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Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Titel: Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff
Autoren: Thomas Brezina
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angelangt. Oder doch nicht?
    Weder unter noch an Deck rührte sich etwas.
    Poppi zuckte zusammen. Was war das? Es knirschte und knackte, als ob im nächsten Augenblick Steine aus der Höhlendecke herabstürzen würden. Doch es folgte kein Aufprall.
    „Wau... die Grotte ist nicht zu Ende“, staunte Poppi. „Die Wand schiebt sich zur Seite, und dahinter geht der Gang weiter.“
    Tatsächlich hatte sich der Fels in Bewegung gesetzt und gab eine weitere Durchfahrtsöffnung frei. Das Schiff glitt hindurch, hinter ihm schwenkte der Fels wieder zu.
    Nun war das Geisterschiff in einer etwas höheren Höhle angelangt, in der sich ein Anlegesteg aus Holz befand. Geschickt steuerte der Kapitän das Geisterschiff heran und stellte den Motor ab.
    Poppi hörte Schritte und preßte sich an das Faß. Sie hatte leider den ungünstigsten Platz als Versteck gewählt. Das Mädchen hatte nämlich die zweite Luke übersehen, die sich vor ihm im Boden befand. Zu spät bemerkte Poppi, daß jemand durch die Luke kommen wollte, und als die Lukenflügel aufgestoßen wurden, war es zu spät, um zu flüchten.
    Das bärtige Gesicht des Kapitäns tauchte auf. „Guten Abend... Herr Wiesel“, stotterte Poppi. Das war das einzige, was ihr einfiel. Der Mann antwortete nicht, sondern packte sie am Handgelenk und blickte sie halb verzweifelt, halb wütend an. Dann ließ er sie wieder los und vertäute hastig das Schiff. Als er zurückkehrte, warf er Poppi wie einen Mehlsack über die Schulter und sprang mit ihr von Bord. Das Äffchen unter Poppis Jacke biß aus Angst und Schrecken zum zweiten Mal an diesem Tag zu.
    In den Felsen war nicht nur ein Gang, sondern auch eine einfache Treppe geschlagen, die in die Höhe führte. Poppi, die einige Momente lang vor Schreck wie gelähmt gewesen war, wurde nun wieder munter und begann zu treten und mit dem freien Arm, der nicht Lollo hielt, zu schlagen. Erwin schien das nichts auszumachen. Poppi kreischte und rief um Hilfe. Sie tobte, sie weinte, sie versuchte sich loszureißen, aber alles war vergeblich.
    Schritt für Schritt stieg Erwin weiter hinauf.
    „Ah, da kommt ja schon mein erster Gast!“ sagte plötzlich eine Stimme vor ihm. Poppi verharrte einen Augenblick lang ruhig.
    Sie konnte leider nicht nach vorne sehen und erkennen, wer sprach.
    „Sie sind schon da?“ fragte Erwin erstaunt.
    „Nein, ich stehe noch vor der Tür“, lautete die schnippische Antwort.
    „Hilfe! Lassen Sie mich! Lassen Sie mich los!“ brüllte Poppi wieder los. „Halt den Mund!“ brüllte die Stimme barsch. Als Poppi trotzdem nicht still war, bekam Erwin einen entsetzlichen Auftrag: „Zur Beruhigung sperren wir unsere kleine Freundin hier hinein“, entschied die Stimme.
    „Dr. Franka, nicht“, flehte der Gauner. „Das können Sie dem Kind nicht antun!“

Poppi und das Monster
    „Doch, das kann ich!“ entschied die Stimme.
    Eine Tür wurde aufgesperrt und quietschte hoch und langgezogen. „Mein kleiner Benjamin braucht auch einmal Gesellschaft. Er wird sich über die Unterhaltung freuen!“
    Erwin setzte das Mädchen ab, und bevor Poppi sich noch zur Wehr setzen konnte, war die Eisentür schon wieder zugeschlagen worden.
    Schnell kramte das Knickerbocker-Mitglied seine Taschenlampe hervor und schaltete sie ein. Poppi befand sich in einer Art Weinkeller, der in den Felsen gesprengt worden war. Es befanden sich aber keine Regale hier, sondern Spielsachen. Auf dem Boden lagen Stofftiere, kleine Plastikautos und Puppen. Das Mädchen leuchtete weiter und streifte kurz eine hölzerne Gehschule. Es wollte den Strahl der Taschenlampe schon weitergleiten lassen, als es zusammenzuckte und ihn langsam - sehr langsam - zurückschwenkte.
    Poppi stieß einen langen Schrei aus. Sie brüllte aus Leibeskräften, drehte sich zur Tür und trommelte mit beiden Fäusten dagegen. „Rauslassen! Bitte rauslassen!“ flehte das Mädchen. „Nein, spiel doch ein wenig mit Benjamin“, forderte sie die Stimme von draußen auf.
    Benjamin war ein mißgestaltetes Wesen, halb Mensch, halb Tier, das in der Gehschule hockte und mit nur einem Auge, das in der Mitte der Stirn saß, stumpf vor sich hinstarrte. Benjamins Kopf war riesig und von Haaren fast völlig bedeckt. Er ähnelte einem Wolf und besaß dieselben spitzen Ohren. Benjamins Körper war rund wie der eines Schweines. Er hatte keine Hände, sondern riesige Klauen wie ein Vogel. Seine Füße schienen riesig zu sein und die Form von Flossen zu besitzen.
    „Benjamin ist häßlich... so
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