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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett
Autoren: Gaby Hauptmann
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beruhigt sie sich, Tim wird sich hüten, und ein anderer . das wäre einfach zu idiotisch.
    Sie kommt unbehelligt in den fünften Stock.
    Nic richtet eben in der Küche eine Wurst-Käse-Platte, Gabriel ist beim Kofferpacken. »Was ist das?« fragt Nic, als er Ninas Flaschen sieht. »Gibt's was zu feiern? Wurde Gabriels Casting abgesagt?«
    »Bist du von Sinnen?« Gabriel steht in einem schwarzen Zweireiher in der Tür. Er dreht sich um seine eigene Achse.
    »Was haltet ihr von dem? Soll ich den tragen?«
    »Sieht toll aus!« bewundert ihn Nina.
    »Viel zu gut für Hollywood.« Nic kneift die Augen zusammen. »Zieh Jeans an und ein weißes, enges T-Shirt. Das macht die Jungs an!«
    »Ich will die nicht anmachen, ich will die Rolle!« Er steckt sich ein Stück Schinken in den Mund, Nina legt die Flaschen ins Kühlfach.
    Nic schaut ihr dabei zu. »Nun sag schon, was los ist. Aber bitte nicht schon wieder so eine Hiobsbotschaft!«
    »Hiobsbotschaft nennt er meine Chance!« Gabriel schüttelt gekränkt den Kopf.
    Deine Chance? Nina grinst in sich hinein. Meine Chance!
    »Nun sag schon!« Nic legt Tomaten auf ein Holzbrett und zieht ein scharfes Messer aus der Schublade. Als er danach immer noch nichts hört, dreht er sich nach Nina um. »Was ist jetzt? Hast du Geburtstag? Oder für mich einen Spielfilm in Paris? Allmählich glaube ich, du hast es auf die Wohnung abgesehen!«
    Nina lacht schallend los. »Nein, bestimmt nicht! Die Nachbarn sind mir hier zu unsicher! Wartet, bis der Champagner kalt ist, dann verrate ich es euch!«
    »O nein, nicht so eine Nummer!« Nic hat keine Geduld für solche Spielchen. Er öffnet den Kühlschrank, nimmt eine andere, kalte Flasche Sekt heraus, öffnet sie wortlos, schenkt drei Gläser voll und verteilt sie. »So, jetzt!«
    »Na gut! Ich habe einen Job!« Und freudestrahlend erzählt sie von ihrem Gespräch mit Rosa Heckschneider.
    »Gratuliere. Das ist ja bombastisch!« Gabriel freut sich mit ihr und küßt sie rechts und links.
    »Ach jetzt!« sagt Nic und stößt mit ihr an.
    »Was heißt, ach jetzt?« Mißtrauisch schaut ihn Nina über den Rand des Glases hinweg an.
    Nic nimmt einen Schluck und prostet ihr dann zu. »Jetzt kann ich mir den Anruf von heute mittag erklären!«
    »Welchen Anruf denn?«
    »Kannst ihn dir selbst anhören. Ist noch auf dem Anrufbeantworter drauf. Ich wußte nicht, was ich damit anfangen sollte!«
    Nina stürzt in Nics Arbeitszimmer. Ist jetzt etwa wieder alles hinfällig? Hat TM3 abgesagt, bevor Rosa Heckschneider ihr im Namen von TM3 zugesagt hat? Das überlebt sie nicht!
    Sie drückt auf Wiedergabe. Drei Anrufe muß sie über sich ergehen lassen, bevor der erwartete kommt: »Hier ist Nadine Hahn, eine Nachricht für Nina Wessel!« Nadine Hahn? »Anna Doubek hat mich eben angerufen. Eine Frau Heckschneider hat bei ihr vorgefühlt, ob sie für die Redaktion jemanden gebrauchen könnte. Als Frau Heckschneider Ihren Werdegang erzählte, hat mich Anna sofort angerufen. Wir haben gemeinsam studiert, sie ist jetzt Chefredakteurin bei TM3. Ich habe Sie wärmstens empfohlen, und zwar nicht als Mitarbeiterin, sondern als Redakteurin. Ich denke, damit ist Ihre Zukunft gesichert. Erzählen Sie mir bei Gelegenheit einmal, wie es Ihnen bei TM3 gefällt!«
    Mein Gott! Nina sinkt in Nics Bürostuhl. Das ist Network! Daß sie das am eigenen Leib erfahren darf, echte Weiberconnection. Rosa hat Anna angesprochen, Anna ruft Nadine an, und Nina hat den Job!
    Ganz erschlagen von dieser neuen Erfahrung kehrt sie in die Küche zurück.
    »Was ist denn mit dir los, du siehst so . durchgeistigt aus!«
    Nic will eben die Wurst-Käse-Platte an ihr vorbei ins Wohnzimmer tragen.
    »Ich muß erst was trinken! Das glaubt ihr mir nicht. Doch, ihr schon, aber normale Männer nicht!«
    »Was heißt hier normal«, protestiert Gabriel, der zwischenzeitlich einen leinenfarbenen Anzug angezogen hat. »Was denn?« fragt er, und: »Gefalle ich dir so?« Er stellt sich in Pose.
    »Himmlisch!« sagt Nina. »Ich muß morgen sofort einen riesigen Blumenstrauß nach Köln schicken. Stell dir vor, ich bin Nutznießerin eines Frauennetzwerks geworden. Genau das, was man Frauen immer abspricht. Aber ich bin der lebendige Beweis! Schaut mich an!«
    »Schöner Beweis!« Er lacht sie an, daß seine weißen Zähne blitzen. »Du bist ja ganz erhitzt vor Aufregung!«
    Erhitzt ist nett formuliert. Sie ahnt, daß sie einen knallroten Kopf hat. »Von Frauen engagiert. Weißt du, was das heißt? Ich habe meine
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