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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett
Autoren: Gaby Hauptmann
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die Minibar. »Und ihr macht euch hier einen flotten Abend?«
    »Ja, vielleicht«, antwortet Gabriel angriffslustig und geht ins Bad.
    Nina und Nic schauen sich an.
    Gabriel kommt mit einem kleinen Päckchen in der Hand zurück. »Nimm das mit!« sagt er und drückt Nic Präservative in die Hand.
    »Pariser?« sagt Nina, »ich denke, wir sind in Los Angeles?«
    Sie lacht über ihren eigenen Witz.
    »Spinnst du? Ich brauch das nicht!« Nic betrachtet das Päckchen. »Wozu hast du die überhaupt dabei?« Er dreht es um. »Bananengeschmack - wie geschmacklos!«
    »Noch von meiner Ex!« Gabriel zuckt die Achseln.
    »Willst du mit diesen Dingern was Bestimmtes sagen?«
    Nic starrt Gabriel lauernd an.
    Es ist still.
    »Gib sie mir!« Nina greift danach. »Los, mach schon!«
    »Du??« Wie aus einem Mund gaffen die beiden Männer sie sprachlos an.
    »Stellt euch vor! Ich habe auch ein Sexleben! Hatte ich zumindest! Also gib schon her, ich will sehen, was Los Angeles zu bieten hat!«
    Sie greift danach und steckt sie in ihre Tasche, dreht sich zur Tür. »Wo ist die zweite Türkarte?«
    »Wir können sie unmöglich allein gehen lassen!« Gabriel rammt Nic den Ellenbogen in die Seite.
    »Wir können dich unmöglich allein gehen lassen!« wiederholt Nic.
    »Ihr habt gar keine Wahl! Ich nehme euch nämlich nicht mit!« Bei allen guten Geistern, irgendwann ist Schluß! In einer Kurzschlußreaktion reißt Nina die Tür auf, knallt sie hinter sich zu und läuft den Gang entlang.
    »Halt! Warte!«
    Nina hört Gabriel hinter sich herkommen. Nina läuft am Lift vorbei die Treppe hinunter. Nichts wie weg, sonst wird sie noch verrückt.
    »Nina, warte!«
    Sie hört ihn kommen und läuft schneller. In der Hotelhalle wird sie wegen der vielen Menschen aufgehalten, und Gabriel holt sie ein, hält sie am Ärmel fest. »Bleib doch mal stehen!«
    Nina schubst ihn weg. »Laß mich los! Hau ab!« Sie ist einer Hysterie nahe. Sie hört, wie irgendwo ein Lift aufgeht.
    »Nina! Gabriel!« Es ist Nic.
    »Es ist zum Kotzen!« schreit Nina und rempelt sich durch eine mit Koffern wartende Reisegruppe, die erstaunt Platz macht.
    »Was ist denn los mit euch?« Nic kommt herbeigerannt.
    »Sie spinnt!« Gabriel hält Nina wieder fest.
    »Laß mich endlich los!« schreit Nina und wehrt sich. »Ich rufe gleich um Hilfe!«
    »Ja! Laß sie doch los, wenn sie will!« Nic umfaßt Gabriels Hand.
    »Laß du mich los, sonst passiert was!« fährt Gabriel Nic an.
    »Laß sie doch in die Stadt, wenn sie will!«
    Nina zieht und zerrt, Nic starrt Gabriel wütend an, Gabriel funkelt zurück.
    »Nicht alleine! Wenn ihr was passiert!?!«
    »Sie ist erwachsen! Es ist ihre Entscheidung! Das geht dich nichts an!«
    »Das geht mich doch was an!« Vor Wut hat Gabriel einen roten Kopf. »Ich will nicht, daß ihr was passiert! Ich liebe sie!«
    »Was???« Nina und Nic starren Gabriel an, Nic läßt Gabriel los, Gabriel Nina. Alle drei schauen sich an.
    »Gut, jetzt ist es raus!« sagt Gabriel ruhig und wirft Nina von der Seite einen Blick zu. »Ich kann auch nichts dafür, ich habe mich einfach in dich verliebt. Plötzlich war's da. Aber ich konnte es dir ja nicht sagen - wegen Nic!« Er schaut schräg zu seinem Freund. »Tut mir leid!«
    Nic starrt ihn an.
    Nina schnappt nach Luft. »Aber ich - ich hatte keine Ahnung, Gabriel. Ich, ich liebe dich nicht, ich kann dich nicht lieben - ich liebe Nic!«
    »Wie? Du? Mich?« Nics Gesicht wird immer länger. »Wieso denn mich? Ich bin schwul! Ich liebe Gabriel!«
    »Schöne Scheiße!« Gabriel verschränkt die Arme. »Hier liebt jeder einen anderen, bloß keiner den Richtigen!«
    »Die Richtige!« Nina reibt sich ihren Oberarm. »Und was machen wir jetzt?«
    »Keine Ahnung.« Nic schüttelt langsam den Kopf. »Das geht mir zu schnell! Ich glaube, ich raffs noch überhaupt nicht! Du liebst sie?« Er schlägt sich vor den Kopf.
    Gabriel nickt.
    »O Gott!« Er schaut Nina an und deutet mit seinem Zeigefinger auf sich. »Und du mich?«
    Nina nickt.
    »Aber ich ... ich könnte nie eine Frau lieben - ich meine körperlich. Das ist ... einfach undenkbar!«
    Wo ist die Welt, die zusammenbricht, denkt Nina, aber nichts rührt sich.
    »Ich habe dich lieb, Nina, wirklich richtig lieb! Aber ich könnte dich nie lieben!«
    Jetzt muß der Erdboden schwanken, die Wände müssen einstürzen, eine Flutwelle kommen. Aber nichts passiert. Nina fühlt noch nicht einmal einen übermäßigen Schmerz, so sehr hat sie Gabriels Geständnis überrascht.
    »Wie
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