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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
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unsere Drachenreliquien schlüpfen konnte.
    Viele Jahre später übergab ich dann den Reif an Solons Sohn, weil ich keine eigenen Kinder hatte und Rami sich den Armreif redlich, ganz aus eigener Kraft, verdient hatte. Für uns, die wir damals noch sterblich und schon am Ende unseres Lebens waren, war er die einzige Hoffnung.
    Das andere hast du ja miterlebt, aber auch von Merit-Amun gehört. Jetzt trägt sie den Armreif, weil sie trotz allem eine Nachkommin von Solon und Rami ist. Der zweite Teil von Siri ist bei Neri, so bleibt alles wieder in der Familie.“
    Nun ergriff Solon das Wort. „Die Sache mit der Schuppe deines ersten Weibchens hast du ja selber miterlebt. Dazu brauche ich sicher nichts weiter erklären. Auch sie bleibt quasi in der Familie, da Imset für mich so eine Art Ziehsohn ist. Die Verbindung von allem könnte fast nicht enger sein.
    Und noch eins möchte ich dir sagen: Imset hat Siri geschworen, ihr zu helfen. Dann hättest auch du endlich wieder eine Gefährtin und das Geschlecht der Drakon bestünde auch in Zukunft weiter.“
    Drakos schwieg lange. Als er sich schließlich wieder den Atlan zuwandte, war deutlich zu sehen, wie schwer es ihm fiel. „Die Wiedergeburt von Siri ist an ähnliche Bedingungen gebunden, wie die meine“, sagte er leise. „Wirst du stark genug sein, dein Leben und das deines Kindes in meine Klauen zu legen?“ Er schaute Merit-Amun wehmütig an.
    Sie nickte. „Vergiss nicht, ich bin eine Atlan. Wir finden immer einen Weg, einander zu helfen. Wenn es eines Tages so weit ist, dann werde ich für dich und Siri da sein. Denn ohne euch beide wäre auch ich nicht hier.“ Safi hatte Merit in den Arm genommen. Er drückte mit einer Hand Drakos’ Klaue.
    „Danke“, flüsterte Drakos und rieb noch einmal seinen Kopf an ihrer Schulter. „Dein Safi ist wohl nicht umsonst Imsets bester Freund.“
    Als die Atlan gegangen waren, rollte sich Drakos wieder zusammen, um von Tarronn und seiner zukünftigen Gefährtin zu träumen. Ab und zu schreckte er auf, weil er aus einem anderen Laderaum heftige Energieentladungen Imsets spürte, die er richtig als Trainingseinheiten interpretierte. Der Wächter lächelte dankbar und zufrieden.
       Kebechsenef hatte sich, wie abgesprochen, gleich nach dem Frühstück mit Imset am Meteoritenraum getroffen. Er hatte Horus´ Rat befolgt, Kleidung aus Naturfasern angelegt, obwohl er noch nicht ganz wusste, warum er das tun sollte. Kurzerhand fragte er Imset nach der Bedeutung. Imset antwortete nicht direkt.
    „Du hast ja meine Freunde bei ihrem Training beobachtet. Stell dir ganz einfach vor, die glühenden Energieschnitte brennen nicht nur Löcher in den Stoff, sondern bringen ihn zum Schmelzen. Derartige Wunden können durchaus um einiges schmerzhafter werden, als sie das so schon sind und vor allem bleiben hässlich Narben zurück, wenn man solche Krusten nicht tiefgründig herausschneidet.“
    Kebechsenef lief es eiskalt den Rücken herunter. Er konnte sich lebhaft vorstellen, was ihm nun gleich bevorstehe. Trotzdem winselte er nicht um Schonung.
    Imset legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich bin sehr stolz auf dich.“ Im selben Moment stand er Kebechsenef als Drakonat gegenüber – die Sonderbehandlung, wie es seine Freunde nannten, begann.
    Wehren konnte sich Imsets Bruder nicht – noch nicht – aber es gelang ihm, geschickt und vorausschauend auszuweichen. Die paar Streifschüsse, die er kassierte, bemerkte er in der Hitze des Gefechtes fast nicht. Imset wurde immer schneller. Er zwang Kebechsenef, sich anzupassen.
    Nach fast zwei Stunden beendete er die Lektionen für diesen Tag. „Du bist gut, sogar sehr gut“, sprach er. „In ein paar Tagen kannst du sicher schon mit uns gemeinsam, jeder gegen jeden, mit trainieren oder alle gegen mich, wie es sich fast immer ergibt.“ Imset lachte. „Aber warte, jetzt werde ich erst einmal deine Blessuren verschwinden lassen.“ Er strich vorsichtig mit den Händen über die Risse und Brandwunden. „So, jetzt bist du wieder wie neu.“
    Zufrieden betrachtete er sein Werk. Kebechsenef umarmte ihn. Dann schlenderten sie gemeinsam den langen Gang entlang, amüsierten sich über die entsetzen Blicke der Tarronn, die anhand der Brandlöcher durchaus nachvollziehen konnten, was ihrem Vorgesetzten widerfahren war. Ihr Respekt vor Imset, aber auch vor Kebechsenef stieg gewaltig.
    Schnell hatte es sich herumgesprochen, denn Horus kam den beiden neugierig entgegen. „Na, musstest du ihn
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