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Die Knickerbocker Bande 34 - Das Geheimnis der gelben Kapuzen

Die Knickerbocker Bande 34 - Das Geheimnis der gelben Kapuzen

Titel: Die Knickerbocker Bande 34 - Das Geheimnis der gelben Kapuzen
Autoren: Thomas Brezina
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Und an der Decke hatte sich ein blaues Alarmlicht eingeschaltet. Eine Sirene ertönte, und die Panzertür setzte sich in Bewegung.
    Als Poppi das sah, verschlug es ihr fast die Sprache. „Lilo, schnell! Raus!“ krächzte sie. Doch der Tunnel schien jeden Laut zu schlucken, und Poppis Stimme war zu leise. „Tante Fee! Raus!“ setzte das Mädchen erneut an, und diesmal hatte es mehr Glück. Es hatte laut genug gerufen, und Axels Tante drehte sich um. Doch sie erkannte die Gefahr nicht und winkte Poppi nur. „Ihr müßt hier raus, die Tür!“ kreischte Poppi, und vor Panik überschlug sich ihre Stimme.
    Endlich bemerkte einer ihrer Knickerbocker-Kumpel, daß sich die Tür zu schließen begonnen hatte. Axel setzte sich sofort in Bewegung. Poppi versuchte die Tür aufzuhalten, aber nicht einmal ein Bulldozer hätte sie stoppen können. Das Mädchen wurde einfach mitgeschleift.
    Axel hatte nun die Tür erreicht, aber der Spalt war bereits zu schmal, um hinauszuschlüpfen. Der Junge warf sich mit der Schulter gegen den Stahl und sackte stöhnend zu Boden.
    Mit einem dumpfen Knall, dem ein leises Zischen folgte, schloß sich die Tresortür. Das Licht erlosch. Lilo, Dominik und Tante Fee schrien laut auf.
    „Raus... laßt uns raus... Hilfe!“ brüllte Dominik.
    „D... da... das kann nur ein Versehen sein... gleich geht die Tür wieder auf!“ stammelte Tante Fee. Axel trat gegen die Stahlwand und rief aus Leibeskräften: „Aufmachen... aufmachen!“
    Davon hörte Poppi nichts. Sie stand wie angewurzelt vor der Panzertür und bebte am ganzen Körper. Was sollte sie tun?
    „Nach zehn Minuten wird die Luft abgesaugt...“, fielen Poppi die Worte Mister Shants ein.
    Fast gleichzeitig erinnerte sich auch Axel an diesen Satz. „Nur zehn Minuten... dann müssen wir ersticken!“ keuchte er. „Nur zehn Minuten... wieso kommt niemand? Warum holt uns keiner raus?“
    „Ruhig, mein Zuckerjunge... ganz ruhig!“ beschwichtigte ihn Tante Fee, die selbst den Tränen nahe war.
    Poppi stand vor dem Tresoreingang und beäugte verzweifelt die Tastaturen und verschiedenen Räder. Was sollte sie eintippen? An welchem Rad mußte sie drehen?
    Sie hatte keine Ahnung.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit: Poppi mußte Mister Shant holen. Aber der Schrei von vorhin... war das er gewesen? War er überfallen worden? Hatten sich vielleicht Gauner eingeschlichen, die den Tresor plündern wollten?
    Das Mädchen war ratlos. Poppi sah sich in dem kleinen Raum vor der Tresortür um. Gab es hier ein Telefon? Nein, Ergebnis negativ. Sie mußte nach oben.
    Das jüngste Bandenmitglied warf einen Blick auf die Uhr. Es war 10.42 Uhr. Es blieben noch höchstens neun Minuten!
    Ihr Herz raste, und das Blut hämmerte in ihren Ohren. Sie fühlte sich wie eine Maschine, die einen Befehl ausführen mußte. Langsam kroch das Mädchen die Treppe hoch und versuchte, jedes verdächtige Geräusch aufzufangen. Nichts war zu hören.
    Poppi hatte die letzte Stufe geschafft und spähte in Richtung der Eingangstür. Sie war geschlossen, in der Halle niemand zu sehen. Falls sich Diebe im Haus befanden, konnten sie sich nur links oder rechts vom Treppenabgang versteckt haben. Eine kleine Mauer verdeckte Poppi die Sicht.
    „Mut... nur Mut!“ sagte sie sich. Ihre Muskeln versagten ihr fast den Dienst. Schließlich raffte sie sich auf und robbte in die Halle. Am Boden kauernd, blickte das Mädchen sich hastig nach allen Seiten um.
    Nichts, niemand da! Langsam öffnete Poppi den Mund und brachte mit viel Mühe ein: „Mister Shant... Hallo?“ heraus.
    Keine Antwort!
    Poppi klammerte sich an der Mauer des Stiegenabgangs fest und atmete durch. Die Halle war leer, aber die Tür hinter dem Pult stand offen!
    Im Zeitlupentempo schob sich Poppi durch die Halle, um aus einiger Entfernung einen Blick in den Raum hinter der Tür zu werfen.
    „Blödes Ding, schnell! Sonst ist es für deine Freunde zu spät!“ schimpfte sie sich. Poppi taumelte nun um das Verkaufspult und durch die Tür.
    Sie betrat ein kleines Büro, in dem an einer Wand eine Art elektronisches Schaltbrett angebracht war. Offensichtlich wurden bestimmte Funktionen des Tresors von hier gesteuert. Neben einem Bürostuhl und einem Aktenschrank aus Stahl stand nur noch ein Schreibtisch mit einem Computermonitor in dem Raum.
    Wo war Mister Shant? Hatte er sich in Luft aufgelöst? Poppi fielen die gelben Kapuzengestalten ein. Gehörte Mister Shant wirklich zu ihnen? Poppi war heillos verwirrt. Sie drehte sich
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