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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan
Autoren: P.B. Kerr
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mich noch gut erinnern.«
    »Genau so fühle ich mich auch«, sagte John. »Als ob irgendwas in meinem Innern erloschen sei.«
    »Na, das kann sich natürlich alles noch ändern«, sagte Nimrod strahlend. »Ihr friert. Und bei jungen Dschinn funktioniert die Dschinnkraft nie, wenn ihnen kalt ist. Das wisst ihr ja.«
    »Nein«, sagte Philippa. »Das hier fühlt sich anders an, als wenn einem einfach nur kalt ist.«
    »Und ihr seid natürlich müde«, fuhr Nimrod fort. »Alle beide. Und erschöpft. Ihr braucht Zeit, um eure Batterien wieder aufzuladen, wie man so schön sagt. Wie dieser Mongolische Todeswurm. Ich wette, in ein paar Tagen werdet ihr feststellen, dass eure Kräfte wieder ganz die alten sind. Ihr werdet sehen, dass ich recht habe.«
    »Nein«, sagte Philippa, »ich bin sicher, dass es nicht so sein wird. Es ist vorbei. Du weißt es. Ich weiß es. Und John weiß es auch. Wir haben von Anfang an gewusst, dass wir jeden Funken Kraft, den wir haben, einsetzen müssen, um es zu schaffen.«
    »Philippa hat recht«, sagte John. »Vor ein paar Minuten habe ich mir etwas gewünscht. Zucker. Aber ich habe keinen bekommen. Sobald mir das Wort auf der Zunge lag, habe ich mein Fokuswort geflüstert, aber ich wusste, dass es keinen Zweck hat. Da ist nichts mehr. Wie bei einer Lampe, wenn der Strom ausgefallen ist. Ich drücke immer wieder auf den Schalter, aber es ist kein Saft auf der Leitung. Nichts. Gar nichts.«
    »Und das wird sich auch nicht mehr ändern«, fügte Philippa hinzu. »Was weg ist, ist weg.«
    »Genau wie bei Dybbuk«, sagte John. »Er ist ausgebrannt. Weißt du noch?«
    Groanin stieß einen tiefen, zittrigen Seufzer aus. »Wie, meine Goldkinder, ihr habt kein bisschen Dschinnkraft mehr in euch?«
    »Gar keine.« Philippa lächelte unter Tränen. »Ich weine nicht, weil ich traurig bin, sondern weil ich glücklich bin.«
    »Glücklich?« Nimrod runzelte die Stirn. »Wie ist das möglich?«
    »Ich bin glücklich, weil ich jetzt normal sein kann. Weil ich ein Mensch sein kann wie alle anderen auch.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber mir geht es genauso«, sagte John. »Ich bin sogar froh, dass ich meine Dschinnkraft aufgegeben habe, nicht, weil ich nicht damit umgehen konnte oder aus irgendeinem anderen mickrigen Grund, sondern weil ich sie für etwas geopfert habe, das die Sache wirklich wert war.«
    Nimrod nickte. »Ich bin stolz auf euch«, sagte er. »Besonders deshalb, weil die Welt nie erfahren wird, wie viel sie euch verdankt.«
    »Das ist mir ganz recht so«, sagte Philippa.
    John lächelte. »Das würde kein normaler Mensch wollen«, sagte er. »Außerdem, wer würde uns jetzt noch glauben?«
    »Wisst ihr, worauf ich mich am meisten freue?«, fragte Philippa.
    »Nein«, sagte Groanin. »Verrate es uns.«
    »Nach Hause zu fahren«, sagte Philippa. »Und wieder zur Schule zu gehen. Mit meinen Freunden rumzuhängen. Ein Ziel zu haben. Und ein normales Leben zu führen.«
    »Sich Dinge erarbeiten zu müssen«, sagte John mit einem Achselzucken. »Und nichts Besonderes zu sein. Nichts Wichtiges. Nur ganz normal.«
    »Zu Hause zu bleiben. Keine Abenteuer mehr zu erleben. Keine Kinder des Dschinn mehr zu sein. Einfach nur so zu sein wie alle anderen auch.«
    »Nicht mehr nach Kamel zu riechen; oder schmecken zu müssen, was ein Kamel gefrühstückt hat.«
    »Sich nicht mehr darum zu sorgen, jemandem drei Wünsche erfüllen zu müssen. Oder darüber, was sie sich wünschen. Das ist eine so große Verantwortung.« Philippa schüttelte den Kopf. »Das wird mir kein bisschen fehlen.«
    John nickte. »Niemanden mehr in ein Tier verwandeln zu müssen. Ich hasse das.«
    »Es ist schön und gut, drei Wünsche frei zu haben und all das«, meinte Philippa. »Aber ich glaube, die einzigen Dinge, die es wert sind, besessen zu werden, sind es auch wert, dass man sie sich erarbeitet.«
    »Trotzdem war es eine schöne Zeit«, sagte John.
    »Ja, das stimmt«, pflichtete Philippa ihm bei. »Eine sehr schöne Zeit. Aber jetzt ist es vorbei.«
    Nimrod seufzte. »Was habe ich getan?«
    »Du hast gar nichts getan«, sagte Philippa. »Das waren wir. Außerdem haben wir gewusst, was wir taten. Also mach dir keine Vorwürfe. Es gab keinen anderen Weg.«
    »Das stimmt«, sagte John. »Und sieh es mal so, Onkel Nimrod. Jetzt brauchen wir diese beiden Juniorteppiche nicht mehr. Also müssen wir auch nicht noch einmal nach Fès zu Mr   Barkhiya.«
    »Und da der Luftraum wieder offen ist«, sagte
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