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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
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Tuch und nahm Sobek in den Arm.
    Sara streichelte vorsichtig Sobeks Wange. „Baby!“, rief sie fröhlich. Alle am Tisch mussten lachen.
    „Hast du Lara von Drakos erzählt?“, fragte Neri.
    „Nein, das ist alles so unwirklich, dass ich es nicht gewagt habe.“
    „Macht nichts, ich möchte euch dann trotzdem mit zu ihm nehmen. Deine beiden Frauen haben so mehr Zeit, sich an den Anblick zu gewöhnen. Sag ihr noch nichts, ich möchte die Überraschung erleben, wenn Lara ihn das erste Mal sieht.“
    Etwas später schlenderten die beiden Familien, wie zufällig, durch den Gang zum Versteck des Drakon. Imset öffnete die Tür und schaltete das Licht an. Im hinteren Teil des Laderaumes lag ein großer dunkler Berg, in den soeben Bewegung kam. Neri und Imset gingen geradenwegs auf diese Stelle zu, während Lara zu Tode erschrocken an der Tür stehen geblieben war und sich mit Sara an Talos´ Arm festklammerte. Dann schaute auch schon ein riesiger gehörnter Kopf mit bernsteingelben Augen nach ihnen.
    „Kommt schon her!“, rief Neri. „Ich möchte euch Drakos, den Wächter, vorstellen.“ Sie hatte den Drakon erreicht und streichelte seine Stirn. Die Echse hatte sich aufgerichtet, dabei ihre Schwingen zusammengefaltet. Talos staunte noch einmal, wie riesig der Drache wirklich war. Zögernd trat er mit Lara und Sara näher. Die Kleine hatte weniger Berührungsängste. Sie lief zu Neri und streichelte ebenfalls den Drachen, der wie eine Katze, wohlig zu schnurren begann.
    „Ich erinnere mich wieder, wie schön Kinderlachen ist“, flüsterte er. Vorsichtig spreizte er eine Schwinge ab und formte aus den Flughäuten eine Art Rutsche. Imset verstand, was er wollte. Er hob die vergnügt quietschende Sara auf die Schwinge. Jauchzend rutschte sie hinunter, wurde von Talos aufgefangen. Und noch einmal und noch einmal. Lara hatte inzwischen Mut gefasst. Sie wagte es, den schuppigen Leib ganz vorsichtig zu berühren.
    „Zwischen den Hörnern mag er es am liebsten“, erklärte Neri. Sie machte etwas Platz.
    Als sich Sara müde getobt hatte, stützte Drakos seine Schwinge auf den Boden. Talos legte die Kleine hinein, wie in eine Hängematte. Neri hob Sobek aus seinem Tuch, legte ihn in die andere Schwinge des überglücklichen Wächters.
    „Bringt die anderen Kinder ruhig auch mit“, schlug der Drache vor.
    Imset antwortete: „Es gibt nur diese beiden und einen zwölfjährigen Jungen. Den bringen wir gern mit.“
    „Nur drei Kinder??“ Der Wächter schaute den bekümmert nickenden Imset fragend an. Die vier Freunde setzten sich, da beide Kinder friedlich schliefen, zu Drakos. Sie erzählten ihm die ganze Geschichte von Atla, die er nur bruchstückhaft miterlebt hatte.
    „Dann wird es also für uns ein gemeinsamer Neuanfang“, stellte der Drakon erleichtert fest. „Ich hatte schon Angst, ich könnte eure Erwartungen nicht erfüllen. Jetzt freue ich mich richtig auf Tarronn.“
    „Wir uns auch“, machte ihm Imset Mut, „Wenn wir fest zusammenhalten, dann können wir auch alles gemeinsam erreichen. Dein altes Wissen wird dabei sicher sehr nützlich sein.“
    Die beiden Kinder waren inzwischen wieder erwacht und in die Arme ihrer Mütter zurückgekehrt. Neri fragte noch einmal nach, ob Drakos noch etwas bräuchte, wenn sie wieder gingen.
    „Nicht direkt", antwortete der Wächter, „ich würde mich nur sehr freuen, wenn mich viele eurer Freunde besuchen kämen. Es ist doch recht einsam hier unten.“
    Schon am Nachmittag nahte der nächste Besuch. Merit-Amun, Safi, Aron und Mara wollten Drakos seine Einsamkeit vertreiben. Als der große Drache die Geräusche vor der Tür hörte, hob er erfreut den Kopf. Vorsichtig kroch er aus seiner Ecke. So fanden ihn die vier Freunde mitten im Raum sitzend, vor Freude den schuppigen Schweif bewegend.
    „Sei gegrüßt, Drakos“, sprachen sie im Chor.
    „Auch ich grüße euch. Schön, dass ihr gekommen seid.“ Drakos senkte ein wenig den Kopf, um seine Besucher genauer zu betrachten. Plötzlich stutzte er. Laut und vernehmlich sog er die Luft ein, dann fixierte er Merit-Amun.
    „Du bist nicht ganz wie die anderen“, stellte er fest und schien hingebungsvoll zu schnüffeln. „Du erinnerst mich an Neri – aber du hast auch Drakonenergien – das musst du mir erklären.“ Er setzte sich wieder, legte die Vorderklauen bequem gekreuzt übereinander, wobei er Merit-Amun neugierig weiter betrachtete. Sie kletterte auf Drakos’ Klaue, wo sie es sich ebenfalls gemütlich
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