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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
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Baumpflege ist also sehr aufwändig“, stellte Jani fest.
    Lara winkte ab. „Nur wenn die Bäume krank sind. Gesunde Bäume sind fast unverwüstlich und kommen auch alleine klar.“
    Ein lautes Rauschen, welches in ein genüssliches Schmatzen überging, ließ sie aufhorchen. Sie legte den Finger an die Lippen, führte die Frauen auf die andere Seite des Obsthaines. Am Rande eines Feldes saßen die beiden Drakon und taten sich an den besagten Riesenmelonen gütlich. Die drei Frauen traten aus dem Schatten der Bäume.
    Siri hatte sie als Erste erspäht. Sie hob grüßend die Klaue und angelte sich noch eine Melone. „Lecker, lecker, lecker!“, stöhnte sie und fuhr mit der Kralle über ihren Schuppenpanzer. „In diesem Jahr sind die Früchte ja riesig.“
    „Bloß gut“, lachte Drakos. „Da hält sich der Schaden, den wir beide anrichten, wenigstens in Grenzen. Wir müssen uns aber sputen, die Männer warten auf ihr Mittagessen. Mit rauschenden Schwingen flogen die beiden Riesen davon.
    „Die beiden richten keinen Schaden an“, erklärte Lara den Tarronn. „Ihnen gehören die Früchte genau so wie uns. Drakos und ich haben extra so gepflanzt, dass Drachen gut landen können und trotzdem genug zu essen finden. Das war auch das erste Mal, dass ich sie bei der Ernte gesehen habe. Ich bin froh, dass es ihnen so gut schmeckt.“
    Die beiden Drakon waren nur noch als winzige Punkte am Himmel zu sehen. Minuten später überflogen sie erneut die Plantagen, nur trugen sie diesmal eine große Wanne und einen Korb mit sich.
    „Woher holen sie das Essen?“, fragte Jani und schauten den kühnen Fliegern hinterher.
    „Wir bringen alles zu Neri. Dort nehmen es die Drakon im Empfang. Natürlich ist auch immer eine Leckerei für die beiden Boten dabei. Sie schleppen übrigens auch die tonnenschweren Steinblöcke vom Steinbruch zur Pyramide. Auch dort geht fast alles ohne Technik – nur mit Muskelkraft und mit Magie“, erklärte Lara den staunenden Frauen.
    Sie führte die beiden rund um die Felder, pflückte mit ihnen Himbeeren und ein paar Maiskolben, die sie unterwegs knabberten. Das einst so unwirtliche Dafa war ein Paradies geworden, wie Zaid immer wieder feststellte. Am liebsten wäre sie nie wieder weggegangen.
    Aber da waren noch die vielen Aufgaben, die sie zu erfüllen hatte. Aber auch ein großer Trost – Sobek war immer bei ihr. Irgendwann werde sie mit ihm zusammen hierher zurückkommen, um Dafa und die Atlan nicht mehr zu verlassen und vielleicht könnte ihr die Quelle dann auch ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen.
    „Zaid träumst du?“ Jani rüttelte sie am Arm.
    „Bitte?“, Zaid schüttelte ihren Tagtraum ab.
    „Du träumst schon wieder mit offenen Augen. Immer denselben Traum?“, fragte Jani teilnahmsvoll.
    Zaid nickte.
    „Wir sollten nach Hause gehen“, schlug Jani vor.
    Lara nickte. Sie stieß einen kurzen Pfiff aus, der die Hunde aus dem Dickicht lockte, in dem sie herumgeschnüffelt hatten. Folgsam schlossen sie sich den Frauen an.
    Zuerst erreichten sie Imsets und Neris Häuschen. Zaid blieb mit Nala hier, Lara, Jani und Sita schlenderten gemächlich weiter. Neri setzte sich mit Zaid unter den großen alten Baum, der sicher schon Jahrhunderte dort stand, wo jetzt ihr Garten war. Sie reichte Zaid einen Becher Fruchtsaft. „Und? Habt ihr Neues erfahren?“, fragte sie neugierig.
    „Ja. Der Besuch bei Lara war sehr interessant. Wir haben wieder so viel entdeckt und gelernt, dass mir fast der Kopf schwirrt“, erzählte Zaid. „Wir waren draußen im Obsthain, haben die Drakon getroffen, Beeren und Mais genascht.“
    Neri sah Zaid nachdenklich an. „Und trotzdem siehst du aus, als ob du Sorgen hättest.“
    „Ich habe nur seit ein paar Stunden ständig den Apfelbaum der Idun im Hinterkopf und weiß nicht warum. Und das Schlimme daran ist, diese Gedanken machen mir furchtbare Angst.“
    Neri nahm Zaids Hand. Sie konnte die Sorgen fühlen und die Unruhe griff auch auf sie über.
    „Bald kommen Imset und Sobek nach Hause. Wir sollten mit ihnen darüber sprechen. Bis dahin musst du aber ein wenig ruhen, du siehst sehr müde aus.“ Neri klappte die Lehne von Zaids Gartenstuhl in die Liegestellung herunter. „Keine Angst, ich bleibe bei dir und Nala ist ja auch noch da“, sprach sie beruhigend und nahm wieder Zaids Hand.
    Zaid schloss die Augen. Sie fiel in einen unruhigen Schlaf. Besorgt betrachtete Neri die Gefährtin ihres Sohnes. Sie ahnte, dass hinter diesen düsteren Gedanken mehr
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