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Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle
Autoren: Thomas Brezina
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Maharadscha war entsetzt und verneinte. Das Land gehörte seit Hunderten Jahren der Familie!
    Der Lehrer beschloß, die Bevölkerung auf den schrecklichen Plan aufmerksam zu machen, und hielt eine kleine Rede auf dem Dorfplatz. Am nächsten Tag fand er eine Nachricht vor, daß er sofort in den Elefantenpalast kommen sollte. Hier würde er mehr erfahren.
    Erfahren hatte er allerdings nichts. Er wurde gezwungen, einen Brief an seine Schüler zu schreiben, in dem er ihnen „seinen“ letzten Willen mitteilte. Dann wurde er durch die Falltür in die Tiefe gestoßen.
    „Von wem? Wer hat das getan?“ wollte Dominik wissen. Der Lehrer wußte es nicht. Der Angreifer hatte sich sehr geschickt angestellt und sich nie gezeigt. Er war stets hinter ihm geblieben und hatte ihn mit einer Waffe bedroht.
    Plötzlich richtete sich Dominik auf und fragte: „Leute, woher kommt Mister Morris?“
    „Aus Kanada!“ lautete die Antwort seiner Kumpel. Dominik blies die Backen auf und ließ die Luft laut zischend entweichen. "Er steckt hinter allem!“
    Axel und Lieselotte verzogen die Gesichter und riefen: „Was? Wieso?“
    Dominik hatte eine einfache Erklärung. „Wenn man euch fragt, woher ihr kommt, und ihr nicht einmal euren Wohnort kennt, wie würdet ihr das nennen?“
    „Beknackt! Reichlich beknackt!“ erwiderten die beiden. „Mister Morris behauptet, in Canberra zu leben. Das ist in Australien!“
    Axel fiel es wie Schuppen von den Augen. „Er hat ein Flugzeug, er hat wahrscheinlich auch das Sprühgift verteilt. Er will das Land ruinieren und die Menschen gegen den Maharadscha aufwiegeln, damit er es ihm billig abkaufen und Rauschgift anbauen kann!“
    Lieselotte ging im Kopf noch einmal die verschiedenen Zeitabläufe durch und sagte: „Irrtum, der will es nicht kaufen. Der will es erben!“
    Kumar, der einige Worte Deutsch sprach und bisher zugehört hatte, hob abwehrend die Hände: „Unmöglich! Er ist doch nicht der Sohn des Maharadschas!“
    „Aber er wird sein Schwiegersohn, wenn der Maharadscha tot ist!“ sagte Lieselotte trocken. „Ich wette, dieser Walter Morris heißt in Wirklichkeit James und ist der Freund der Tochter. Er ist Engländer und hat sich an das Mädchen herangemacht: Er will durch sie in den Besitz des Landes kommen. Vielleicht hat das der Maharadscha sogar erkannt.“
    Laru war die Sache noch lange nicht klar: „Wozu die Geschichte mit Verbrennung von Lehrer? Wozu die Unfälle? Wozu die bösen Taten?“
    Lieselotte hatte auch dafür eine Erklärung: „Weil irgendwann einmal dem Maharadscha ein Unfall passieren wird. Die Bevölkerung wird sagen, daß das so kommen mußte. Schließlich haben sie nur Böses über ihn gehört. Die Serie von Zwischenfällen würde das einzige Ziel des Planes völlig verschleiern: den Maharadscha und seine Frau zu töten, damit seine Tochter das Land erbt!“
    Betretenes Schweigen. Das war wirklich ein höllischer Plan. „Ich bin der Meinung, daß das Töchterchen gar nicht weiß, was sein geliebtes Schnuckelschätzchen vorhat. Der hat der Kleinen den Kopf verdreht und wird sie auch beseitigen, wenn ihr erst einmal alles gehört.“
    Axel war jetzt klar, wer die Blinkzeichen im Obergeschoß des Palastes gegeben hatte. Es war die Tochter des Herrschers gewesen, die mit ihrem Verbündeten in seinem Versteck Botschaften ausgetauscht hatte.
    „Keiner von uns wird die Wahrheit ans Tageslicht bringen können!“ meinte der alte Lehrer.
    Lieselotte dachte da anders: „Und ob wir das schaffen werden!“

 
     
Ausgerechnet Bananen
    Poppi rannte, so schnell sie ihre Beine trugen. Ihre Schuhe flogen über den Sand und die Steinplatten, die da und dort in den Boden des Hofes eingelegt waren. Der Tiger blieb ihr dicht auf den Fersen. Er mußte einige Male stehenbleiben, kam aber immer in wenigen Sekunden wieder zu Kräften und hetzte ihr nach.
    Das Mädchen erreichte das Gebäude, in dem der Rest der Bande verschwunden war. Poppi wußte nicht, was ihren Freunden widerfahren war, und da ihr kein anderer Ausweg blieb, stürzte sie durch das Tor. Wie ein Schwert bohrte sich der Strahl ihrer Taschenlampe durch die Finsternis. Aber was war das? Plötzlich leuchtete sie jemand an!
    Das jüngste Bandenmitglied erschrak und wollte umdrehen, aber da tauchte der Tiger auch schon in der Türöffnung auf und versperrte ihr den Rückweg. Poppi drehte sich um: für den Bruchteil eines Augenblickes war sie erleichtert. Sie hatte sich selbst in einem kleinen Spiegel geblendet, der auf
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