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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin
Autoren: Nora Roberts
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Argumente.«
    »Stoppen Sie die Aufnahme, Agent Garrison.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich muss einen Anruf tätigen.« Mit diesen Worten verließ er das Zimmer.
    Abigail setzte sich wieder, faltete die Hände im Schoß und räusperte sich. »Soll ich noch Kaffee bestellen?«
    »Nein danke. Sie spielen mit harten Bandagen, Liz.«
    »Ich spiele um mein Leben.«
    »Ja. Pickto. Sind Sie sicher?«
    »Sonst würde ich den Namen, die Reputation und die Karriere eines Menschen nie aufs Spiel setzen.«
    »Okay. Er hat ein paar Fragen gestellt. Nichts Außergewöhnliches, nichts, was mir aufgefallen wäre, aber ich habe gehört, dass er auch zu den letzten Volkov-Razzien Fragen gestellt hat. Und wenn ich diese Fragen in diesen Kontext stelle, dann werde ich aufmerksam. Und dabei hätte ich ihm vertraut«, gestand Garrison.
    »Natürlich.«
    »Wissen Sie, wenn Cabot den Befehl bekommt, Sie mitzubringen, dann wird er Sie sofort festnehmen. Sollte das passieren, möchte ich Ihnen nur sagen, dass ich Sie wirklich beschütze.«
    »Wenn er mich festnehmen will, werde ich entkommen, ganz gleich, wo er mich einsperrt. Ich finde einen Weg. Und dann werden Sie nie wieder etwas von mir hören oder sehen.«
    »Ich glaube Ihnen«, murmelte Garrison.
    »Ich kann sehr erfinderisch sein.«
    Es dauerte zwanzig Minuten, bis Cabot zurückkam. Er setzte sich. »Ich glaube, wir können Ihnen einen Kompromiss anbieten.«
    »Ach ja?«
    »Ein Elite-Team, bestehend aus zwei Mann, die nur mir bekannt sind, wird Sie an einem Ort beschützen, der ebenfalls nur mir bekannt ist.«
    »Und wenn sie erfahren, und das werden sie, dass Sie die Information haben, wenn sie sich Ihre Frau oder eins Ihrer Kinder schnappen, wenn sie Ihnen dann eine Hand oder ein Ohr schicken, wen werden Sie dann retten?«
    Cabot ballte die Fäuste. »Sie halten sehr wenig von unserem Sicherheitssystem.«
    »Ich habe Ihre Adresse. Ich weiß, wo Ihre Kinder zur Schule gehen, wo Ihre Frau arbeitet, wo sie gerne einkauft. Glauben Sie nicht, dass die Volkovs an diese Informationen auch kommen können, dass sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen werden, wenn ihre Organisation in Gefahr ist?
    Ich werde kooperieren. Ich spreche mit den Staatsanwälten, mit Ihren Vorgesetzten, ich sage vor Gericht aus. Aber ich gehe nicht wieder in ein sicheres Haus, und wenn es vorbei ist, gehe ich auch nicht ins Zeugenschutzprogramm. Das ist mein Preis, und es ist ein geringer Preis für das, was ich Ihnen anbiete.«
    »Und wenn wir so vorgehen und Sie laufen trotzdem wieder davon?«
    Sie ergriff den Beutel mit dem blutbefleckten Pullover. »Terrys Pullover, Johns Blut. Ich habe ihn zwölf Jahre lang aufbewahrt. Wo auch immer ich war, wer auch immer ich war, er war bei mir. Ich muss ihn endlich loslassen und damit wenigstens einen Teil des Schmerzes, der Schuld und der Trauer. Das kann ich nicht, bis ich nicht für Julie, John und Terry ausgesagt habe. Ich bleibe über Computer in täglichem Kontakt mit Ihnen. Wenn verkündet wird, dass man mich gefunden hat und ich aussagen werde, dann werden sie alles tun, um herauszufinden, wer etwas über meinen Aufenthaltsort weiß, wer mich beschützt. Aber sie werden nichts finden, weil es nichts zu finden gibt.
    Und wenn ich an jenem Tag den Gerichtssaal betrete, ist für sie alles vorbei. Für uns alle ist es dann vorbei. Das ist der Deal.«
    Als sie gegangen waren und sie endlich wieder allein war, legte sie sich aufs Bett.
    »Wird er sein Wort halten?« Sie schloss die Augen und stellte sich vor, dass Brooks bei ihr wäre. »Ich bin so müde. Ich bin froh, dass du hier bist. Direkt hier«, sagte sie und legte die Faust auf ihr Herz.
    Brooks beobachtete sie, wie sie einschlief, und dachte, wenn Cabot sein Wort nicht halten würde, dann würde er dafür bezahlen. Und er persönlich würde dafür sorgen, dass er bezahlte.
    Für jetzt jedoch hielt er Wache, während sie schlief.

30
    Brooks erblickte das FBI , kurz nachdem er sich am Morgenbüfett des Hotels zum Frühstück niedergelassen hatte. Er wandte kaum den Blick zu Abigail, die an ihrem Einzeltisch Zeitung las. Unauffällig blickte er sich um, wobei er so tat, als ob er einen Anruf auf seinem Handy erhielt, ganz wie ein Geschäftsmann auf der Durchreise. Mit dem Handy am Ohr eilte er hinaus, die Reisetasche in der Hand.
    Auf dem Weg betätigte er den Feueralarm.
    Er blieb stehen wie jeder in dieser Situation – überrascht, leicht verärgert –, und beobachtete, wie die Leute im Frühstücksraum von den Tischen
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