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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett
Autoren: Gaby Hauptmann
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Uhr.
    »Allzulang kann ich nicht mehr warten«, sagt Karin und grinst dazu Nina an. »Meine Männer warten auch!«
    »Deine Männer?« fragt Nina gedankenlos. »Valentin und ... ich denke, Max ist weg?«
    »Der neue heißt Franz. Ich bringe ihn bei Gelegenheit mal mit. Oder besser, ich bringe gleich beide!«
    Gott behüte, denkt Nina, und schlagartig geht ihr auf, wie Karin die Situation sieht.
    »Wir scheinen in unserer Konstellation also gar nicht so einmalig zu sein!« Gabriel lacht und schüttelt ungläubig den Kopf.
    In Ninas Hirn schrillen sämtliche Alarmglocken. Bevor die beiden sich jetzt über die Vorzüge und Nachteile eines häuslichen Dreiers auslassen und bevor gar noch Nic dazustößt, muß sie Karin auf den Weg bringen. Sie wird sie beim nächsten Treffen aufklären. Nach Los Angeles. Falls es dann noch nötig sein wird.
    Und Karin hat es plötzlich selbst eilig. Nina begleitet sie bis zur Haustür. »Schade, daß ich nun Nic nicht kennengelernt habe, aber dein Gabriel ist wirklich ein Zuckerstückchen!« Sie nimmt Nina herzlich in den Arm und flüstert ihr ins Ohr:
    »Und ganz ehrlich, du Teufelsweib, das hätte ich dir nie zugetraut!«
    Nina schweigt. Was soll sie auch sagen. Sie begleitet Karin bis zu ihrem Auto. Im selben Moment biegt Nic um die Ecke, zwei schwere Einkaufstüten in den Händen. Muß das sein? Hätte er nicht noch zwei Minuten warten können?
    Soll sie die beiden vorstellen oder ihn einfach ignorieren?
    »Prima, Nina, daß du gerade unten bist, dann kannst du mir gleich schleppen helfen«, ruft er ihr aber schon zu.
    Karin dreht sich nach ihm um. »Ist er das?« flüstert sie.
    »Donnerwetter, hast du ein Glück. Beide fürs Bett, oder hast du die beiden, wie ich, in Bett und Leben geteilt?«
    Nina räuspert sich, Nic kommt auf sie zu. »Nic, das ist Karin, meine beste Freundin, Karin, das ist Nic!«
    »Ich habe schon viel von Ihnen gehört!« Karin nickt ihm anerkennend zu.
    »Ja?« fragt Nic neugierig.
    Oh, Karin, halt bloß deine Klappe!
    »Ja, Nina ist begeistert, Gabriel ist begeistert, das ist eine rundum begeisterte Kleinfamilie, scheint mir!«»Fehlt nur noch der Nachwuchs!« Er lacht schallend über seinen eigenen Witz, stellt eine Einkaufstüte ab und reicht ihr die Hand. »Kommen Sie doch mit herauf!«
    »Ich war eben oben«, wehrt Karin ab. »Schon viel zu lange. Aber mit Ihnen hätte ich mich wirklich gern ... unterhalten. Schade!«
    »Das läßt sich sicherlich irgendwann nachholen!«
    »Hoffentlich!«
    Sie macht ihn an, stellt Nina ärgerlich fest. »Er gehört mir!« sagt sie halb im Scherz, halb ernst und stellt sich besitzergreifend vor ihn.
    »Ha!« Nic lacht herzlich und knufft sie auf den Oberarm.
    »Mit Haut und Haar, Stumpf und Stiel. Laß das bloß Gabriel nicht hören!«
    »Ist er etwa eifersüchtig?« fragt Karin neugierig.
    »Und wie!«
    »Nicht zu fassen!« Karin nickt Nina zu. »Da kann man nur gratulieren. Wie schön für dich«, sagt sie, steigt in ihren Wagen und schlägt ohne ein weiteres Wort die Wagentür zu.
    Nic und Nina winken ihr hinterher, dann gehen sie mit ihren Tüten auf die Eingangstür zu.
    »Das ist wenigstens mal eine mit Humor!« meint Nic angetan.
     
    Zwei Tage später, es ist Abend, Nic hat sich in seinem Arbeitszimmer vergraben, Gabriel ist noch nicht zu Hause, klingelt es. Nina schreibt gerade an ihrer Idee über Jugendresozialisierung und lauscht. Nic scheint es überhört zu haben. Oder will es nicht hören. Sie hat gerade ein paar gute Gedanken im Kopf und möchte sich auch nicht stören lassen, aber eigentlich kann es nur Gabriel sein, der seinen Schlüssel vergessen hat. Sie läuft in die Diele, drückt den Türöffner und öffnet schon mal die Tür, um schnell wieder zu ihrem Text zurückzukommen.
    Zu Tode erschrocken bleibt sie stehen. Vor ihr steht Tim.
    Ihr erster Gedanke ist, die Tür zuzuknallen, der zweite, laut nach Nic zu rufen. Ihr Herz schlägt bis zum Hals. Gleich wird er seinen Baseballschläger hinter dem Rücken hervorziehen.
    Nimm dich zusammen, sagt sie sich. Seine Hände sind leer.
    Er steht einfach da und schaut sie an.
    Nina räuspert sich. »Ja? Was willst du?«
    Anscheinend hat es ihm die Sprache verschlagen. Sie starren sich gegenseitig an.
    Da greift er plötzlich in seine riesige schwarze Lederjacke. Nina fährt zurück. Jetzt wird er die Pistole herausziehen und sein Werk vollenden.
    Aber nur seine geballte Faust kommt zum Vorschein.
    Handgranate? Irgendeine asiatische Waffe?
    Nina steht wie
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