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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)
Autoren: Kelly McCullough
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sich nicht bei seinem Anblick plötzlich in der Luft gedreht, sich gewunden wie eine herabstürzende Katze, die sich verzweifelt bemüht, die Pfoten unter den Körper zu bekommen. Das Manöver funktionierte, mit der Einschränkung, dass der Hund hart auf der Seite aufprallte. Beim Aufschlag des Elementarwesens ging ein Ruck durch den Boden, und mehrere Pflastersteine zersprangen. Dann errang er wieder die Kontrolle über sein Element und tauchte in die Schicht aus Steinen ein.
    Die Straße versank im Chaos. Das fortdauernde, stets schlimmer werdende Beben hatte mehrere nahe Gebäude zum Einsturz gebracht, aber soweit ich es überblicken konnte, wirkte es sich nur ein paar Blocks weit aus. Krongardisten rannten aufgescheucht hin und her, brüllten wie wahnsinnig und schwangen drohend ihre Waffen. Mehrere Eliteoffiziere lieferten sich einen magischen Schlagabtausch mit Hera und Stal, die auf nahen Gebäuden im Hinterhalt lagen. Wenigstens vermutete ich, dass die beiden es waren, denn einige der hereinkommenden Energiestöße sahen verdammt nach den Produkten ihrer Zauberstäbe aus. Um die Elitesoldaten und alle anderen, auch nur entfernt organisiert wirkenden Gardistengruppen, sammelten sich dicke, lastende Wolken aus Staub von den eingestürzten Häusern auf eine Weise, die stark auf die Intervention durch einen Windgeist hindeutete.
    Farans und Ssithras Anwesenheit offenbarte sich durch eine recht große Anzahl an Soldaten, die aus aufgeschlitzten Kehlen bluteten. Die beiden waren nicht nur sehr gut, sondern auch absolut schonungslos, eine Kombination, die erklärte, wie sie den Untergang des Tempels hatten überleben können, während so viele andere gestorben waren. Ich versuchte gerade, herauszufinden, wohin die zwei verschwunden sein mochten, indem ich zu dem schlichten, aber grausamen Mittel der Extrapolation unter Zuhilfenahme der Linie griff, die sie durch die Toten in ihrem Fahrwasser gezogen hatten, als Aigo wenige Fuß vor mir aus dem Boden auftauchte   – auf dem Rücken seines Steinhunds Graf reitend wie auf einem Pferd.
    »Das war eine Finte. Die Assassinenschlampe hat den Ring immer noch!«, brüllte er, aber ich konnte ihn bei dem allgemeinen Lärm nur hören, weil er so enorm nahe war. »Sie ist da entlang!« Er zeigte mit dem Schwert in die entsprechende Richtung. »Sucht sie! Tötet sie!«
    Weder er noch Graf schauten auch nur einmal zu mir herüber. Stattdessen stürmten sie in die Richtung, auf die ich mich auch gerade festgelegt hatte. Und mir entging nicht, dass auch Qethar plötzlich wieder aufgetaucht war und sich ebenfalls an die Verfolgung machte. Er ritt noch immer auf der Steinplatte aus der Kanalisation und ließ sich von ihr über die Straße tragen wie ein Mann auf einem Floß. Ich reihte mich dicht hinter ihm ein, sah aber noch davon ab, ihn zu töten. Womöglich brauchte ich noch die Art von Ablenkung, die er zu bieten hatte.
    Er hockte nach wie vor auf Händen und Knien, die Nase hochgereckt wie ein Vorstehhund und voll und ganz auf Aigo und Graf und was immer hinter ihnen war konzentriert. Es war ein Leichtes, ihm unbemerkt zu folgen, obwohl ich nur wenige Fuß Abstand hielt. Schwache purpurne Streifen leckten unter dem Steinverband an seinem Hals heraus, und obwohl er immer noch marmorweiß war, hatte er doch die optische Perfektion verloren. Sein Fleisch schien zusammenzufallen. Doch das konnte ihn nicht davon abhalten, beinahe genauso schnell zu laufen wie der rasende Steinhund. Das war eine Geschwindigkeit, die beizubehalten mir nicht leichtfiel, und keiner von uns holte auf den anderen auf.
    Während wir liefen, folgten uns die Beben und brachten weitere Gebäude zum Einsturz. Ein gewaltiger steinerner Tempel krachte praktisch über uns zusammen, jagte eine Mauer aus Schutt über die Straße und zerschmetterte ein halbes Dutzend Krongardisten, die sich um Aigo geschart hatten. Mich hätte es, so nehme ich an, ebenfalls erwischen können, wäre ich Qethar nicht so nahe gewesen.
    Wir brachten noch ein paar Blocks hinter uns, wobei ich langsam zurückfiel und zugleich die Lücke zwischen Qethar und Aigo stetig größer wurde. Ich bin nicht sicher, was dann geschah, denn Aigo war irgendwo vor uns um eine Ecke verschwunden, aber auf einmal hörte ich von vorn einen Aufschrei, gefolgt von einem schrecklichen Zischen.
    Ssithra! , meldete Triss.
    Und Faran. Ich gab alles, was ich hatte, und passierte schließlich sogar Qethar.
    Nun hätte ich ihn töten können, aber das hätte mich
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