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Die Opferung

Die Opferung

Titel: Die Opferung
Autoren: Graham Masterton
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dann das Hexen-Wesen vernichten, das sie verlässt... müssen wir das machen?«
    »Nur so kann das Hexen-Wesen daran gehindert werden, eine Frau nach der anderen zu übernehmen, bis sie Vanessa Charles übernimmt. Nur so können wir die Zukunft verhindern, die Sie gesehen haben.«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit?«
    »Jedenfalls keine, die wirklich sicherstellt, dass es nie wieder geschehen wird.«
    Einen Moment lang saß ich schweigend da und dachte nach.
    »Warum?«, fragte Charity. »Haben Sie Bedenken deswegen?«
    »Bedenken?« Ich hatte immer noch Schwierigkeiten, die erwachsene Art und Weise zu akzeptieren, in der sie sprach. »Ja, die habe ich. Ich habe gesehen, was mit Vanessa Charles geschah. Sie war gewaltig und fett und alle diese Dinge bewegten sich in ihr hin und her, bis sie von ihnen schließlich in Stücke gerissen wurde.«
    »Und?«, sagte Charity mit ausdruckslosen Augen.
    »Nun ... meine Bedenken sind, dass ich Liz das nicht erleiden lassen möchte. Ich möchte nicht, dass Liz in Stücke gerissen wird.«
    Charity schwieg lange, dann sagte sie: »Sie kennen das Risiko, das Sie eingehen, wenn Sie dieses Hexen-Wesen nicht vernichten. Sie wissen, dass die Alten so lange in der Lage sein werden, zurückzukehren, wie noch ein Hexen-Wesen existiert.«
    »Ich habe das Ding mit meinen eigenen Augen gesehen, ja. Yog-Sothoth. Aber wenn die Welt wirklich so vor die Hunde geht, dass die Luft uns ersticken wird und dass die Meere voller Chemikalien sind, dann verdienen wir das vielleicht.«
    »Interessiert es Sie, was mit Liz geschieht?«
    »Natürlich interessiert es mich. Ich mag sie. Ich mochte sie jedenfalls. Ich glaube, ich hätte sie sogar lieben können.«
    »Dann gibt es natürlich einen anderen Weg«, sagte Charity. »Sie können an den Moment zurückkehren, an dem sie zum ersten Mal herkam, und den Dingen einen anderen Lauf geben.«
    »Und wie anders?«
    »So anders, wie Sie es wollen. Es liegt in Ihrer Hand. Aber wenn sie nicht hier bleibt und so nicht von dem Hexen-Wesen übernommen werden kann, das Kezia in seiner Gewalt hatte, und wenn Sie sie nicht mit der Unseligen Dreifaltigkeit von Yog-Sothoth befruchten, dann wird sie auch dann gerettet, wenn das Hexen-Wesen überlebt.«
    »Können wir nicht dieses Haus niederbrennen? Wenn die Hexe im Haus steckt und wir brennen es nieder ...«
    »Sie überlebt dennoch, in der Asche, in der Erde. Man kann sie nur zerstören, wenn sie ihre drei Söhne zur Welt bringt. In diesem Moment hat sie ihre ganze Kraft den Kindern gegeben und ist schwach.«
    »Und wie zerstört man sie?«, fragte ich. »Mit irgendeinem Zauberspruch? «
    Charity lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein ... Man gestattet ihr, von einem Besitz zu ergreifen. Dann ...«, sie machte eine Handbewegung, als würde sie sich die Kehle durchschneiden. »Man stirbt und nimmt das Hexen-Wesen mit sich in den Tod.«
    Ich starrte sie an. »Das hast du vor? Du willst dich umbringen?«
    »Es geht nicht anders.«
    »Dann vergiss es. Ich werde nicht zusehen, wie Liz in Stücke gerissen wird und du dich umbringst. Keine Chance. Vergiss es einfach.«
    »Ich bin dazu bereit«, versicherte Charity.
    »Du vielleicht, aber ich nicht.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, ich bin sicher.«
    »In diesem Fall«, sagte sie, »müssen wir den anderen Weg versuchen.«
     
     
    Sie führte Danny und mich in den Garten, über den Rasen und über den Bach. Wir kletterten über die Friedhofsmauer und gingen zwischen den Grabsteinen umher. »Gerald Williams, Im Alter von sieben Jahren von Gott zu sich berufen, 7. November 1886<. Ich konnte kaum hinsehen. Gerald Williams war in die Zukunft gebracht, geschlachtet und geröstet worden - ein unschuldiges Opfer für einen bösartigen Gott. >Susanna Gosling, sie ruht in Friedens Wir zwängten uns durch die Tür ins Innere der Kapelle.
    Unter unseren Schuhen zerbrachen die zertrümmerten Dachziegel in noch kleinere Stücke. Ich sah mich um. Das Wandgemälde von Kezia Mason grinste mich immer noch an, doch auf das kommende Blutbad gab es noch keinen Hinweis. Der Himmel war strahlend blau, Schmetterlinge flatterten durch das glaslose Fenster.
    »Sehen Sie«, sagte Charity, die auf die Fensterbank geklettert war und auf den Garten zeigte.
    Ich folgte ihr und sah hinaus. Das Gras war ordentlich gemäht, Geranien blühten in kreisrunden Beeten. Von den Grabsteinen war nichts zu sehen. »Es ist Morgen«, sagte ich irritiert.
    Danny kam zu mir. »Sieh doch, Daddy«, sagte er und zeigte
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