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Die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau

Titel: Die Meerjungfrau
Autoren: Carter Brown
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Neugierde«, sagte ich.
»Vermutlich haben Sie den Job dort auf Empfehlung Mr. Hacketts bekommen? Da er ein solch guter Freund von Cyrus Millhound ist, kann es da keine Schwierigkeiten gegeben haben. Und als Sie dort Mr. Hacketts Auftrag erledigt hatten, hat er Sie wieder hierher
zurückkommen lassen?«
    »Hat dieses ganze Geschwafel
irgendeinen Sinn, Royal?« sagte Hackett mit
gelangweilter Stimme.
    »Möglicherweise schon«,
erwiderte ich. »Ich bin ein logisch denkender Mensch, Mr. Hackett .
Lassen Sie mein Gesicht außer acht und glauben Sie mir’s . Ich dachte, Sie würden vielleicht gern wissen, was
ich glaube?«
    »Ich glaube jedenfalls, daß Sie
dringend einer psychiatrischen Behandlung bedürftig sind, Royal«, sagte er.
»Ein paar Jahre in der Gummizelle...«
    »Danke für Ihre Anteilnahme«,
sagte ich ernsthaft. »Aber ich weiß über das Tonband, das Baxter heimlich für
Helena Cartwright aufgenommen hat, Bescheid. Ich weiß, daß Fisher es für Sie
gestohlen und statt Helenas Stimme die eines Mannes eingeblendet hat. Ich weiß,
daß Sie Jordan erpreßten , indem Sie ihm drohten,
dieses Tonband zu benutzen. Bei der allgemeinen Furcht vor Veröffentlichungen
im Confidental wußten Sie, daß er
niemals wagen würde, es auf einen solchen Skandal mit ihm als Mittelpunkt
ankommen zu lassen. Er hatte einen Haufen Geld — und noch besser, er wollte ein
Mädchen heiraten, das über rund zehn Ölquellen verfügt.«
    »Nun«, sagte er leise,
»plötzlich finde ich das, was Sie da erzählen, recht interessant, Royal.«
    »Die Sache ging schief«, sagte
ich. »Fisher vernichtete das ursprüngliche Tonband nicht — er gab es Baxter.
Und Baxter verschwand. Nun mußten Sie schnell handeln. Sie mußten Fisher zum
Schweigen bringen, was Sie auch taten. Sie mußten Helena Cartwright zum
Schweigen bringen, weil sie alles über das Tonband wußte — und auch das taten
Sie.«
    »Helena war eine Idiotin«,
sagte er ruhig. »Genau so wie Sie ein Idiot sind, Royal.«
    »Wie stand es mit Dora?« sagte
ich. »Sie war das Auge und das Ohr von United World. Vielleicht hat sie ein
bißchen zuviel gehört — von Fisher möglicherweise?«
    »Möglicherweise. Was haben Sie
eigentlich vor, Royal? Warum sind Sie gekommen, um mir all das zu erzählen?«
    »Aus reiner Abenteuerlust«,
sagte ich. »Die habe ich von meiner Mutter geerbt. Sie hatte eine unbezähmbare
Abenteuerlust — sie heiratete sogar meinen Vater.« Ich lächelte ihm zu. »Wissen
Sie, noch nie in meinem Leben habe ich einen begabteren Mann kennengelernt als
Pein hier. Natürlich war es Pein, der mir beinahe permanente Pein verschaffte,
als er in der Baxterschen Wohnung auf mich schoß.
Pein ist derjenige, der all die Morde für Sie erledigt hat. Das Ärgerliche ist, Hackett , daß Sie eben doch nicht genügend viel Leute
umbringen können, um ungeschoren aus der Sache herauszukommen.«
    Er schüttelte bedächtig den
Kopf. »Da täuschen Sie sich, Royal. Da sind Sie völlig auf dem Holzweg. Es gibt
nur noch eine Person, die ich umbringen muß, und das sind Sie! Dieses Tonband
hier würde vor Gericht niemals als Beweismaterial zugelassen, und Sie selber
werden als Zeuge gar nicht anwesend sein! Und Baxter wird für die Morde
geradestehen müssen. Wenn ihn die Polizei jetzt findet, wird sie ihm seine
Geschichte niemals glauben. Pein hat sorgfältig darauf geachtet, Baxters
Revolver zu benutzen, wenn Sie sich recht erinnern. Nichts kann Baxter davor
bewahren, jetzt als der Mörder zu gelten — — und nichts kann Jordan davor
bewahren, zu zahlen und immer weiter zu zahlen!«
    »Jetzt täuschen Sie sich, Mr. Hackett «, sagte ich. »Es gibt jemanden, der
die beiden davor bewahren kann — und das bin ich!«
    »Glauben Sie wirklich, daß Sie
dieses Büro lebend verlassen?« fragte er ruhig.
    »Sie haben zweimal versucht,
mich umbringen zu lassen. Einmal in Baxters Wohnung, einmal in meiner eigenen.
Wie kommen Sie auf die Idee, Sie könnten beim drittenmal mehr Glück haben?«
    »Sie haben zweimal Glück
gehabt, Royal«, knurrte Pein. »Beim erstenmal haben
Sie mich überrascht. Beim zweitenmal , in Ihrer
Wohnung, ließ ich den Revolver fallen.« Er winkte mit der Waffe in seiner Hand.
»Diesmal werde ich keine so weichen Finger haben.«
    Hackett schüttelte betrübt den Kopf.
»Sie haben gehört, was er gesagt hat, Royal. Sie haben seinen Stolz verletzt.
Pein verdient wirklich die Chance, seine beiden letzten Fehler
wiedergutzumachen. «
    »Es wird mir ein Vergnügen
sein,
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