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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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bei, »und dabei jedes Mal einen guten Schnitt gemacht.«
    »Aber«, wandte Balbok ein wenig hilflos ein, »dann haben wir doch eigentlich etwas Gutes getan, oder nicht?«
    »Umbal!«, rügte Rammar ihn und tippte sich mit der Spitze seiner Prothese an die Schläfe. »Du hast zu viel Zeit in der Gesellschaft von Milchgesichtern verbracht. Ist nicht gut fürs Hirn.«
    »Wieso? Was meinst du?«
    »Nur Menschen zerbrechen sich den Kopf darüber, was gut oder böse ist. Da Orks grundsätzlich böse sind, brauchen wir uns darüber keine Gedanken zu machen.«
    »Aha«, sagte Balbok und nickte, obwohl er die Sache noch immer ziemlich verwirrend fand. Die Falten auf seiner hohen Stirn vertieften sich entsprechend. »Und wenn man von uns denkt, dass wir etwas Gutes getan haben, obwohl wir uns doch alle Mühe gegeben haben, böse zu sein?«
    »Manchmal bist du wirklich zu dämlich!« Rammar bedachte seinen einfältigen Bruder mit einem strafenden Blick. »Wer, bei Graishaks Schädel, sollte denn so etwas Bescheuertes tun?«
    »Was weiß ich?« Balbok zuckte unbeholfen mit den Schultern. »Milchgesichter vielleicht, die unsere Geschichte irgendwann lesen und sich fragen, ob es uns je wirklich gegeben hat.«
    »Schmarren!«, fauchte Rammar. »Glaubst du denn, eine Geschichte wie die unsere wird aufgeschrieben? Vielleicht noch auf Papier, was? Und womöglich zwischen Deckel gebunden, damit sie sich jeder in seine Höhle holen und lesen kann!«
    »Korr, das glaube ich«, war Balbok überzeugt. »Und wie ich das glaube, du dicker kleiner umbal  …«

APPENDIX A
    DIE SPRACHE DER ORKS
    Die Sprache der Orks ist denkbar einfach strukturiert. Ihre grammatikalischen Prinzipien können von jedem Interessierten mühelos erlernt werden, Schwierigkeiten bereitet allenfalls die Aussprache. So werden Menschen auch dann, wenn sie sich zur Unkenntlichkeit verkleiden, unter Orks in der Regel an ihrem Akzent erkannt und müssen mit drastischen Konsequenzen für Leib und Leben rechnen.
    Die kriegerische Ork-Kultur kennt weder den Beruf des Schreibers noch den des Schriftgelehrten und hat folglich weder geschichtliche Dokumente noch literarische Werke hervorgebracht. Selbst die wenigen Ork-Gelehrten haben ihre Erkenntnisse niemals schriftlich niedergelegt. Entsprechend wurde die ursprünglich vom Elfischen abstammende Sprache der Orks lediglich mündlich tradiert und hat sich auf diese Weise im Lauf der Jahrhunderte beständig vereinfacht. So kennt das Idiom der Orks weder Deklinationen noch Konjugationen, unterschiedliche Casus und Tempora werden lediglich durch den Zusammenhang erschlossen bzw. durch die orkische Eigenheit des tougasg (siehe unten). Einzige Ausnahme ist der Genitiv, der durch Voranstellung der Silbe ur'- ausgedrückt wird. Häufig werden Worten Anhängsel beigefügt, die ihre Bedeutung sinnstiftend verändern, so z.B. das Suffix -' hai , das den Plural ausdrückt (umbal – der Idiot; umbal'hai – die Idioten).
    Da Orks Wert auf die genaue Bestimmung ihrer Besitzstände legen, werden auch derlei Zugehörigkeiten durch angehängte Silben ausgedrückt, z.B. -'mo , was ›mein‹ bedeutet, oder -'nur, was ›dein‹ heißt. Eine Unterscheidung zwischen Adjektiv und Adverb, wie sie in höher entwickelten Menschensprachen gebräuchlich ist, kennt die Ork-Sprache (zur hellen Freude der jungen Orks) grundsätzlich nicht.
    Zum Formen eines Satzes werden die entsprechenden Worte lediglich aneinandergereiht, wobei sich die Reihenfolge Subjekt – Prädikat – Objekt eingebürgert hat, aber nicht zwingend eingehalten werden muss, zumal dies auch von Stamm zu Stamm variiert. Verben werden – bis auf wenige Ausnahmen – durch die Verbindung eines Substantivs mit der Endung -'dok (tun, machen) gebildet, z.B. koum'dok, was übersetzt ›jemanden enthaupten‹ bedeutet. Die Bedeutung der so entstehenden Verben ist von unterschiedlicher Klarheit – mal ist sie auf den ersten Blick ersichtlich, wie bei gore'dok (lachen), dann wieder bedarf sie einiger Interpretation, wie bei lus'dok, was man wörtlich etwa mit ›sich wie Gemüse benehmen‹ übersetzen kann, in Kenntnis der allgemeinen Abneigung der Orks gegen vegetarische Ernährung jedoch als ›feige sein‹ verstanden werden muss. Aufgrund zahlreicher Anfragen sei auch kurz erklärt, wie das Orkische das Partizip Perfekt Passiv, kurz PPP genannt, zu bilden pflegt, nämlich in der Regel durch simples Anhängen der Buchstabensilbe 'dh an das entsprechende Verb. Aus kar'dok
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