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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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    Venezuela, Dienstag: 5:33 Uhr
    Drei Dinge geschahen in diesem Moment gleichzeitig: Die sanfte, warme Wölbung eines nackten Frauenpos schmiegte sich verlockend an Zakary Starks Morgenerektion, ihm kam die übliche qualvolle Erkenntnis, dass es die falsche Frau war, und gegen seine Schläfe presste sich das kalte, harte Metall eines Pistolenlaufs.
    Der betörend frische und weibliche Duft nach Jasmin, gepaart mit der erotischen Grundnote vom Sex der vergangenen Nacht, wurde vom säuerlichen Gestank nach männlichem Schweiß überdeckt.
    Scheiße . Mieser kann ein Tag wohl kaum beginnen.
    Zaks Herzschlag legte einen Zahn zu, und sein ganzer Körper versteifte sich in Reaktion auf die Bedrohung.
    »¡No te muevas!« Diese Anweisung, sich nicht zu rühren, strahlte pure Gefahr aus. Die Worte, im lokalen Dialekt gesprochen und von einem zusätzlichen motivierenden Stoß mit der Waffe unterstützt, nur Millimeter von seinem Auge entfernt, riefen Zaks Hirn wieder auf den Plan.
    Zak sprach fließend Spanisch, aber er hatte nicht vor, die Karten auf den Tisch zu legen, solange er nicht wusste, was der Typ von ihm wollte. Sein Bauchgefühl drängte ihn, von dieser durchgelegenen Matratze hochzukommen, und zwar schleunigst. Aber er würde nicht flink genug sein, um es mit dem Finger des Mannes am Abzug aufnehmen zu können.
    Er versuchte, die Situation zu analysieren. Normalerweise war er bereit, alle möglichen Risiken auf sich zu nehmen, um dem Leben zu zeigen, dass er sich einen Dreck darum scherte. Aber er war nicht allein. Ihm mochte es ziemlich egal sein, ob er auf die eine oder andere Weise das Zeitliche segnete, aber die Frau neben ihm hegte vermutlich nicht dieselbe Missachtung für ihrLeben wie er für seins .
    Er war kein Held, verdammt noch mal! Und er war stinksauer, in eine Lage gebracht worden zu sein, in der er akzeptieren musste, entweder für den Tod einer anderen Frau verantwortlich zu sein oder, noch schlimmer, für ihr Überleben.
    Held oder Feigling. Es war ungewiss, was ihn schneller umbringen würde.
    Das Bett war an die Wand geschoben, und sielag zwischen ihm und dem Mann mit der Kanone. Verflucht. Er hasste Kanonen. Kathy? Christy? Die Amerikanerin, die er am Abend zuvor in der Bar kennengelernt hatte, spannte augenblicklich ihren Körper an, als ihr bewusst wurde, dass sie nicht allein waren.
    Zak riss die Augen auf und erblickte die wohlriechende Kurve ihres Halses direkt vor sich sowie einen Vorhang aus maisblondem, seidigem Haar. Er konnte ein wenig hindurchgucken und erkannte, dass es sich um mehr als einen Eindringling handelte. Verdammt! Im morgendlichen Dämmerlicht konnte er ihre drei Umrisse erkennen und hörte das Schlurfen weiterer Stiefelpaare außerhalb seines Blickfelds.
    Kampfanzüge, Stiefel und Waffen. Das waren nicht bloß Zuschauer. Hier fand eine echt beschissene Party am frühen Morgen statt.
    Militär? Einheimische? Guerillas?
    Eine ziemlich üble Auswahl.
    Zak flüsterte der Frau ins Ohr: »Bleib ruhig liegen«, und unter der Hand, mit der er ihre Brust umschloss, spürte er das unregelmäßige Klopfen ihres beschleunigten Herzschlags. Sie atmete leise und zitternd aus und erstarrte, als er mit lauter Stimme den Kerl mit der Pistole ansprach. »Ich bin unbewaffnet.«
    Die Frau vor ihm löste sich aus ihrer Starre. » ¡El no tener una arma!«, übersetzte sie hastig in miserablem Spanisch.
    Herr im Himmel. »Er hat es schon beim ersten Mal verstanden«, fauchte Zak. »Nicht bewegen, nicht reden.« Benimm dich nicht so verdammt auffällig , dachte er. Was leider unmöglich war, denn ihr nackter Körper war auf dem vom Sex zerwühlten Laken ausgebreitet wie ein köstliches Büffett, bei dem man nur zugreifen brauchte. Gott, auf ihren Körpern trugen sie nichts als einen dünnen Schweißfilm, der sie aneinanderkleben ließ.
    Alles andere als kugelsicher.
    Offenbar wild entschlossen, die emanzipierte Frau zu spielen, was er jetzt ganz und gar nicht gebrauchen konnte, drehte sie ihren Kopf so, dass ihre Lippen nur wenige Zentimeter von seinen entfernt waren, und sagte mit einem wütenden Unterton: »Ich habe keine Lust, abgeknallt zu werden, nur weil er nicht verst…«
    Der Lauf der Pistole bohrte sich noch tiefer in Zaks Schläfe. »Lady«, brachte er zwischen den Zähnen hervor, »halt verdammt noch mal den Mund.« Warnend drückte er ihre Brust.
    Ihr ganzer Körper sträubte sich. »Wie kannst du es wa…«
    »Es sind sechs Leute. Sechs Waffen. Und wir? Sind nackt. Reicht dir
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