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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)
Autoren: Kelly McCullough
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hatte, schien etwas von ihm zu gehen, und er brach zusammen, fiel auf die Seite und drehte sich dann auf den Rücken, umgeben von Grafs mächtigen Pfoten. Tot, das zumindest dachte ich.
    Die Hand, die den zerschmetterten Kothmerk bedeckt hatte, hatte sich, als er gefallen war, zur Faust geballt und aus dem blutgefüllten Pfotenabdruck gelöst. Ehe ich noch entscheiden konnte, was ich nun tun sollte, öffneten sich flatternd Qethars Augen.
    »Es ist vollbracht. Nun kann ich sterben.« Qethars Hand entspannte sich, als das Leben aus ihm wich, und dort, in der blutigen Handfläche, lag der wiederhergestellte Kothmerk.
    Ich ging in die Knie und schloss dem toten Durkoth die Augen. »Mögen die Herren der Gerechtigkeit dir gnädig sein.« Dann nahm ich ihm den Kothmerk aus der Hand und hielt ihn ins Mondlicht.
    Zum ersten Mal konnte ich den Ring, der uns so viel Furcht und Zweifel bereitet hatte, richtig ansehen, und ich konnte mich des Gedankens nicht erwehren, dass HaS’ Beschreibung nur ein fahler Abklatsch der Wirklichkeit war. Der Mond, der durch den großen Rubin schien, verwandelte den Ring in ein leuchtendes Auge, das mit einer tiefen, kalten Flamme brannte, und plötzlichschien es nicht mehr so sonderbar, dass solch ein kleines Ding so viel Leid über so viele Lebewesen bringen konnte. Hier lag ein Funke, der ganze Königreiche in Brand stecken konnte, wenn er nur die Gelegenheit dazu bekam.
    »Aber nicht dieses Mal«, sagte ich laut. Dann umfasste ich den Ring fest mit der Faust und drehte mich zu Triss um. »Was jetzt?«
    »Jetzt übergibst du den Ring und das Mädchen«, sagten zwei Stimmen in perfektem Gleichklang. »Dann zahlen wir dich aus, und die Sache ist erledigt.«
    Als ich mich umdrehte, sah ich HaS hinter uns stehen, die Kampfzauberstäbe und Ruten einsatzbereit in Händen.
    Triss, sag Ssithra, sie soll sich zum Ummanteln bereitmachen. Oh, und sie soll der Dyade nichts tun.
    »Der Ring gehört dir, HaS, aber das Mädchen bekommst du nur über meine Leiche.« Ich sah Hera direkt in die Augen. »Du willst das nicht tun.«
    »Nein, das will ich nicht«, antwortete sie.
    »Aber das ist nicht ihre Entscheidung«, fügte HaS durch ihren Mund hinzu. »Wir können das Mädchen nicht einfach gehen lassen, nach allem, was es getan hat.«
    Auf mein Kommando, Triss. Ich veränderte die Position des Rings in meiner Hand. Drei. Zwei . Ohne Vorwarnung warf ich den Ring verstohlen ungefähr drei Fuß links neben Hera   – gerade außerhalb der Reichweite ihrer kurzen Arme. Eins . Sie musste einen Satz machen, um den Ring zu fangen, und für einen Moment wandten sich beide Zauberstäbe und Augen von mir ab.
    Das war der Spielraum, den ich brauchte, als sowohl Faran als auch ich selbst in Schatten verschwanden. HaS war wirklich gut und verwandelte Heras Satz in einen Radschlag, der es ihr gestattete, zugleich den Ring zu fangen und eine magische Entladung in meine Richtung zu jagen. Sie erwischte den Randmeiner Hülle, als ich voranhechtete, und Triss gab ein Grunzen von sich, als die Magie ein Loch in seine Substanz schlug. Keine schlimme Verletzung, aber das ärgerte mich zutiefst und stärkte meine Entschlossenheit bezüglich des nächsten Schritts.
    Ehe Hera noch einmal feuern konnte, hatte ich mein Schwert gezogen, war aufgesprungen und presste die Klinge an Stals Kehle.
    »Zwing mich nicht, dich zu töten«, grollte ich. »Fallen lassen.«
    Stal ließ ihre Ruten fallen und Hera ihre Zauberstäbe.
    »Diese Runde hast du gewonnen, Klinge«, sagte Hera.
    »Aber nur, weil einer meiner Partikel mich im Stich gelassen hat«, fuhr HaS durch beider Münder fort, und sie hörte sich zutiefst empört an. »Glaub nur nicht, ich hätte nicht gemerkt, wie du dich mir widersetzt hast, Hera. Du hättest ihn erwischen können, aber du hast zugelassen, dass dir deine Gefühle im Weg standen.«
    »Das habe ich«, sagte Hera. »Weil es das Richtige war. Wir haben den Ring zurückbekommen. Das ist alles, was zählt. Das ist alles, was je gezählt hat. Und ohne Arals Hilfe hätten wir das nicht geschafft. Ohne die Hilfe des Königsmörders . Du weißt, wie es um die Beziehungen zwischen Kodamia und Zhan gestanden hat, als Ashvik König war. Hätte Aral Königsmörder nicht getan, was er getan hat, dann wäre es zum Krieg mit Zhan gekommen.« Sie hielt den Ring hoch. »Und hätte Aral Königsmörder nicht so gehandelt, wie er jetzt gehandelt hat, wäre es zum Krieg mit den Durkoth gekommen.«
    »Ganz zu schweigen davon, dass ihr
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