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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin
Autoren: Nora Roberts
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Nachdenken?«
    »Er schwitzt. Er schüttet sich einen Drink ein und versucht herauszubekommen, wer ihn da hochnimmt.« Oh ja, dachte Brooks, er konnte es sich richtig vorstellen. »Er überlegt wahrscheinlich, ob er weglaufen soll. Aber er hat nicht genug Zeit zum Weglaufen, deshalb wird er zahlen und dann anfangen, Fluchtpläne zu schmieden.«
    Er steckte sich eine Olive von der Vorspeisenplatte in den Mund und schenkte Abigail Wein nach. Als sie ihm den Rücken zuwandte, warf er Bert eine Scheibe Salami zu.
    Sie hatte gerade die Nudeln gekocht und abgegossen, da kam das Signal, dass sie eine Mail erhalten hatte.

    Einmalige Zahlung. Wenn Sie noch mehr verlangen, informiere ich die Volkovs. Geben Sie das Geld schnell aus, denn ich bin hinter Ihnen her.
    »Geschwätz.«
    »Du verstehst ihn sehr gut«, bemerkte Abigail.
    »Gehört zu meinem Job. Man muss böse Jungs verstehen können, um sie zu fangen. Wohin soll er das Geld schicken?«
    »Ich habe ein Konto eingerichtet. Sobald er es überwiesen hat, schicke ich es an eine wohltätige Organisation für Kinder getöteter Polizisten.«
    »Das ehrt dich, und ich schlage Kindern auch nicht gerne etwas ab, aber …«
    »Denkst du an einen anderen Empfänger?«
    »Keegan. Kannst du Cosgroves Zahlung auf Keegans Konto überweisen?«
    »Oh.« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Oh. Das ist brillant .«
    »Ich habe so meine Momente.«
    »Mehr als Momente. Das betrifft beide. Dann kann das FBI beide verhören.«
    »Süße, das wird sie um den Verstand bringen.«
    »Ja. Wirklich. Und ja, ich kann es überweisen. Es dauert höchstens ein paar Minuten.«
    »Lass dir Zeit. Bert und ich gehen spazieren, während du arbeitest.«
    Auf dem Weg nach draußen schnappte er sich noch ein paar Scheiben Pfeffersalami – für sich und für den Hund. Ein schöner Abend für einen kleinen Spaziergang, dachte er. Er konnte die Fortschritte im Garten bewundern und sich überlegen, welche Arbeiten er an seinem nächsten freien Tag in Angriff nehmen sollte.
    »Das ist unser Ort«, sagte er zu dem Hund. »Es war vorherbestimmt, dass sie hierhergekommen ist, und es war auch vorherbestimmt, dass ich sie hier gefunden habe. Ich weiß, was sie dazu sagen würde.« Er streichelte Bert über den Kopf. »Aber sie irrt sich.«
    Als Bert sich an sein Bein lehnte, wie er es oft bei Abigail machte, lächelte Brooks. »Ja, wir beide wissen Bescheid, was?«
    Während sie durch den Garten spazierten, kam Abigail lächelnd an die Tür. »Das Essen ist fertig.«
    Sieh sie dir an, dachte er, da steht sie, mit einer Pistole an der Hüfte, einem Lächeln im Gesicht und Pasta auf dem Tisch.
    Oh ja, er wusste Bescheid.
    »Komm, Bert, dann lass uns essen gehen.«
    Brooks verbrachte einen Teil seines Vormittags – einen viel zu großen Teil, seiner Meinung nach – bei einem Treffen mit dem Staatsanwalt wegen der Blakes.
    »Der Junge möchte unbedingt einen Deal.« Big John Simpson, aalglatt und ein Auge immer auf seine politische Zukunft gerichtet, machte es sich in Brooks’ Büro gemütlich. Vielleicht ein bisschen zu sehr gemütlich.
    »Und Sie gehen darauf ein?«
    »Ich spare dem Steuerzahler Geld. Er soll sich schuldig bekennen, dass er einen Polizisten angegriffen und Widerstand geleistet hat und unbefugt auf fremdes Eigentum eingedrungen ist. Er kommt hinter Gitter wegen Vandalismus im Hotel und den Angriffen dort. Nur die tödliche Waffe erlassen wir ihm. Mordversuch kriegen wir bei ihm nie durch. Auch so bekommt er fünf bis sieben Jahre mit Therapieverpflichtung.«
    »Davon sitzt er zweieinhalb, höchstens drei ab.«
    Big John verschränkte die Beine in seinen auf Hochglanz polierten Schuhen. »Wenn er sich benimmt und alle Regeln einhält. Können Sie damit leben?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    Big John hob eine Schulter und trank einen Schluck Kaffee. »Das frage ich Sie.«
    Nein, mit Mordversuch kämen sie nie durch, gab Brooks zu. Und ein paar Jahre im Gefängnis würden entweder aus Justin Blake ein halbwegs anständiges menschliches Wesen machen oder sie würden seinen Untergang besiegeln.
    So oder so war Bickford ihn für ein paar Jahre los.
    »Damit kann ich leben. Was ist mit seinem alten Herrn?«
    »Großkotzige Anwälte aus der Stadt machen einen ziemlichen Aufstand, aber Tatsache ist, dass wir ihnen einen Riegel vorschieben können. Wir haben den Verbindungsnachweis, der beweist, dass er Tybal Crew angerufen hat. Drei Zeugen haben getrennt voneinander Crews Truck an dem Tag vor dem Haus stehen sehen.
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