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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
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Blutsverwandte
     
    Horus ist es durch die schnelle Hilfe seiner drei älteren Söhne buchstäblich in letzter Minute gelungen, Imset, den Jüngsten, und seine atlanischen Freunde von der Erde zu evakuieren.
    Unter Einsatz seines eigenen Lebens sprengte Imset die Reste der Atla-Insel. Das Verlies des abtrünnigen Drakon Letan stürzte zusammen und durch das eindringende Wasser wurde der riesige Drache endgültig vernichtet.
    Der schwarze Kristall aus der heiligen Grotte durchbohrte dabei Imsets Körper, erzeugte aber gleichzeitig so viel Sauerstoff, dass der Tarronn im Wasser überleben konnte, bis er endlich von seinem Vater und dem weisen Solon gefunden wurde.
    Imset erholt sich schnell, nachdem man ihn, mehr tot als lebendig, zusammen mit jenem Kristall, aus den Fluten des Ozeans geborgen hat.
    Nun ist das Raumschiff schon seit Tagen mit Kurs auf den Planeten Tarronn unterwegs, den das gleichnamige befreundete Volk bewohnt und der die neue Heimat der Atlan werden soll.
    Der Magische Rat der Atlan, Horus und Kebechsenef näherten sich dem Schott des kleinen Laderaumes im untersten Deck des Evakuierungstransporters. Obwohl sie sich ganz spontan dazu entschlossen hatten, lag der würdevolle Ernst eines Rituals in der Luft. Allen voran schritten Hand in Hand Imset und Neri, deren Mutterglück sich bereits unter dem weißen Gewand abzuzeichnen begann.
    Horus gab den Code ein. Mit einem schmatzenden Geräusch öffnete sich die Tür, glitt automatisch beiseite und schaltete damit den Kontakt für das Licht. Nach kurzem Zögern traten alle über die Schwelle.
    Der schwarze Kristall lag noch genau so, wie sie ihn verlassen hatten. An seinem Dorn und auf dem Boden um ihn herum klebte noch das eingetrocknete Blut Imsets. Es sah wie in einem Schlachthaus aus. Mara und Merit überliefen kalte Schauer. Das namenlose Grauen, das sie alle gepackt hatte, an jenem Tag, als das Unglück geschah, brach wieder hervor.
    Neri hatte Imsets Hand losgelassen und war stehen geblieben. Imset trat an den glänzenden Stein heran, berührte ihn. Seine Hand glitt über die polierte Altarfläche, als streichele sie sie.
    „Wollt ihr das Herz des Drakon schlagen hören? Dann schließt die Augen“, flüsterte er.
    Tatsächlich! Ein rhythmischer dumpfer Ton war eher zu fühlen, als zu hören. Neri hatte ebenfalls eine Hand auf den Kristall gelegt. Sofort mischte sich ein helleres, schnelleres Schlagen darunter. Sie schaute Imset liebevoll an, der glücklich zurücklächelte. Noch etwas anderes geschah. Unter den erstaunten Blicken von Atlan und Tarronn sog das Drakonherz die Blutreste ein. Der Herzschlag wurde kräftiger.
    „Nun ist die Verbindung endlich komplett“, erklärte Imset leise. „Ich habe seine Schuppe, er mein Blut angenommen. Damit haben die Drakon mich und meinen Sohn als ihre neuen Herren anerkannt.“ Er stieß einen leisen, trillernden Drachenschrei aus, den der Kristall mit einem grünen Leuchten beantwortete. Er verneigte sich vor dem Herz des Drakon. Neri tat es ihm gleich. Dann verließ die kleine Schar den Laderaum wieder und kehrte in den Aufenthaltsraum zurück.
    „Willst du ihn noch immer über Bord werfen, Safi?“, fragte Imset.
    „Ganz bestimmt nicht! Kann es aber sein, dass dieser zweite Herzschlag von einem Mini-Drakonat stammte?“
    „Ja, das war wohl nicht zu überhören. Er hat, wie es aussieht, gleich seine zukünftigen Ansprüche mit angemeldet“, lachte Imset. „Offenbar verstehen sich die beiden prächtig.“
    „Neri scheint sich auch mit ihm unterhalten zu haben“, stellte Horus fest. „Und ganz bestimmt nicht über Kochrezepte.“
    Sie lachte. „Da es euch am Ende alle betrifft, kann ich es auch gleich erzählen. Die Geburt eines Drakonat muss im Angesicht des Kristalls von einem bestimmten Ritual begleitet werden. Dabei müssen alle anwesend sein, die dem Kristall seit Atla nahegekommen sind. Das bedeutet, dass auch du daran teilnehmen wirst.“ Sie hatte sich Kebechsenef zugewandt. „Abtrünnige, wie Tobi, sind dabei glücklicherweise unerwünscht“, sprach sie weiter. „Um mich mit den Details abzufinden, habe ich ja noch etwas Zeit.“ Sie errötete. „Mir bleibt, so wie es aussieht, auch gar nichts erspart.“
    Dann hörte Horus in Gedanken ihre Stimme. „Für dieses Ereignis und die Zeit bis zur Ankunft auf Tarronn brauchen wir einen Raum, der groß genug ist, einen Drakon zu beherbergen.“
    Horus schaute sie erschrocken an. Sie nickte nur für ihn sichtbar. Als sie etwas später mit
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