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Die Knickerbocker Bande 34 - Das Geheimnis der gelben Kapuzen

Die Knickerbocker Bande 34 - Das Geheimnis der gelben Kapuzen

Titel: Die Knickerbocker Bande 34 - Das Geheimnis der gelben Kapuzen
Autoren: Thomas Brezina
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Raum.
    Einer stand hinter dem Pult und schien der Geschäftsführer zu sein. Er hatte eisgraues Haar und versteinerte Gesichtszüge. Ob er sprach oder zuhörte, er verzog keine Miene.
    Der zweite Mann war das genaue Gegenteil. Noch nie zuvor hatten die Knickerbocker einen so ausgeflippten Japaner gesehen. Er hatte sich eine kreisrunde Glatze rasieren lassen und den verbleibenden Haarkranz giftgrün gefärbt und zu einer Krone hochgebürstet. Er trug knallrosa Jeans, einen himmelblauen Pulli und einen hellgelben Regenmantel aus dünnem Plastik. Seine Augen wurden von einer enormen Sonnenbrille verdeckt, deren Gläser wie Flügel geformt waren. Ebenso auffällig wie seine Kleidung waren die Bewegungen des Mannes. Wenn er ging, sah es aus, als würde sich sein Körper zusammen- und auseinanderschieben wie eine Sprungfeder. Den Kopf reckte er bei jedem Schritt nach vorn, was ihm große Ähnlichkeit mit einem Vogel verlieh.
    Der dritte Japaner lehnte am Pult und schien Zweifel zu haben, ob die von der Firma SAFE gebotene Sicherheit auch wirklich ausreichte. Besonders auffällig fanden die Knickerbocker seine aufgebogene Nasenspitze mit den übergroßen Nasenlöchern.
    In Gedanken gab Lilo den drei Männern gleich Spitznamen.
    Den Mann hinter dem Pult nannte sie „Pokergesicht“, den Japaner davor „Steckdose“ und den ausgeflippten Vogel „Regenbogenmann“.
    „Danke für die Auskunft, vielen Dank!“ rief die Steckdose und marschierte mit bestimmten Schritten dem Ausgang zu. Als der Mann die Knickerbocker sah, musterte er sie von Kopf bis Fuß und zog instinktiv die Augenbrauen hoch.
    Poppi packte Lieselotte am Arm und flüsterte aufgeregt: „Lilo... der Geruch... das Parfüm... wie gestern unter der Kutte... nach Meer und frischer Luft!“
    Das Superhirn verstand kein Wort. Poppi hatte ihren Kumpeln bisher nichts von dem Duft erzählt.
    „Was hat denn das Mäuschen schon wieder?“ spottete Axel.
    Lilo und Poppi waren sich ausnahmsweise einmal einig und fauchten: „Klappe zu, Kleiner!“ Beleidigt schwieg Axel.
    Das Pokergesicht rief: „Ich stehe sofort zu Ihrer Verfügung, gnädige Frau!“ und wandte sich dann dem Japaner im verrückten Outfit zu. „Bitte gehen Sie jetzt endlich, sonst muß ich die Polizei rufen. Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß Sie hier nichts zu suchen haben. Oder wollen Sie nun doch ein Tresorfach mieten?“
    Der Regenbogenmann schüttelte den Kopf. „Dann raus!“ sagte der Leiter von SAFE scharf.
    Murrend machte der Japaner mit den grünen Haaren kehrt.
    „Bitte sehr, was kann ich für Sie tun?“ fragte das Pokergesicht Axels Tante.

„Ich rieche es genau... derselbe Geruch... auch an dem Mann, der gerade gegangen ist“, versicherte Poppi ihrer Freundin. Sie schnupperte noch einmal und folgte dann Tante Fee zum Schalter.
    „Mein Name ist Norman Shant“, stellte sich das Pokergesicht vor. „Im Keller dieses Gebäudes befindet sich der sicherste Tresor der Welt, in dem Wertgegenstände nicht nur vor Dieben, sondern auch vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt sind. Kunstsammler, die uns ihre wertvollsten Stücke anvertrauen, wissen das zu schätzen. Der Tresorraum wird nur belüftet, wenn ihn jemand betritt. Zehn Minuten nach dem Schließen der Panzertür wird die Luft abgesaugt. Silber wird daher kaum schwarz, Gold bleibt glänzend, und so etwas wie Staub gibt es bei SAFE nicht.“ Mister Shant hatte seinen Vortrag fast ohne Atem zu holen heruntergeleiert und nicht einmal die Miene verzogen.
    „So Sie es wünschen, meine Damen und Herren, zeige ich Ihnen jetzt gerne den Tresorraum“, bot Mister Shant an.
    Tante Fee war einverstanden, bestand aber darauf, daß die Knickerbocker mitkamen. „Ihr kennt euch bei solchen Dingen aus und könnt mich ein wenig beraten“, raunte sie ihnen zu.
    Poppi hob abwehrend die Hände. „Nein... ich... ich komme nicht mit. Niemals!“ sagte sie leise.
    „Wieso?“ fragte Tante Fee.
    „Weil sie sich bei jeder Gelegenheit in die Windeln macht!“ höhnte Axel.
    Diesmal erntete er für diese Bemerkung von Poppi nicht nur einen bösen Blick, sondern einen Fußtritt gegen das Schienbein. „Das ist der Mann... der mich gestern im Garten geschnappt hat. Der mit der Sichel - garantiert!“ flüsterte das Mädchen.
    „Wenn Sie mir bitte rasch folgen wollen, es wartet heute noch viel Arbeit auf mich!“ rief Mister Shant, der bereits einige Stufen zu den Untergeschossen hinter sich gebracht hatte. Zum ersten Mal klang sie ein wenig
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