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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen
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»Jetzt rechts abbiegen in die Orange Street, dann sind wir da«, sagte Phil.
    Wir waren in Brooklyn auf dem Weg zu unserem neuen Fall – möglicherweise. Denn ob es sich wirklich um einen Fall für das FBI handelte oder lediglich um einen Unfall, mussten wir erst noch herausfinden. Bisher wussten wir nur, dass ein gewisser Lewis Baxter aus Newark, 55 Jahre alt, in seinem Haus in Brooklyn durch einen Treppensturz tödlich verunglückt war, Fremdverschulden war nicht ausgeschlossen.
    »Hier ist es«, sagte Phil und deutete auf ein Haus, vor dem mehrere Streifenwagen parkten. Auch die Fahrzeuge der Crime Scene Unit waren vor Ort. Ich parkte den Jaguar einige Meter vor der Absperrung, dann traten wir zu dem Officer, der am Eingang stand und uns offensichtlich kannte.
    »Ah, da sind Sie ja, Agents. Sie werden schon erwartet, aber ich glaube nicht, dass Sie hier viel zu tun bekommen. Hier wohnen nur ein paar Mädels, die würden so was doch nicht machen«, sagte der Mann.
    »Ihren Glauben ans Gute im Menschen möchte ich haben«, sagte Phil. »Ob ich dann allerdings ein so guter Kriminalist wäre, weiß ich nicht.«
    Der Officer lachte, nickte zustimmend und ließ uns passieren. Wir waren kaum eingetreten, als uns ein junger Mann in der für Mitarbeiter der Crime Scene Unit typischen Bekleidung mit erhobenen Händen entgegenkam.
    »Achtung, bleiben Sie dort stehen. Ich komme zu Ihnen«, sagte er. »Ich hörte schon, Sie sind die beiden Agents vom FBI, die sich diesen Fall anschauen sollen. Richtig?«
    »Genau richtig«, sagte Phil und deutete auf mich und dann auf sich. »Jerry Cotton und Phil Decker. Und Sie sind?«
    »Dr. Carter, ich bin neu bei der Crime Scene Unit. Dr. Drakenhart hat mir schon viel von Ihnen erzählt.«
    »Herzlich willkommen und auf gute Zusammenarbeit. Was können Sie uns zu diesem Fall sagen?«, meldete ich mich zu Wort.
    Dr. Carter räusperte sich und wandte sich der Treppe zu. Er zeigte auf die am Boden liegende Gestalt eines Mannes mit seltsam verrenkten Gliedern. Kein schöner Anblick.
    »Lewis Baxter, 55 Jahre, ist diese Treppe hinuntergestürzt und hat sich dabei unter anderem das Genick gebrochen. Er muss am Anfang der Treppe entweder über etwas gestolpert oder gestoßen worden sein, was von beidem zutrifft, kann ich noch nicht sagen. Aber es steht fest, dass er nicht einfach nur ausgerutscht ist, während er die Treppe hinunterging. Und wie Sie sehen, ist dort oben nichts, über das er gestolpert sein könnte. Mehr kann ich Ihnen leider im Moment noch nicht sagen.«
    »Das ist doch schon mal was«, sagte Phil. »Würden Sie denn eher auf einen Unfall oder auf einen Mord tippen?«
    »Das ist schwer zu sagen, ich weiß es wirklich nicht«, antwortete der Pathologe.
    »Gut, wir hören dann von Ihnen«, sagte ich und wandte mich an einen der anwesenden Polizeibeamten. »Officer, gibt es Zeugen?«
    »Nicht direkt, Sir. Zum Todeszeitpunkt waren nur drei Frauen im Haus, und die waren alle in einer oberen Etage. Sie sind auch jetzt noch dort oben, in der Wohnung von Miss Briander, im dritten Stock. Möchten Sie sie sprechen?«, antwortete er.
    »Ja, aber etwas später. Wir sehen uns erst noch hier um und gehen dann hinauf. Danke für die Information«, sagte ich und ging zu Phil, der schon die Treppe in Augenschein nahm.
    Das Treppenhaus wirkte einigermaßen gepflegt, war aber relativ dunkel und schmal. Das Treppengeländer war abgegriffen, die Treppe offensichtlich viel genutzt, aber da sie aus Stein war, war sie nicht ausgetreten. Am oberen Treppenabsatz zweigten drei Wohnungstüren ab, die alle geschlossen waren. Abgesehen davon gab es dort nichts, weder Pflanzen noch Schuhe oder sonst irgendwas, über das man hätte stolpern können. Anhand der Klingelschilder erkannte ich, dass die Wohnung direkt neben der Treppe dem Opfer selbst gehört hatte.
    »Tja«, sagte Phil, »was soll man da sagen? Hier ist alles möglich. Baxter könnte über seine eigenen Füße gestolpert sein. Es hätte sich aber auch jemand hier neben der Tür verbergen können, um ihm einen Schubs zu geben – in tödlicher Absicht.«
    »Ja, sowohl als auch«, stimmte ich Phil zu. »Lass uns mit den Frauen reden, die zu der Zeit im Haus waren. Vielleicht haben sie irgendetwas gehört, was uns weiterhilft.«
    ***
    Wir klingelten bei Miss Briander. Eine Polizistin öffnete die Tür und ließ uns eintreten. Sie führte uns in einen übersichtlichen, in Cremetönen gehaltenen Wohnraum, in dem drei hübsche, junge Frauen saßen.
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