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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett
Autoren: Gaby Hauptmann
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Bedarf. Was mit dem Bayerischen Rundfunk ist, weiß ich noch nicht.«
    »Und die gute?« will Nina wissen.
    »Kennen Sie den Münchner Frauensender ...«
    »Sie meinen TM3?« wirft Nina ein.
    »Exakt den. Ich weiß nicht, was Sie da verdienen können, aber Sie könnten anfangen. Das heißt, natürlich müssen Sie sich erst noch mit der Chefredakteurin unterhalten, aber die Chancen stehen gut für Sie!«
    »Ehrlich? Wirklich?« Nina springt auf und fällt Rosa um den Hals. »Das ist ja toll! Wie haben Sie denn das geschafft?«
    »Och.« Rosa lacht. »Beziehungen .«
    »Nein! Ich bin . so glücklich!« Sie springt auf, läuft zur Theke und nimmt sich zwei Sektgläser aus dem Regal.
    »Was gibt denn das jetzt?« Anna schaut auf.
    »Willst du auch eins? Ich hab 'nen Job!«
    »Du hast doch schon 'nen Job!«
    »Nein, richtig, richtig, einen richtigen Job. Wieder beim Fernsehen. Trinkst du auch ein Glas?« Sie zieht die Sektflasche aus dem Kühlschrank.
    »Auf deinen Abgang hier? Nie!«
    »Ach, wie nett von dir!« Nina tänzelt mit den Gläsern und der Flasche an den Tisch zurück.
    Rosa droht scherzhaft mit dem Finger. »Langsam, langsam. Noch ist kein Vertrag unterschrieben.«
    Nina lacht und schenkt schwungvoll ein. »Aber wenn Sie sagen, daß ... dann wird's doch wohl klappen. So viel Vertrauen habe ich zu Ihnen!« Sie setzt sich und stößt mit Rosa an. »Als was denn? Was haben Sie besprochen?«
    »Nun«, Rosa legt eine Kunstpause ein und schaut sie dabei lächelnd an. »Als Redakteurin. Festanstellung. Wenn's ...«
    Das »Klappt« geht in Ninas Jubelgeschrei unter. Sie fällt Rosa schon wieder um den Hals. »Das muß ich gleich Mutti erzählen. Die wird sich freuen!« Sie löst sich von Rosa und setzt sich wieder auf den Stuhl. »Das ist ja wunder-, wunder-, wunderbar! Einfach irre! Ich kann's kaum glauben!«
    Rosa hebt beschwichtigend die Hände. »Nun mal langsam, Kindchen. Erst noch das Gespräch!«
    »Kann da denn noch was schiefgehen?« Nina greift nach ihrem Glas.
    »Eigentlich nicht. Theoretisch nicht. Aber praktisch sollte man erst feiern, wenn die Tinte trocken ist!«
    »Dann feiere ich noch mal. Ganz groß!« Nina ist selig. Sie strahlt über das ganze Gesicht. Was wohl Nic sagen wird? Eine Erfolgsfrau an seiner Seite. Jetzt braucht sie sich bei den Filmbällen nicht mehr hinter ihm zu verstecken, jetzt ist sie auch wieder wer. Nina Wessel von TM3. Hört sich doch gut an!
    »Wann ist die Tinte denn trocken?« will sie wissen.
    »Nächsten Mittwoch um drei Uhr haben Sie einen Termin bei der Chefredaktion!«
    »Mittwoch!« Ihre Gedanken überstürzen sich. »Mein Gott, aber da bin ich doch in Los Angeles!« Sie muß ihren Flug canceln!
    Rosa betrachtet sie amüsiert. »Dann sagen Sie mir eben, wann Sie wieder zurück sind, und ich verschiebe den Termin. Keine Hektik!«
    Anna ruft von hinten: »Nina, deine Kohle. Willst du doch sicherlich noch haben, bevor du die große Karriere startest.«
    Nina lacht. »So schnell geht's ja nun auch nicht. Wenn überhaupt! Komm lieber her und bring dir ein Glas mit. Ich gebe einen aus!«
    »Na dann!«
    Anna bindet sich ihre weiße Schürze ab, legt sie auf den Tresen, nimmt sich ein Glas aus dem Regal und läßt sich mit einem Lächeln neben Rosa nieder. »Hätten Sie für mich vielleicht auch noch einen Job beim Fernsehen?« fragt sie unschuldig.
    Als sie das Bistro endlich schließen, ist schon fast wieder Zeit für die Abendmannschaft. Rosa Heckschneider hat sich ein Taxi genommen, Nina möchte die wenigen Schritte zu Fuß gehen. Die frische Luft tut ihr gut, und außerdem will sie im Lebensmittelmarkt vorbeigehen, zwei Flaschen Champagner kaufen. Heute möchte sie nur noch feiern und irgendwann vor lauter Freude besinnungslos ins Bett fallen.
    Aber sie hat nicht mit Gerda Windmüller an der Kasse gerechnet. Die möchte kein Geld für die zwei Flaschen haben. Nina protestiert. Nein, Tim habe ihr alles erzählt, und sie wisse gar nicht, womit sie das wiedergutmachen könne.
    Nina wehrt ab. Noch sei ja gar nichts passiert. Erst müsse er mit aufs Jugendamt, dann zeige sich der Rest.
    Es nützt nichts, Gerda Windmüller will die Flaschen selbst bezahlen. Und da die Schlange hinter ihr zu lang wird und sie auch schon die ersten Unmutsäußerungen hört, beschließt Nina, nachzugeben und ihr das Geld in den Briefkasten zu legen.
    Vor der großen Eingangstür zu Nics Haus holt sie die Erinnerung ein. Das letztemal, als sie Champagner gekauft hat . mach dich nicht verrückt,
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