Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
waren ratlos. Würde sie jemand aus dieser Falle befreien?
    Über ihnen regte sich nichts. Axel begann zu rufen, sah aber bald ein, daß aus diesem steinernen Gang kein Laut nach außen drang.
    „Wir müssen versuchen, den Deckel dieser Falle in die Höhe zu stemmen“, beschloß das Superhirn. „Vergiß es“, antwortete Axel. „Das ist eine Art Schacht, wie bei einem Kanal, wir kommen da nicht hinauf. Selbst dann nicht, wenn wir eine Pyramide bilden“, fügte er hinzu, als Lieselotte zu einem Einwand ansetzte.
    „Aber bloß herumsitzen können wir auch nicht“, entschied das Superhirn. „Dann. dann gehen wir den Gang weiter und schauen, wohin er führt.“
    „Und was ist mit Poppi?“ fragte Dominik. Lieselotte zuckte hilflos mit den Schultern. „Hier unten können wir nichts für sie tun.“ Das leuchtete dem Jungen ein.
    Stumm begannen sie dem Lauf des Tunnels zu folgen. Es war ein Gang, der bei der Erbauung des Palastes in den Fels des Hügels geschlagen worden war und immer weiter nach unten führte. Der Gang war eng und wurde nicht höher. Dominik hatte in einem seiner schlauen Bücher von solchen Gängen gelesen. „He, hört mal! Dieser Tunnel könnte zum See führen. Paläste und Festungen hatten solche Gänge, damit sie im Falle einer Belagerung weiter mit Wasser versorgt werden konnten. Und die Gänge waren deshalb so niedrig, damit Kämpfer hier nicht ihr Schwert ziehen konnten.“
    „Danke für den Vortrag!“ knurrte Lieselotte. Es klang
    nicht sehr dankbar.
    Immer weiter und weiter führte der Gang nach unten. Er schien sich wie eine Spirale in die Tiefe zu bohren.
    „He. dort vorne kommt ein größerer Raum“, meldete Axel, der die Spitze der Gruppe bildete.
    „Hallo. Lieselotte? Axel? Poppi? Dominik?“ tönte ihnen eine bekannte Stimme entgegen.
    „Laru!“ schrien die drei und begannen zu rennen. Sie stolperten in einen breiten, hohen Raum, wo im Schein ihrer Taschenlampen Laru stand. Er sah völlig verstört und mitgenommen aus. Vor Freude umarmten die vier einander. „Wo Poppi?“ erkundigte sich der Junge. Die anderen berichteten, was geschehen war, wurden aber von einem leisen Stöhnen unterbrochen.
    Sie drehten sich um und sahen einen weißhaarigen Mann gegen die Wand gelehnt sitzen. „Wer. wer ist das?“ fragte Lilo.
    „Das Lehrer Kumar!“ stellte der kleine Inder den Mann vor. Er wechselte mit ihm einige Worte in seiner Muttersprache, und der Lehrer streckte den KnickerbockerFreunden die Hand zur Begrüßung hin. Sie setzten sich zu ihm und musterten hastig den Raum. Es handelte sich um eine Art Höhle, die unterirdisch mit dem See verbunden sein mußte. In ihrer Mitte befand sich nämlich ein Wasserloch.
    „Wird der Lehrer hier gefangengehalten?“ wollte Axel wissen. Lara nickte. „Seit über einer Woche. Er kein Essen, nur Wasser, und deshalb schon schwach. Laru gestern entführt und auch hier hineingeworfen.“
    Die Juniordetektive seufzten. Sie saßen ganz schön in der Falle. „Was. was wird hier gespielt?“ murmelte Dominik vor sich hin. Laras Augen leuchteten auf. „Ich weiß jetzt. aber zu spät!“
    Trotzdem begann er alles zu erzählen, was ihm sein Lehrer anvertraut hatte.
    Vor zwei Jahren hatte irgend jemand begonnen, die Stimmung auf den Ländereien des Maharadschas zu vergiften. Der Unbekannte tat das geschickt. Er setzte ein böses Gerücht nach dem anderen in die Welt: der Maharadscha war immer der Missetäter und wollte stets nur das Schlechteste für sein Volk. Der Plan hatte Erfolg. Die Leute wurden unruhig und mürrisch. Sie begannen aufzubegehren, und da tat der Maharadscha das denkbar Dümmste. Er ließ alle Unruhen mit Gewalt niederschlagen. Kumar hatte die Vorgänge beobachtet und war zu dem Schluß gekommen, daß etwas geschehen mußte. Vor allem aber machten ihm die kaputten Felder große Sorge. Er entnahm Bodenproben und schickte sie an ein Labor in Bombay. Die Antwort war erschreckend. Das Wasser und die Erde waren mit einem Sprühmittel vergiftet worden. Es handelte sich um ein Mittel, das Teepflanzen, Gewürze und Pfeffer verdorren ließ, den Boden aber für einige andere Pflanzen durchaus brauchbar machte. Bei diesen Pflanzen handelte es sich ausschließlich um Gewächse, aus denen Rauschgift gewonnen werden konnte.
    Kumar kam ein Verdacht. Es gab einen Menschen, der aus den Ländereien riesige Rauschgiftplantagen machen wollte. Als er das erkannte, eilte er zu dem Herrscher und fragte ihn, ob er es sei, der das im Sinn hatte. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher