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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
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auf ihren Lippen. Dass alle anderen sehr interessiert zusahen, störte ihn überhaupt nicht. Neri, die den beiden ewiges Glück wünschte, schmiegte sich an Imset.
    Sie dachte an den Tag zurück, als er sie auf die andere Seite der kleinen Bucht getragen hatte, um mit ihr eine Weile ungestört zu sein. So wunderte sie sich auch nicht, als sich Sobek und Zaid plötzlich vor ihren Augen auflösten. Imset legte ihr den Arm um die Taille und küsste sie zärtlich.
    Als sie die Augen nach einem schier endlosen Kuss wieder öffnete, lag sie mit ihm inmitten der Dünen. Seufzend gab sie sich seinen Liebkosungen hin. Solche Momente waren selten geworden, seit Sobeks Geburt. Erst jetzt konnten sie sich wieder auf sich selbst besinnen.
    Maris und Jani hatten sich zu Merit-Amun und Safi in den Schatten geflüchtet. Maris streichelte mit Ausdauer Janis Rücken, die fast wie eine große Katze wohlig schnurrte. Merit und Safi zwinkerten sich verschmitzt zu. Maris malte mit der Fingerkuppe kleine Figuren auf Janis Haut.
    „Ein Herzchen“, hauchte sie.
    Safi lachte. „Ich glaube, dieses Spiel ist interstellar. Sogar zu unserer Zeit in Ägypten haben wir es ausgiebig gespielt, als Hieroglyphen-Raten.“
    „Wenn ich daran denke, dass dir diese harmlosen Berührungen meiner Haut, den Tod bringen konnten, dann bekomme ich heute noch eine Gänsehaut.“ Merit-Amun schüttelte sich.
    Jani sah die beiden Atlan erschreckt an, die ihr daraufhin im Schnelldurchlauf ihre Geschichte erzählten.
    „Imset hat uns immer den Rücken freigehalten, und das sogar wörtlich“, sagte Merit dankbar. „Und Maris ist mit Sobek genau so unzertrennlich.“
    Safi nickt. „Übrigens hast du bei Zaids Narbe wirklich sehr gute Arbeit geleistet“, lobte er.
    „Ohne Sobeks Energie hätte ich es aber auch nicht geschafft“, sagte Maris leise. „Ich habe nie zuvor solch eine furchtbare Wunde gesehen, geschweige denn versucht, sie zu heilen.“
    Safis Blick verdüsterte sich. „Ich schon. Als wir damals in die Zukunft gingen, mussten wir in die Körper von Überlebenden eines Überfalles in der Wüste schlüpfen. Die Getöteten boten einen wirklich schaurigen Anblick. Später mussten Imset und ich in den Schlachten von Ramses selbst furchtbare Dinge tun. Aber anders hätten wir unsere Aufgabe nicht erfüllen können und wohl auch selbst nicht überlebt.“
    Jani sah Safi betroffen an. Merit-Amun nickte langsam und drückte Tanit fest an sich. Sie hasste diese Art Erinnerungen, die aber untrennbar zu ihrem Leben gehörten.
    Maris räusperte sich. „Wie dem auch sei, ich möchte niemals wieder solche Furcht haben, jemanden nicht mehr retten zu können. Besonders dann, wenn es sich um eine Frau handelt, die obendrein noch die Gefährtin meines besten Freundes ist. Hätte Zaid nicht verzweifelt gegen den Tod gekämpft, dann wären unsere Chancen gleich null gewesen.“
    Maris schwieg eine Weile. „Sobek ist nun schon der zweite Drakonat, der weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Tod den Körper fest umklammert hält.“
    Safi sah ihn fragend an.
    Maris schloss die Augen. „Er hatte alle Schmerzen von Zaid auf sich übertragen. Wenn du genau wissen willst, wie es sich anfühlt, ein Messer im Rücken zu haben und nicht mehr atmen zu können, dann frag ihn“, sagte er leise. „Ich kann dir nur sagen, wie furchtbar es ist, ohne Sichtkontakt solch grausame innere Verletzungen ertasten zu müssen, um sie heilen zu können.“
    Dann gab sich Maris einen Ruck. „Lasst uns endlich von etwas Fröhlichem sprechen.“ Er sah sich um. „Wo stecken denn überhaupt die beiden Schuppentiere?“
    „Meinst du die Fliegenden?“, fragte Solon, der schon eine Weile neben ihm saß und der Unterhaltung zugehört hatte, wie auch alle anderen.
    „Nein, die Laufenden“, schmunzelte Maris.
    „Die haben sich mitsamt ihrer Weibchen in die Büsche geschlagen“, sagte Kebechsenef im Brustton der Überzeugung und deutete in die Dünen.
    „Das ist aber auch ein Tag zum Helden Zeugen“, warf Solon ein und streckte sich genüsslich.
    „Dann tu´s doch.“ Mira bedachte ihn mit einem schmachtenden Augenaufschlag.
    Safi kicherte. „Sagt mal, liegt das an dem Saft aus den Mabazom-Stängeln, dass auf einmal alle so anschmiegsam reagieren?“
    „Wer weiß? Darauf sind sie nie getestet worden“, erwiderte Jani, sich ebenfalls eng an Maris kuschelnd. „Vielleicht lauert darin ein hoch dosiertes Aphrodisiakum, das erst nach einer Weile zu wirken beginnt.“
    „Wo wächst das
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