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Die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau

Titel: Die Meerjungfrau
Autoren: Carter Brown
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einen
selbstzufriedenen Blick zu. »Erinnern Sie sich an das gedokterte Tonband, das
wir aus Hacketts Telefongesprächen zusammengesetzt
haben?«
    »Natürlich erinnere ich mich«,
knurrte er. »Was hat das mit Millhound zu tun?«
    »Sie erinnern sich doch, daß wir
seinen Namen als potentielles Opfer für Hacketts angeblichen Erpressungsversuch benutzten?«
    »Ja, aber...«
    »Ich rief Cyrus an und spielte
ihm am Telefon das Tonband vor«, sagte ich. »Er war sehr beeindruckt. Ich
erwähnte nichts davon, daß wir das Tonband zusammengeschnitten hatten.
Möglicherweise hatte er den Eindruck, daß es echt war und daß wir es gefunden
hätten, nachdem Hackett aus dem Fenster gesprungen
und alles vorüber war.«
    Cramer starrte mich zehn
Sekunden lang an.
    »Es gibt Zeiten, Max«, sagte er
gefühlvoll, »da empfinde ich es fast als Ehre, daß Sie der Agentur angehören.«
    »Meistens ist es umgekehrt«,
sagte ich bitter. »Aber was den Fall Baxter anbelangt, so wird doch
wahrscheinlich für Tom und mich ein Bonus herausspringen?«
    Ein gequälter Ausdruck erschien
auf Cramers Gesicht.
    »Ich würde nichts lieber tun,
als Ihnen beiden einen Bonus zukommen zu lassen«, sagte er schnell. »Aber Sie
wissen doch, wie es ist — die Unkosten übersteigen dauernd die Gewinne.«
    Er machte einen Satz, packte
den Sack mit den Golfschlägern und strebte eilends der Tür zu.
    »Mir ist gerade eine dringende
Verabredung eingefallen«, sagte er atemlos über seine Schulter hinweg. »Aber
glauben Sie ja nicht, daß ich die Arbeit, die Sie beide in diesem Fall geleistet
haben, nicht zu schätzen wüßte!«
    Er holte tief Luft. »Und um
Ihnen zu zeigen, wie sehr ich sie zu schätzen weiß — wollen Sie beide nicht den
Rest des Tages frei nehmen? Den ganzen Tag?«
    Die Tür schloß sich zu schnell
hinter ihm, als daß einer von uns noch hätte etwas erwidern können. Was
wahrscheinlich gut war.
    »Mir wird ganz schwach«, sagte
Farley mit tiefer Empfindung. »Diese Großzügigkeit — die zerreißt mich völlig!«
    »In lauter kleine Fetzen«,
pflichtete ich bei. » Wirf dieses wundervolle Geschenk
ja nicht in der nächsten Bar zum Fenster hinaus. Ja?«
    »Ich denke nicht daran«, sagte
Tom hastig. »Ich werde den Rest des Tages hier in Cramers Büro zubringen und
das Mobiliar zu Kleinholz verarbeiten.«
    Ich stand auf und ging ins
Vorzimmer hinaus. Es bestand eine Möglichkeit, eine ganz schwache Möglichkeit,
daß der Rest des Tages doch noch lebenswert sein würde.
    Eng anliegender schwarzer Satin
raschelte sanft hinter der Schreibmaschine.
    »Zufällig«, sagte ich
vorsichtig, »hat Mr. Cramer — gesegnet sei seine großzügige Seele — mir den
Rest des Tages freigegeben und...«
    »Nein«, sagte sie mit
Festigkeit.
    »Aber ich...«
    »Nein!«
    »Nun ich dachte...«
    »Nein!«
    »Sie meinen — Sie wollen
nicht?«
    »Es gibt Zeiten, Mr. Royal«,
sagte Pat liebenswürdig, »in denen Sie unwahrscheinlich schnell begreifen»
    Ich ging zum Telefon hinüber
und wählte eine Nummer.
    »Ich möchte gerne mit Mr. Muggs ’ Manager sprechen«, sagte ich. »Es handelt sich um
ein Duett. Nein, ich bin kein Schimpanse.«
     
    ENDE
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