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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
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Kebechsenef schaute Imset bittend an. „Aber nachdem ich gesehen habe, was bei euch so los ist, habe ich Angst, dass ich es nicht schaffen werde.“
    Imset blickte seinem Bruder tief in die Augen. Er fühlte die Unsicherheit und die Zweifel. Neri legte ihm die Hand auf den Arm. Sie nickte unmerklich.
    „Komm mit!“ Imset stand auf. Er verließ den Saal, ohne sich umzusehen. Kebechsenef folgte ihm mit klopfendem Herzen. Vor der Tür zum Schleusensystem des Trainingsraumes wartete er auf Kebechsenef, der ungewöhnlich nervös war. Gemeinsam traten sie ein.
    Imset setzte sich ins Zentrum des Raumes, bedeutete seinem Bruder, das Gleiche zu tun. Dann legten sie die erhobenen Hände aneinander und schlossen die Augen. Kebechsenef fühlte, wie die Energie Imsets seinen Körper umhüllte, dabei auch in sein tiefstes Innerstes vordrang. Er überließ sich einfach dieser Energie.
    Nach einer kleinen Ewigkeit zog sich Imset aus der Aura seines Bruders zurück. Kebechsenef war es, als erwache er aus einem Traum. Zufrieden registrierte Imset die Veränderung. Er erhob sich und half Kebechsenef auf die Beine.
    „Morgen geht es weiter. Ich bin gespannt, was für Fortschritte du bis dahin gemacht hast. Dein tiefes Vertrauen in mich wird dich dabei leiten.“ Er umarmte Kebechsenef innig.
    Neri hatte Sobek gerade zu Bett gebracht, als Imset nach Hause kam. Er hauchte seinem Söhnchen einen Kuss auf die Stirn, dann zog er Neri auf seinen Schoß. „Wie geht es der Schönsten aller Frauen, so kurz nach der Niederkunft?“, fragte er.
    „Ich bin müde, aber glücklicher, als je zuvor.“ Sie spielte mit ihren Schulterspangen. Er verstand den kleinen Tipp und trug sie zum Bett. Dabei öffneten sich die Spangen, das Gewand glitt zu Boden. Er bedeckte ihren Hals, dann ihre Schultern mit heißen Küssen. „Ich hoffe inständig, dass ich diesen Anblick nie wieder mit anderen teilen muss“, hauchte er. Verschwand mit ihr unter der Bettdecke, um sie einfach nur die ganze Nacht fest in seinen Armen zu halten und ihre heiße Haut zu spüren.
    Auch Kebechsenef hatte seine Unterkunft erreicht. Er fühlte sich seltsam leicht und frei. Normalerweise hätte er den Abend im Kreise der Offiziere verbracht, aber heute war alles anders. So saß der Horussohn mit geschlossenen Augen in seinem Sessel und lauschte in sich hinein.
    Die letzten Wochen zogen noch einmal an ihm vorbei. Da war die Neugier auf seinen Bruder und diese wunderschöne Frau, die Horus in wenigen Tagen verändert hatte, und die eben gerade seinem Bruder gehörte. Da war die Sehnsucht nach Abenteuern, die ihn veranlasst hatte, dem Transporter zu folgen. All das hatte er gefunden, aber noch viel mehr.
    Da waren Fremde, die sofort zu Freunden wurden, vor denen er sich auch nicht scheute, zuzugeben, dass auch ein Tarronn nicht immer perfekt war. Tiefe Dankbarkeit keimte in ihm auf. Er konnte Horus immer besser verstehen. Auch in ihm wuchs der Stolz auf Imset, der es allein und ohne Hilfe seines Clans geschafft hatte, in verschiedenen Welten zu bestehen. Der die höchste Stufe eines Drakonat erreicht hatte und nun wohl endlich die Drakon auf ihren Heimatplaneten zurückbringen konnte.
    Er fühlte sich wohl in der Nähe Imsets und seiner atlanischen Freunde. Ob er auch so selbstlos werden würde wie sie, das wusste er nicht zu sagen, aber er gab das gern zu. Kebechsenef öffnete die Augen. Sein Blick streifte die kleinen Titanwürfel auf dem Wandbord.
    Mitten im Aufstehen ließ er sich wieder in das Polster sinken. Imsets Worte waren ihm wieder eingefallen. Ja, eigentlich waren die Tarronn einmal hervorragende Magier gewesen, bis die Technik das Leben zu bequem machte.
    Kebechsenef streckte seine rechte Hand aus. Er fixierte mit festem Blick den kleinen matt glänzenden Würfel. Hatte er sich gerade bewegt? Er wollte es genau wissen. Noch einmal streckte er ihm mit einer fordernden Geste den Arm entgegen und dachte: „Na komm schon, komm zu mir!“ Der Würfel kippte im Zeitlupentempo über die Kante und polterte zu Boden. „Na, es geht doch!“ Kebechsenef freute sich wie ein Kind über diesen ersten Erfolg. Seit Tausenden von Jahren hatte er seine magischen Kräfte nicht mehr genutzt. Zentimeter um Zentimeter kroch der kleine Quader heran, um mit einem Satz vor ihm auf dem Tisch zu landen. Dann ließ er ihn zwischen beiden Händen schweben, ohne ihn vorher noch einmal angerührt zu haben. Kebechsenef lächelte glücklich. Er hatte doch noch nichts verlernt. Es war also alles nur
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