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Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Titel: Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff
Autoren: Thomas Brezina
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unbekannte Gefahr.
    „Ich muß fort! Ich muß!“ beschloß der Junge und rannte mit gesenktem Kopf einfach los. Er hoffte, so bald wie möglich den Asphalt der Straße unter seinen Schuhsohlen zu spüren, denn dann war er in Sicherheit.
    Schon nach wenigen Schritten endete sein Fluchtversuch. Mehrere Hände griffen nach ihm und hielten ihn fest. Dominik schrie und schlug und trat um sich.
    „Aua!“ protestierte eine mehr als bekannte Mädchenstimme. „Du hast ja nicht alle Kekse in der Dose!“
    Der Junge blickte auf und starrte in die grinsenden Gesichter seiner Knickerbocker-Kumpels Axel, Lilo und Poppi. „Nun, du Wicht, wo sind meine Geister-Kollegen?“ spottete Axel mit verstellter Stimme. Es war die gleiche Stimme wie vorhin.
    „Ihr seid Schrumpfköpfe“, zischte Dominik. „Der Schock hätte einen Herzstillstand verursachen können.“
    Lilo bremste ihren Freund lachend: „Jetzt übertreib nicht so. Wir haben uns nur einen kleinen Scherz erlaubt, genau wie du!“
    In diesem Moment wehte eine kräftige Windböe über das Ufer und zerriß die Nebelwand.
    „Nein!“ kreischte Poppi und deutete in Richtung Fluß. Schlagartig waren Lilo und Axel sehr ruhig geworden. Dominik hatte sie nicht an der Nase herumgeführt. Das schwarze Geisterschiff gab es tatsächlich.
    „Pip-pip-pip... piiiiip-piiiip-piiiip... pip-pip-pip!“ ertönte es aus den Funkgeräten. Lilo und Poppi erschraken so heftig, daß sie ihre Walkie Talkies wie heiße Kartoffeln fallen ließen.
    „He... wißt ihr, was das war?“ keuchte Axel. Die Mädchen schüttelten langsam die Köpfe und hoben etwas verschämt die Geräte wieder auf. „Das war ein Notruf! Dreimal kurz - dreimal lang - dreimal kurz. Das ist SOS! Der internationale Notruf!“ „Aber wer funkt uns an?“ wunderte sich Lilo, die oft auch als das Superhirn der Knickerbocker-Bande bezeichnet wurde.
    „Eines weiß ich sicher“, stieß Poppi hervor. „Es ist niemand von diesem... Geisterschiff. Die Skelette halten alle kein Funkgerät in den... Knochenhänden!“
    Kaum hatte sie ausgesprochen, ertönte ein tiefes, lautes Nebelhorn an Bord des Grusel-Kahns. „Kurz-kurz-kurz... lang-langlang... kurz-kurz-kurz!“ wiederholte Axel murmelnd, was er hörte. „Das war wieder ein Notruf... aber diesmal ist er eindeutig vom Geisterschiff gekommen.“
    „Was jetzt?“ Dominik schaute aufgeregt von einem zum anderen. „Ich gehe auf keinen Fall an Bord!“ fügte er sofort laut und entschieden hinzu.
    „Dorthin kommen wir gar nicht“, brummte Lilo nachdenklich. „Dazu müßten wir ins eiskalte Wasser.“
    „Nein, müßt ihr nicht. Es liegt ein Ruderboot am Ufer“, verkündete Dominik. Lilo warf Axel einen fragenden Blick zu.
    „Es wird bestimmt niemand zum Spaß SOS funken“, überlegte das Superhirn laut. „Und Geisterschiffe, die von Knochenmännern gesteuert werden, gibt es auch nicht. Also muß sich ein höchst menschliches Wesen an Bord befinden, das wahrscheinlich in Not geraten ist.“
    Axel und Lieselotte nickten einander zu und marschierten zum Rheinufer. „Falls uns etwas zustößt, funken wir euch an, und ihr holt Hilfe!“ rief das Superhirn über die Schulter zurück. Mehr als ein schwaches „Jaaa!“ brachten Dominik und Poppi nicht heraus.

Angekettet!
    Schon nach wenigen Ruderschlägen hatten Axel und Lieselotte das Geisterschiff erreicht. Die Reling befand sich allerdings mindestens drei Meter über dem Wasser, und deshalb war es unmöglich, vom Ruderboot aus an Bord zu klettern.
    „Wir rudern einmal um das Schiff herum“, entschied Lilo, und ihr Knickerbocker-Kumpel warf sich in die Riemen. Die Metallösen, in denen die Ruder befestigt waren, quietschten und ächzten bei jeder Bewegung und machten das ganze Unternehmen noch schauriger, als es ohnehin schon war.
    „Wenigstens singen die Skelette nicht mehr“, stellte Lilo erleichtert fest. Dominik hatte ihr noch auf dem Weg zum Ufer vom Wimmern der klappernden Matrosen berichtet.
    „Aber es scheint tatsächlich kein Mensch an Bord zu sein“, stellte Axel fest. „Dann verstehe ich allerdings nicht, wer SOS gefunkt hat!“
    Lilo ging darauf gar nicht ein, da sie etwas Wichtiges entdeckt hatte. „Eine Strickleiter“, sagte sie leise und deutete auf die schwarze, naß glänzende Schiffswand. Tatsächlich baumelte eine verwitterte, abgewetzte Strickleiter an den dunklen Planken herab und lud zum Hinaufklettern ein.
    Axel knotete die Halteleine des Ruderbootes hastig am Ende der Strickleiter fest und
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