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Die Oger - [Roman]

Die Oger - [Roman]

Titel: Die Oger - [Roman]
Autoren: Bastei Lübbe
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Mogda.
    Die Tunnelzugänge zur Haupthöhle erhellten sich, und Mogda erkannte den Schein von Fackeln. Als Erster betrat Kruzmak die Grotte, dicht gefolgt von Rator, der schwer angeschlagen schien. Ihnen folgten einige Menschen, Hauptmann Barrasch aus Osberg, der von etlichen Soldaten begleitet wurde. Schnell erkannten die Kinder ihresgleichen und flüchteten sich zu den Gardisten. Die anderen blieben zurück, nur Rator humpelte weiter auf Mogda und Cindiel zu.
    »Und?«, fragte Mogda
    »Sieg!«, rief Rator, erschöpft, aber stolz. »König will dich sehen. Wir dich bringen.«
    »Was ist mit unseren Freunden?«, wollte Mogda wissen.
    »Viele sterben. Viele leben.« Die beiden Oger sahen sich an und nickten in stummem Verständnis.
    Zusammen verließen sie den Drachenhorst. Als sie den Eingang erreichten, strahlte ihnen die Sonne entgegen. Sie traten hinaus auf das Plateau, und die Kinder rannten an ihnen vorbei ins Freie.
    Das Schlachtfeld sah entsetzlich aus, aber immer mehr Menschen und Oger erhoben sich und schauten in ihre Richtung, bis alle Blicke auf ihnen ruhten. Dann brach der Jubel los.

Epilog
 
    Die Schlacht war gewonnen und der Krieg vorbei. Zahlreiche Trolle waren gefallen, doch einige wenige konnten vor den Angriffen der zweiköpfigen Oger zurück in die Berge flüchten. Die überlebenden Orks und Goblins zerstreuten sich in alle Winde. Zwei der Meister hatte man auf ihren geflügelten Reittieren im Nordhimmel verschwinden sehen.
    Nur über den Verbleib der Ettins wusste niemand etwas Genaues zu berichten. Einige behaupteten, sie seien in der Schlacht umgekommen, aber auf dem Schlachtfeld fand man keine ihrer Leichen. Andere sagten, sie seien nach Wasserzahn zurückgekehrt. Doch niemand hatte sie abziehen sehen. Nur Mogda schien etwas über ihren Verbleib zu wissen, doch verlor er nie ein Wort darüber. Ab und an konnte man ihn jedoch beobachten, wie er zu seinem Runenschwert sprach.
    Mogda hatte so manchen Kameraden verloren, aber auch neue Freunde gewonnen, und er war vielleicht der erste Oger, dem die Menschen Respekt und Zuneigung entgegenbrachten.
    Die Nesselschrecken hatten viel Leid über die Welt gebracht. Dennoch hatte dieser Krieg auch etwas Gutes zur Folge. Die Knechtschaft der Oger war beendet, und die Pläne der Meister durchkreuzt.
    Dieser Tag, an dem zwei Rassen, die verschiedener nicht sein konnten, sich zusammen gegen einen gemeinsamen Feind erhoben hatten, würde lange in Erinnerung bleiben, egal ob in Büchern niedergeschrieben, auf Steinwände gemalt oder durch Geschichten von Generation zu Generation weitergetragen. Der Pakt, der sie verband, war nur mit dünner Schnur geknotet, doch sie hatten nun die Gelegenheit, daraus ein festes Seil zu flechten.
    Was aber noch wichtiger schien, war die Tatsache, dass das Volk der Oger von nun an selbst bestimmen konnte, wie seine Zukunft aussah.
 
    König Wigold sprach den Ogern in einer feierlichen Zeremonie das Land nördlich Nelbors zu, bekannt als die Rote Wüste. Mithilfe der Zwerge gelang es ihnen, die Ebene großflächig zu bewässern. Seit diesen Tagen nennen die Oger den Drachenhorst ihr Zuhause.
    Durch den Abbau von rotem Granit begann der Handel mit Zwergen und Menschen.
    Mogda wurde zum Botschafter zwischen den Völkern ernannt.
    Aber auch an den anderen Völkern Nelbors ging dieser Krieg nicht spurlos vorbei. Dörfer wurden zerstört, und viele Menschen und Zwerge beklagten den Verlust eines geliebten Familienmitgliedes. Der Sieg über den Feind konnte ihre Trauer nur lindern, doch die Furcht vor neuen Übergriffen blieb.
    Cindiel kehrte zurück nach Osberg und nahm das Erbe ihrer Großmutter an. Sie studierte weiter die Hexerei und verfeinerte ihre Kunst, um den Menschen in ihrer Umgebung Gutes zu tun. Sie nahm sich Hagrims an und bot ihm eine Unterkunft, wann immer der stromernde Geschichtenerzähler ein Dach über dem Kopf brauchte.
    Kapitän Londor hatte sich beim Kampf mit den Trollen einige Verletzungen zugezogen. Die daraus resultierenden Narben zeigte er noch Monate lang stolz jedem, der sie sehen wollte. Innerhalb von wenigen Jahren schaffte er es, durch den regen Handel mit den Zwergen eine kleine Flotte von sechs Handelsschiffen sein Eigen zu nennen.
    Zu Ehren der Oger schufen die Zwerge zwei Statuen. Eine krönte die Spitze des Bergrückens und war ein Abbild des Kriegers Brakbar. Die andere wurde auf dem Pass zur Roten Wüste aufgestellt und ähnelte entfernt Mogda. Doch jedes Mal, wenn er auf die Ähnlichkeiten
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