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Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Titel: Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff
Autoren: Thomas Brezina
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schwang sich danach auf die erste Sprosse. Jetzt erst wurde ihm klar, was er gerade im Begriff war zu tun. Er blieb einen Augenblick lang regungslos stehen, atmete tief und sagte sich laut vor: „Es gibt keine Geister und schon gar keine Geisterschiffe.“ Anschließend hatte er ein bißchen weniger Angst. Er stieg hinauf und hob vorsichtig den Kopf über die Kante der Außenbordwand. Vor ihm lag ein langes, flaches, schwarzes Deck, auf dem sich mehrere Skelette befanden. Viele hatten auf Piratenart Tücher um den Knochenschädel geschlungen und hielten Schwerter, Säbel und Pistolen in den Knochenhänden.
    Axels Muskeln spannten sich an, und er hatte Mühe, einen lauten Aufschrei zu unterdrücken. Plötzlich tauchten nämlich rote Flecken zwischen den Gerippen auf. Sie wirkten wie riesige, leuchtende - ja fast glühende - Blutlachen.
    „Was ist denn? Steig endlich über die Reling!“ trieb Lieselotte ihren Freund an. Zaghaft hob Axel seine Beine und rutschte über das geschnitzte Geländer. Wie angewurzelt blieb er sofort dahinter stehen und klammerte sich daran fest.
    Als Lieselotte ihm folgte, verstand sie sein Zögern. Obwohl das Mädchen mehr als schwer zu schocken war, wurde auch ihm nun äußerst unbehaglich zumute.
    „Ha... hallo!“ wollte es rufen, aber es brachte nur ein schwaches Krächzen heraus. Lilo räusperte sich und versuchte es noch einmal: „Hallo? Ist da jemand?“ Durch die Stille, die rund um sie herrschte, klang der Ton ihrer eigenen Stimme für sie erschreckend.
    Angespannt lauschten Axel und das Superhirn. Was würde nun geschehen?
    Nichts! Niemand antwortete. Die Sache wurde immer geheimnisvoller und unheimlicher. Was hatte es mit diesem Schiff auf sich? Wozu der Spuk?
    „Komm, die... die Knochen-Charlys werden schon nicht über uns herfallen!“ flüsterte das Mädchen seinem Kumpel zu und gab ihm ein Zeichen mitzugehen. Auf Zehenspitzen und mit angehaltenem Atem tappten die beiden über das rutschige Deck. Sie vermieden es, auf einen der roten Flecken zu steigen, und machten um jedes Skelett einen großen Bogen.
    „Wiiuuuuaaa!“ Wieder ertönte das Wimmern, Weinen und Stöhnen. Entsetzt packte Lieselotte Axels Hand und drückte sie fest. Ein leises Rasseln erklang, und mit einem Schlag kam Leben in die Skelette. Sie hoben die Knochenarme und wiegten ihre kahlen Köpfe hin und her.
    Axel und Lieselotte machten kehrt und wollten zum Ruderboot zurück. Aber plötzlich blieb das Superhirn stehen und deutete auf eines der Gerippe. „Abregen! Abregen!“ sagte es sich laut vor.
    „Die werden von einem Motor betrieben, wie in der Geisterbahn!“ Axel musterte das Gestänge, auf das seine Freundin zeigte, und atmete ein wenig erleichtert auf. Sie hatte recht. Aus dem Boden kamen schwarze Drähte, die mit den Skeletten verbunden waren und sie bewegten.
    „Ich glaube, die Blutflecken sind auch nur von unten beleuchtete Glasscheiben“, wisperte Lilo ihrem KnickerbockerKollegen ins Ohr.
    „Aber das Geisterschiff ist trotzdem perfekt gemacht. Auch wenn man weiß, daß alles nur auf Tricks beruht, ist es schaurig“, gestand der Junge.
    „Ja, aber wir haben jetzt auch einen Beweis, daß sich tatsächlich jemand an Bord aufhalten muß. Denn dieser Jemand hat soeben den Spuk in Betrieb gesetzt.“
    Axel kam ein schrecklicher Gedanke. „Glaubst du, wollte uns jemand an Bord locken? Ist das eine Falle?“
    „Nein, sicher nicht!“ sagte Lilo. Allerdings war sie selbst nicht so sicher, wie sie tat.
    Mutig schritten die Junior-Detektive nun voran und hielten nach einer Kajüte oder einer Art Kommandobrücke Ausschau. Von irgendwo aus mußte das Schiff schließlich gelenkt werden.
    Axel war es, der eine schwere, hölzerne Falltür im Boden entdeckte. Zu seiner Überraschung ließen sich die großen Flügeltüren ohne Probleme öffnen. Sie waren viel leichter, als sie aussahen, und verdeckten den Zugang zu einer engen Eisentreppe, die in den Bauch des Schiffes führte.
    Lilo und ihr Kumpel zogen die Taschenlampen hervor, die sie immer eingesteckt hatten, und knipsten sie an. Als sie das Licht nach unten lenkten, fiel es auf eine normale, moderne Eisentür, von der der Lack in großen Stücken abgesplittert war.
    Schritt für Schritt stiegen sie nach unten. Axel hob die Hand und klopfte an die Tür. Es kam keine Antwort. Der Junge drückte die Klinke nieder und zog die Tür ein Stück auf. Aus dem Raum, der sich dahinter befand, fiel Licht auf die Treppe.
    Die Knickerbocker hörten verzweifelte,
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