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Trucks. Erzählungen

Trucks. Erzählungen

Titel: Trucks. Erzählungen
Autoren: Stephen King
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Geschichten aus dem Dunkel
    Über das Phänomen des Schriftstellers, Drehbuchautors und Filmregisseurs Stephen King von Willy Loderhose.
    Irgendwann im Spätherbst 1972, als die Frau des Englisch-Lehrers Stephen King, Tabitha, den Schreibtisch ihres Mannes aufräumte, fand sie im Papierkorb ein dickes Bündel beschriebenes Manuskript-Papier und las es.
    Als Stephen abends nach Hause kam, überredete sie ihn, die Geschichte zu Ende zu schreiben. Das Ergebnis dieses denkwürdigen Abends war zunächst das Buch »Carrie«, schließlich eine erste Auflage, die sich mit 13 000 Exemplaren recht beachtlich verkaufte, dann eine Verfilmung von Brian De Palma, woraufhin das Buch weitere 2,5 Millionen mal verkauft wurde und den Autor schnell zum »Master of Horror« machte, wie die New York Times sofort erkannte. Es folgten blitzschnell die Romane »Salems Lot« (»Brennen muß Salem«), »Shining«, »Nachtschicht«, »Das letzte Gefecht«, »Das Attentat«,
    »Feuerkind«, »Frühling, Sommer, Herbst und Tod«, »Cujo«, »Christine«, »Friedhof der Kuscheltiere« und ein knappes Dutzend Filme, die entweder King-Vorlagen hatten, von ihm für die Leinwand bearbeitet waren oder, wie im Fall von »Maximum Overdrive« gar von ihm selbst gedreht waren. Insgesamt viermal wechselte der Vielschreiber seinen Verlag, weil er das Gefühl hatte nicht genügend präsent zu sein in den Buchhandlungen.
    Er war so fleißig, daß er sich unter dem Pseudonym Richard Bachmann selbst Konkurrenz machte und insgesamt fünf Bücher unter diesem Namen herausbrachte, um a) zu sehen, ob seine Themen auch ohne seinen Namen zum Erfolg würden (sie wurden) und b) nicht zu viele Werke zu gleicher Zeit zu veröffentlichen.
    Längst ist Stephen King ein steinreicher Mann, der, technologiebesessen, seine Bücher in einen Hochleistungscomputer eingibt, mit dessen Wordprocessor er nach Herzenslust redigieren kann. Doch er ist auf dem Teppich geblieben, hat sich niemals als Medien-Superstar feiern lassen, liebt seine Frau und seine drei Kinder noch immer mehr als alles andere auf der Welt und schöpft aus seiner Familie die Kraft, die man braucht, um dieses Arbeitspensum weiter zu bewältigen und dabei nicht an Qualität zu verlieren.
    Jeder weiß, daß Stephen King makabre Geschichten schreibt, daß er erklärtermaßen einst auszog, das Fürchten zu lehren. Wie kommt es, daß solch ein sanfter und familiärer Mensch sich fast ausschließlich damit beschäftigt, anderen Menschen Angst einzujagen und sie möglicherweise um den verdienten Schlaf zu bringen?
    »Ohne Liebe und Besorgnis gibt es kein Grauen, keinen Horror«, pflegt King in Interviews auf derartige Fragen zu antworten, »und das Bedürfnis zu schreiben ist mir eben angeboren. Es wirkt als Sicherheitsventil für meine eigenen Ängste, die ich mit mir herumtrage. Und das Phänomen Stephen King, vorausgesetzt, daß es so etwas wirklich gibt, kann ich wirklich nicht erklären. Mein Werk baut auf der Arbeit jener Autoren auf, die das Grauen mit dem Alltäglichen verbunden haben: Jack Finney, Richard Matheson, Charles Beaumont und Robert Bloch. Vielleicht sind meine Bücher deshalb so erfolgreich, weil ich das Material, mit dem ich umgehe, ernst nehme und nicht witzig damit umgehe.«
     
    Das wirft man ihm denn auch manchmal vor. King, der sich der Sprache der Pop-Kultur bedient und dramaturgisch geschickt Schock an Schock setzt, erzählt fast immer die Geschichte der gequälten Kreatur, die sich schließlich anschickt, in einem gigantischen Rachefeldzug die verlogene Alltagswelt zu zerstören. Das, was er anprangert, sei er schließlich selbst, seine Denk-und Schreibweise entspreche der von Videoclips und Werbespots, meinen die Kritiker. King, in Bezug auf sich selbst und die kleine Welt seiner Familie, stets Optimist, zeigt sich in der Frage, ob es global betrachtet noch Hoffnung für die Menschheit gäbe, pessimistisch: »Der mögliche Schaden, der angerichtet werden konnte, ist bereits eingetreten. Wir plündern unseren Planeten mit einer Schnelligkeit aus, daß uns in 200 Jahren auch Technokraten nicht mehr werden retten können - wenn es so weit überhaupt kommt. Deswegen bin ich auch nahezu apolitisch. Wenn überhaupt, habe ich Sympathien für diejenigen, die der politischen Überzeugung sind, daß die letzte Chance, in Amerika umwälzende Veränderungen herbeizuführen, in den dreißiger Jahren vertan wurde. Hätte man damals den Kapitalismus überwunden und durch einen Sozialismus ersetzt, hätten
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