Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
Vom Netzwerk:
machte.
    „So, nun können wir beide plaudern“, lachte sie. Der Drache stimmte ein. „Du hast richtig geschnuppert. Ich bin die Tochter von Neri, nur habe ich nicht denselben Vater wie Sobek.“
    „Erstaunlich! Woher kommt dann die Drachenenergie?“, fragte Drakos verblüfft.
    „Davon!“ Sie schob den Umhang beiseite, sodass der Wächter ihren Armreif sehen konnte.
    Fast wäre Drakos aufgesprungen. Sein Herz klopfte so wild, dass es alle hören konnten. Unruhig rutschte er auf seinem Platz hin und her. „Ich kenne diesen Armreif. Der allererste Drakonat der Tarronn hat ihn einst getragen. Wie ist er zu dir gekommen? Und wessen Energie steckt in ihm? Er sieht aus wie früher, nur etwas kleiner, fühlt sich aber ganz anders an – er strahlt so eine liebevolle Energie aus, die in mir eine seltsame Sehnsucht weckt. Bitte erzählt mir alles, was ihr wisst.“
    „Ich muss aber in der Mitte anfangen“, erklärte Merit-Amun. „Ich bin nicht auf Atla geboren, um alles zu wissen. Vielleicht erinnerst du dich?“
    „Ja, jetzt wo du es sagst, erinnere ich mich tatsächlich! Du bist das zarte Wesen, dass im Austausch gegen die ekelhaften Erdgeister nach Atla geholt wurde, die mein Herz so lange bedrückt hatten.“ Drakos rieb seinen riesigen Kopf vorsichtig an ihrer Schulter. „Das war einer der ganz wenigen glücklichen Momente, solange mein kristallenes Herz in der Grotte eingeschlossen war.“
    Merit-Amun erzählte von Uräus, der gefahrvollen Suche nach dem Armreif und wie Imset ihn für sie passend gemacht hatte. „In ihm steckt ein Teil der Seele von Siri, die einst von Letan fast getötet worden wäre“, beendete sie ihre Geschichte.
    Drakos horchte auf. „Siri? Die Drakon, die die Atlan auf die Erde begleitet hatte?“
    „Ja, genau diese Siri. Der andere Teil ihrer Seele steckt in einer kleinen Statuette, die Neri hütet.“ Merit-Amun nickte. „Aber ich glaube, den Anfang der Geschichte sollten dir Talos und Solon erzählen. Sie sind die ältesten und weisesten Atlan.“
    „Sie werden gleich hier sein“, sagte Aron. „Sie haben meinen Ruf vernommen.“
    Tatsächlich waren Augenblicke später zwei Energien zu spüren, die sich rasch zu den beiden Magiern materialisierten. Drakos begrüßte die Neuankömmlinge herzlich, dann wartete er gespannt auf den anderen Teil der Geschichte. Talos ließ sich nicht lange bitten. „Solon und ich waren in unserer Kindheit und Jugend das, was man wohl auf der Erde Rebellen nennt. Wir wollten alles ganz genau wissen und konnten es einfach nicht verstehen, dass es Verbote und Tabus gibt. Dabei waren wir wohl auch noch besonders begabt – wie auch immer, wir zwei Unzertrennlichen schafften das Unmögliche und bekamen bereits den Status eines Magiers, als wir noch nicht einmal richtig aus den Kinderschuhen heraus waren.
    Wann immer es ging, trieben wir uns bei den Drakon herum, erfuhren viele Geheimnisse, die weder unsere Senatoren noch die Magiermeister kannten. Nur unsere Großväter mütterlicherseits ahnten wohl, was wir trieben. Sie hielten uns beiden manches Mal den Rücken frei.
    Kurz vor der Mission, die uns zur Erde bringen sollte, wurden wir in einer feierlichen Zeremonie als Großmagier aufgenommen. Ich erhielt als Anerkennung von meinem Großvater den Armreif, genau so heimlich, wie Solon seine Drachenschuppe. Diese beiden Reliquien wurden immer nur an die besten Magier des jeweiligen Clans weitergegeben.
    Ansonsten waren wohl alle recht froh, dass sie uns auf diese bequeme Art für eine Weile loswerden konnten. In der Ferne sollten wir uns gründlich die Hörner abstoßen, geläutert und zahm zur Herde zurückkehren. So brachen wir dann auch bald mit mehreren Raumschiffen zur Galaxie des Blauen Planeten auf. Niemand ahnte, was uns dort in Form eines entfesselten rachsüchtigen Drakons erwartete. Mit einem einzigen Stoß seines Feueratems schoss er alle unsere Raumschiffe ab. Die Drakon Siri stellte sich ihm in den Weg, bevor er das Blutbad, welches er begonnen hatte, zu Ende führen konnte. So rettete sie ein paar Hundert von uns das Leben. Gegen diesen Riesen hatte sie aber nicht die geringste Chance. Das wusste sie von Anfang an. Trotzdem gelang es ihr, ihn von uns abzulenken. Bevor sie selber so schwer verletzt wurde, dass die Verborgenen ihren Körper zu Stein werden ließen und ihre Seele in den Dauertiefschlaf versetzen, in dem sie sich noch heute befindet. Dabei entging ihnen völlig, dass Siri nicht in ihrem steinernen Körper blieb, sondern in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher