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Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Titel: Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff
Autoren: Thomas Brezina
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neue Opfer. Die Bombe war nicht echt. Ich habe sie mitgenommen, um demjenigen, der das Schiff steuerte, einen Schreck einzujagen. Auf diese Art wollte ich ihn dazu bringen, daß er mir sagt, wo mein Bruder ist.“
    „Aber wieso haben Sie uns in der Folterausstellung so erschreckt?“ forschte Axel.
    „Entschuldigt, ich... ich habe zuerst gedacht, ihr steckt mit denen unter einer Decke. Und dann hatte ich Angst, ihr könntet mich verraten. Der Folterknecht gehörte übrigens zur Ausstellung dazu. Ich habe ihm ein Trinkgeld gegeben, damit er bei dem Theater mitmacht. Er dachte, ihr seid meine Neffen und Nichten, die ich erschrecken wollte. Später war er ziemlich sauer auf mich.“
    Dominik verstand noch etwas nicht: „Wieso sind Sie zum ,Superhirn’-Wettbewerb gekommen?“
    „Weil mir etwas aufgefallen ist. Wo immer das Geisterschiff aufgetaucht ist, sind Menschen verschwunden.“ Lilo nickte. Diese Erkenntnis hatte sie auch gehabt. „Es waren immer sehr gebildete Leute. Mein Bruder arbeitet als hochspezialisierter Computertechniker; unter den Opfern waren Ärzte, Rechtsanwälte, Wissenschaftler und so weiter. Es war nur ein Verdacht, aber als ich in der Zeitung von diesem Wettbewerb der superschlauen Kinder gelesen habe, da hatte ich das Gefühl: vielleicht schlägt das Geisterschiff wieder zu. Und ich hatte recht, wie sich zeigt!“
    „Aber was jetzt?“ Lilo blickte den blonden Mann fragend an. „Ich gehe trotzdem in das Haus“, beschloß er. „Nützt es nichts, so schadet es nicht.“
    „Wir kommen mit“, entschied Axel. Aber der Blonde winkte ab. „Viel zu gefährlich“, meinte er.
    „Nein, ist es nicht. Denn die Chance, daß sich in diesem Haus etwas verbirgt, ist fast Null!“ meinte Lilo. Schließlich beschlossen Otto und der Blonde, dessen Name Udo war, daß die Knickerbocker mitdurften. Beide hatten Sorge, daß die Junior-Detektive es sonst auf eigene Faust versuchten und sich in größte Gefahr begaben.
    Der Arzt wollte draußen warten und notfalls sofort die Polizei über sein Autotelefon rufen.
    An der Hinterseite des Gasthauses befand sich ein LieferantenEingang, der - wie alle anderen Zugänge - vernagelt war. Udo riß mit Gewalt die Bretter aus der Wand, fluchte, weil er sich dabei Splitter einzog und schimpfte, weil er kein Werkzeug mitgenommen hatte. Schließlich hatte er die Tür aber freigelegt und warf sich mit voller Wucht dagegen. Erst nach dem siebenten Versuch gab das Holz nach, und unter lautem Splittern krachte die Tür aus den Angeln und fiel nach innen.
    „Licht... hier brennt Licht!“ schrie Lieselotte überrascht.
    „Pssst!“ zischte sie Udo an. Er wagte sich einige Schritte in die alte Küche und entdeckte nun, wieso kein Lichtschimmer nach draußen drang. Jemand hatte alle Fenster von innen mit schwarzen Holzplatten lichtdicht vernagelt.
    Die Knickerbocker zögerten noch einen Augenblick und folgten dann Udo. Dieser war so angespannt, daß er davon nichts bemerkte. Er steuerte gerade auf eine verwitterte Holztür zu, hinter der ebenfalls Licht brannte, als eine dunkle Gestalt hervorstürzte und ihn von hinten packte.
    Lilo, Axel und Dominik schrien auf. „Still“, zischte der Mann, den die beiden älteren Knickerbocker sofort als Kapitän des Geisterschiffes erkannten. Erwin, das Wiesel, der entflohene Sträfling, hatte Udo ein langes Messer an den Hals gesetzt und drohte: „Ein Wort, und ich schneide ihm die Kehle durch. Ihr kommt jetzt mit. Keine Tricks, sonst könnt ihr euch von dem da verabschieden.“
    „Otto, bitte Otto... bitte rufen Sie die Polizei!“ dachte Lilo angestrengt. Der Arzt war beim Wagen geblieben und hatte von diesem Vorfall sicher nichts bemerkt. Würde er nachkommen? Würde ihn Erwin dann auch erwischen?
    Schritt für Schritt näherten sich die Knickerbocker dem Sträfling, der Udo bedrohte. Mit dem Fuß stieß Erwin die Tür zum Abgang auf und deutete den Junior-Detektiven hinabzusteigen.
    Im Zeitlupentempo folgten sie seinem Befehl. Sie hörten, wie hinter ihnen in der Küche eine andere Tür geöffnet wurde, konnten aber nicht erkennen, wer hinter ihr hervortrat. Sie gingen nach unten und standen dann zwischen den hohen Fässern, aus denen Wimmern und Stöhnen drang.
    Das Wiesel drängte sich an ihnen vorbei und ließ Udo dabei nicht los. Er hastete zum Ende des Ganges und lief ein paar Schritte nach unten. Wieder war eine Tür zu hören. Schnelle Schritte hasteten nach oben.
    „Poppi!“ rief Lieselotte. Mit Tränen in den Augen raste
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