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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin
Autoren: Nora Roberts
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seiner aktuellen Geliebten benutzte, mit einem sexy kleinen Text, der denen ähnelte, die Abigail in der Vergangenheit gelesen hatte.
    Der Anhang würde nicht zu sehen sein. Das, dachte sie stolz, war Teil seiner Schönheit.
    »Wie lange dauert es, bis er funktioniert?«
    »Er fängt an in der Minute, in der er die E-Mail öffnet. Ich schätze, es dauert etwa zweiundsiebzig Stunden, bis alles erledigt ist, aber die Zerstörung beginnt sofort.« Sie seufzte. »Weißt du, was ich gerne hätte? Ich möchte eine Flasche Champagner öffnen, wenn wir nach Hause kommen. Ich habe eine da, und heute scheint mir die perfekte Gelegenheit dafür zu sein.«
    »Das machen wir. Und ich habe noch etwas hinzuzufügen.«
    »Was?«
    »Eine Überraschung.«
    »Was für eine Überraschung?«
    »Eine Überraschung eben.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Überraschungen mag. Ich würde lieber … oh, sieh mal. Er hat die E-Mail schon geöffnet.« Zufrieden schloss sie den Laptop. »Also, eine Überraschung.«

Epilog
    Er wollte den Champagner mit ihr an ihrer Stelle mit Blick auf die Hügel trinken.
    »Wie ein Picknick? Soll ich etwas zu essen einpacken?«
    »Nein, Champagner reicht. Komm mit, Bert.«
    »Er hört auf dich, er folgt dir aufs Wort. Ich glaube, das kommt daher, weil du ihm heimlich etwas zu fressen gibst, wenn du glaubst, ich sehe es nicht.«
    »Erwischt.«
    Sie lachte und ergriff seine Hand. »Ich gehe gerne Händchen haltend mit dir spazieren. Mir gefallen so viele Dinge. Ich bin auch gerne frei. Frei bin ich wegen dir.«
    »Nein, nicht wegen mir.«
    »Du hast recht, das ist nicht ganz richtig. Ich bin frei wegen uns. Das ist besser.«
    »Du trägst immer noch eine Pistole.«
    »Das dauert bestimmt auch noch eine Weile.«
    »Und bei mir dauert es bestimmt noch eine Weile, bevor ich wieder auf jemanden zielen kann.«
    »Brooks.«
    »Es ist ja vorbei. Es hat funktioniert, deshalb kann ich dir jetzt auch sagen, dass es das Schwerste war, was ich jemals getan habe. Obwohl ich wusste, warum ich es tat und wie es geschehen würde, war es wie ein Tod.«
    »Du hast das Schwerste getan, weil du mich liebst.«
    »Ja.« Er zog erneut ihre Hand an seine Lippen. »Du musst wissen, dass ich auch Elizabeth oder Liz oder wer auch immer du warst, geliebt hätte.«
    »Das weiß ich doch. Es ist das Beste, was ich weiß, und ich weiß eine ganze Menge.«
    »Intelligenzbestie.«
    Sie lachte und stellte fest, dass sie stundenlang einfach nur lachen konnte. »Ich habe nachgedacht.«
    »Wie Intelligenzbestien das so an sich haben.«
    »Global Network wird schließen – die Geschäftsführerin des Unternehmens zieht sich zurück. Ich möchte ganz neu anfangen.«
    »Und was tun?«
    »Ich möchte wieder Software entwickeln. Und Spiele. Das hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich will nicht mehr, dass sich mein ganzes Leben um Sicherheit dreht.« Lächelnd zog sie seine Hand an die Lippen. »Dafür habe ich ja dich.«
    »Das ist wohl wahr. Ich bin hier immerhin Polizeichef.«
    »Und vielleicht braucht die Polizei in Bickford ja eines Tages auch eine Abteilung für Cyber-Verbrechen. Ich bin äußerst qualifiziert und kann sämtliche erforderlichen Dokumente und Abschlüsse fälschen. Das war ein Scherz«, fügte sie hinzu, als er ihr einen langen Blick zuwarf.
    »Es wird nicht mehr gefälscht.«
    »Nein.«
    »Auch nicht mehr gehackt.«
    Sie riss die Augen auf. »Überhaupt nicht mehr? Nie mehr? Kann ich eine Einschränkung machen? Ich möchte wissen, wie der Virus in den nächsten Tagen funktioniert, und danach … danach hacke ich erst wieder, wenn wir es besprochen und uns geeinigt haben.«
    »Darüber lässt sich reden.«
    »Es ist ein Kompromiss. Paare diskutieren und schließen Kompromisse. Ich möchte mit dir darüber reden, dass wir deine Freunde und deine Familie zum Essen einladen, ich möchte über die Hochzeitspläne mit dir diskutieren und lernen, wie man …«
    Sie brach ab und blieb stehen. »Da ist eine Bank«, murmelte sie. »Genau da, wo ich sie haben wollte, steht eine wunderschöne Bank.«
    »Das ist deine Überraschung. Willkommen zu Hause, Abigail.«
    Tränen traten ihr in die Augen, als sie über das glatte Holz der Rückenlehne und der Armlehnen strich. Sie sah aus wie aus einem Stamm gefertigt, schimmerte seidig glänzend, und mitten auf die Rückenlehne war ein Herz mit den Initialen A. L. und B. G. geritzt.
    »Oh, Brooks.«
    »Kitschig, ich weiß, aber …«
    »Nein, das ist nicht kitschig. Ich würde es eher romantisch
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