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Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Titel: Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff
Autoren: Thomas Brezina
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und Axel standen an den hohen Fenstern des gemütlichen und großen Aufenthaltsraumes des Schiffes und blickten hinaus auf die vorbeiziehenden Lichter. „Dort! Seht mal dort!“ schrie Dominik plötzlich. Seine Hand zitterte, als er flußaufwärts deutete, von wo ihnen ein heller Punkt entgegenkam. „Das Geisterschiff!“
    „Was? Wo? Ein Geisterschiff? Blödsinn!“ Unter lautem Geschrei stürzten nun alle zu den Fenstern und starrten auf den hellen Punkt, der größer und größer wurde. Es gab keinen Zweifel: es handelte sich tatsächlich um das Geisterschiff. Diesmal waren seine Segel gebläht, obwohl wieder kein Wind wehte. Mit großer Geschwindigkeit steuerte das Boot auf den Ausflugsdampfer zu, der sofort ein lautes, warnendes „Tuuuuut“ ausstieß.
    „Skelette... da sind lauter Skelette an Bord... Hilfeee! Was soll das?“ riefen die jüngeren Teilnehmer entsetzt.
    „Ruhe, meine Lieben, es handelt sich bestimmt nur um einen Scherz oder etwas Ähnliches“, beschwichtigte Herr Dr. Krum-michel alle.
    „Nein, das ist kein Scherz! Das Geisterschiff will uns rammen!“ schrie Poppi. Das Äffchen, das sie wieder unter ihrem Pullover hatte, spürte ihre Unruhe und begann heftig zu strampeln. Das Mädchen versuchte es zu beruhigen, aber Lollo trat weiter und schnappte nach ihrer Hand. Entsetzt zog Poppi die Finger zurück. Sie blutete!
    Plötzlich spürte sie, wie ihre Knie nachgaben. Obwohl sie nicht wollte, mußte sie sich setzen. Ihre Beine versagten den Dienst und sackten zusammen. War es die Folge des Bisses oder... ?
    Poppis Augen klappten immer wieder zu, und eine bleierne Müdigkeit zerrte sie auf den Boden. Aber es erging nicht nur ihr so. Auch die anderen Jungen und Mädchen begannen zu schwanken, und auch die Erwachsenen waren mit einem Schlag todmüde.
    Axel bemerkte noch, wie neben ihm Fräulein Hegemann und die Sekretärin von Herrn Dr. Krummichel niedersanken und zu schlafen begannen, aber dann fielen auch ihm die Augen zu.
    Nach drei Minuten schliefen alle Passagiere tief und fest. Nach einer weiteren Minute erhob sich eine Person und hastete in das Steuerhaus. Mit einem kleinen Totschläger wurde der Kapitän ins Land der Träume befördert. Der dunkle Schatten stellte den Motor des Ausflugsschiffes ab und ließ den Anker auf den Grund des Rheins sinken. Dann eilte er zurück und stieg mit großen Schritten über die schlafenden Kinder und Erwachsenen.
    Das Geisterschiff kam steuerbord an das Boot gefahren und versuchte möglichst knapp daneben anzulegen. Auch sein Anker rasselte ins Wasser, und gleich darauf tauchte an Bord der Kapitän im schwarzen Ölzeug auf. Er sprang von einem Schiff auf das andere und streckte seinen Kopf in den Aufenthaltsraum.
    „Helfen Sie mir“, wurde er aufgefordert. „Die beiden Jungen und die zwei Mädchen nehmen wir mit.“
    „Sollten es nicht fünf sein?“ fragte Erwin erstaunt. „Das fünfte Kind ist krank“, erklärte ihm sein Boss. „Aber das geht Sie einen Dreck an. Übernehmen Sie die kleinen Intelligenzbestien und schaffen Sie sie auf unser Schiff. Danach bringen Sie die vier in mein Labor und sperren sie ein. Ich muß hierbleiben, um keinen Verdacht zu erregen, aber später komme ich nach.“
    Die Person legte sich wieder hin und überließ Erwin die Arbeit.
    Zehn Minuten danach verschwand das Geisterschiff in der Dunkelheit und im Nebel. Diesmal hatte es die Segel eingezogen und die Masten wieder gesenkt. Auch die Skelette waren mit schwarzen Tüchern verdeckt. In der Nacht wirkte es wie ein gewöhnliches Boot.
    Der Portier des Jugendheimes hatte dem Arzt eine Liste mitgegeben, auf der alle Orte notiert waren, die die Gruppe besuchen wollte. Zufälligerweise hatte Fräulein Hegemann vor der Abreise kurz erzählt, wohin sie die Wettbewerbsteilnehmer bringen wollten. Leider hatte sie das Hotel, in dem sie zu übernachten beabsichtigten, verschwiegen.
    Der Doktor brauste nun über die Landstraße in Richtung Mainz. Er hielt das Lenkrad fest umklammert und starrte auf die Fahrbahn.
    Lilo saß auf der Hinterbank und flehte im Stillen, daß Poppi nichts zustoßen würde. Wieso hatte sie ihre Freundin nicht schon früher vor dem Äffchen gewarnt? Es lag auf der Hand, daß das Tier nicht ungefährlich war. Nach der Spritze, die ihm der Arzt verabreicht hatte, ging es dem Mädchen wenigstens schon besser. Die Übelkeit war vorbei, und die Hand bekam wieder Gefühl.
    Lieselotte kramte in ihrer Jackentasche, weil sie ein Taschentuch brauchte. Dabei stieß
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