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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius
Autoren: Alfred Bekker
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währenddessen das Kommando auf der BERESANTO, aber viel zu kommandieren gab es während einer derartigen Reparaturphase nicht. Ich glaube, er war ein bisschen sauer, dass ich mir das Vorrecht nahm, das Außenteam anzuführen. Aber irgendwann muss es auch mir als Captain mal gestattet sein, die Tatsache, dass ich der Kommandant bin, persönlich auszunutzen. Schließlich bekomme ich ja auch den größten Ärger für den Fall, dass etwas schief geht. Selbst dann, wenn man gar nichts dafür kann.
    Von den Offizieren begleitete mich außer Blendker noch Hellström. Die Funkanlage der BERESANTO war schließlich in Ordnung und konnte auch vom zweiten Funker während unserer Abwesenheit bedient werden. Und wenn die Christophorer uns nicht antworteten – von wem hätten wir dann in diesem ansonsten menschen- und alienleeren System wohl eine Funkbotschaft empfangen sollen, die es wert gewesen wäre, gehört zu werden?
    Gerassimov und Pendelton, die das Außenteam komplettierten, gehörten dem Sicherheitsdienst des Outer Worlds Konzerns an.
    Ich nahm sie aber nicht deshalb mit, weil ich ernsthaft dachte, dass wir es mit einem Sicherheitsproblem zu tun hätten.
    Schließlich besuchten wir absolut pazifistische Christophorer.
    Nein, der Grund dafür, dass ich die Jungs mitnahm war schlicht und ergreifend, dass die armen Säcke sowieso immer nur dumm herumsitzen und nichts zu tun haben. Sterben vor Langeweile anstatt im Kampf. So sieht die Realität dieser modernen Konzern-Krieger aus. Na, wohl dem, der einen Captain hat, der ihn daraus erlöst.
     
     
    Datum: XX.XX.XXXX
    Uhrzeit: XX.XX.XX
    »Energiestatus gleich null«, sagte Blendker, nachdem er den Vogel vor dem kuppelartigen Gebäude abgesetzt hatte, das den Hauptteil der Christophorer-Station ausmachte. Vögel , so nannten wir die Shuttles. Sie waren durchnummeriert und trugen die Bezeichnungen Vogel-1 bis Vogel-4. Das Lasten- und Transportshuttle war dann der Große Vogel . Diese Namensgebung war durch die Form der Shuttles bedingt. Um bessere Eigenschaften bei einem Atmosphärenflug zu bekommen und notfalls auch im Gleitflug von der Stratosphäre unbeschadet zur Oberfläche zu kommen, hatten die Dinger ausklappbare Tragflächen. Bei den Beibooten des Star Corps wird darauf verzichtet, weil man argumentiert, dass man bei Ausfall der Triebwerke immer noch mit den Antigravaggregaten landen und in der Atmosphäre fliegen kann. Und dass der Antigrav komplett ausfällt – also wirklich nicht mehr genügend Projektoren übrig bleiben, um einen stabilen Flug zu ermöglichen – sei extrem unwahrscheinlich. Zumindest nach Ansicht derjenigen, die den Etat des Star Corps verwalten. Ein Schelm, der Übles dabei denkt. Unsere Konzernshuttles haben einfach deswegen Flügel, weil die Versicherung das zur Risikominimierung bei Missionen im sogenannten Fernen Weltraum gefordert hat. Wie man die Sache auch dreht und wendet, es geht wohl immer zuerst um Geld und nie um das, was eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte. Die Frage nämlich, welches Shuttlesystem wirklich das beste und sicherste ist.
    »Captain, da ist niemand«, stellte Blendker fest.
    »Und weshalb stehen dann die Raumschiffe der Christophorer am Rand des Camps herum?«, fragte Hellström. »Sorry, aber wenn sie davongeflogen wären, hätten sie die Dinger ja wohl benutzen müssen.«
    »Der Energiestatus der Raumfähren ist auch gleich null«, erwiderte Blendker. »Da ist auch die letzte Energiezelle tot und die Innentemperatur hat sich den Verhältnissen des Planeten schon sehr stark angeglichen. Daraus kann man den Rückschluss ziehen, dass diese Raumschiffe bereits seit Monaten in diesem Zustand sind.«
    »Sehen wir uns mal um«, murmelte ich.
     
     
    In Raumanzügen marschierte ich mit Hellström, Gerassimov und Pendelton auf das Hauptgebäude der Station zu.
    Ulrich Blendker bekam die undankbare Aufgabe, im Shuttle zu bleiben.
    Hellström gab ihm den Befehl, noch mal auf mehreren Frequenzen einen Kontaktversuch zu unternehmen. Aber erwartungsgemäß antwortete uns auch diesmal niemand.
    Hellström setzte mit einem gezielten Energiestoß die Außenschleuse in Betrieb, sodass der interne und zum Glück autonome Rechner wieder funktionierte. Das Schott ließ sich öffnen, ohne dass wir Gewalt anwenden mussten. Obwohl die eigentliche Schleuse nach diesem Energiestoß problemlos und einwandfrei funktionierte, hielt ich es für besser, die Schutzanzüge geschlossen zu lassen. Zwar war die Sauerstoffatmosphäre im Inneren
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