassen.«
    Auf einmal begriff Drizzt vieles. Der Drow empfand eine gewisse Sicherheit, denn sein Instinkt hatte sich als treffsicher
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