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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan
Autoren: P.B. Kerr
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Erinnerung an dieses frühere Abenteuer hatten, was völlig normal ist, wenn man durch ein Wurmloch der Raumzeit reist.
    Damit soll es für den Moment genug sein. In der Welt, in der sie sich derzeit befanden, war es nie geschehen, und als niemand Groanins provokante Bemerkung aufgriff, fügte dieser hinzu: »Auch wenn man sich an einem so schönen Abend eine Katastrophe wie einen Vulkanausbruch kaum vorstellen kann. Die Buchtist so ruhig und blau und der Himmel so klar und der Vesuv   … tja, von hier aus mag man kaum glauben, dass es tatsächlich ein Vulkan ist. Ich habe schon Warzen gesehen, die bedrohlicher wirkten als dieser Vulkan. Ich sage, es gibt Warzen, die bedrohlicher aussehen als dieser Vulkan.«
    »Trotzdem ist es einer der gefährlichsten Vulkane der Welt«, sagte Nimrod. »Und mit Sicherheit von Europa. Auf der Hitliste der Vulkane steht er wahrscheinlich an dritter Stelle. Nicht auszumalen, welche Schäden, Störungen und Todesopfer ein Ausbruch nach sich ziehen würde. Ehrlich gesagt, wäre der Eyjafjallajökull dagegen nur ein überlaufender Aschenbecher.«
    Wie nicht anders zu erwarten, war Nimrods Aussprache dieses zungenbrecherischen isländischen Namens tadellos.
    »Ey-da-fährt-ja-Joghurt?«, wiederholte John, so gut er konnte. »Was soll denn das heißen?«
    »Das ist auch ein Vulkan«, sagte Philippa. »Auf Island. Liest du denn keine Zeitungen? Er hat im Frühjahr 2010 den gesamten Flugverkehr von und nach Europa behindert. Der Eyjafjallajökull.«
    »Die Aschewolke«, sagte Groanin. »Natürlich. Wochenlang konnte man nirgendwo hinfliegen. Wenigstens nicht mit einem Flugzeug. Die Asche hat die Motoren sämtlicher Düsenjets lahmgelegt, die versucht haben, durch die Wolke zu fliegen. Überall auf der Welt saßen Leute fest. Ja, den isländischen Vulkan hatte ich fast vergessen. Schon verrückt, was man alles vergisst, nicht?«
    »Ist ja auch nicht unbedingt ein Name, den man sich leicht merken kann«, meinte John und versuchte, ihn auszusprechen, solange er den Klang noch im Kopf hatte, nur dass es sich eher anhörte wie: »Eierflädle und Ölkutteln.«
    »Jedenfalls bin ich froh, dass der Vesuv hier schön friedlichaussieht«, sagte Groanin. »Da braut sich nicht das Geringste zusammen.«
    »Schon, aber ein friedlicher Anblick sagt nichts darüber aus, was sich unter der Oberfläche tut«, meinte Nimrod.
    »Es sei denn, du redest von John«, bemerkte Philippa ungnädig.
    John beachtete sie gar nicht, und Nimrod tat das Gleiche.
    »Der Vesuv«, erklärte er, »war achthundert Jahre lang ruhig, ehe er im Jahr 62 wieder auszubrechen begann. Und der Mount St.   Helens, im amerikanischen Bundesstaat Washington, war siebenhundert Jahre lang friedlich, ehe er 1480 wieder aktiv wurde. Es ist ziemlich rätselhaft, was einige längst erloschene Vulkane dazu bringt, wieder aktiv zu werden. Bei anderen scheint die Erklärung wesentlich eindeutiger zu sein: ein Erdbeben zum Beispiel. Wenn man bedenkt, wie viele Vulkane es auf der Erde gibt und welche Urgewalt in ihnen steckt, ist es erstaunlich, dass sie nicht mehr Störungen verursachen.«
    »Wie viele Vulkane gibt es denn?«, fragte John. »Insgesamt. Weiß das jemand?«
    »Genau weiß es niemand«, sagte Nimrod, »weil sich viele von ihnen auf dem Meeresboden befinden. Dennoch sind seit Beginn der Aufzeichnungen etwa sechs- bis siebenhundert Vulkane an Land aktiv geworden, und die Menschen haben gelernt, mit ihnen zu leben. Selbst heutzutage ereignen sich im Jahr etwa fünfzig Vulkanausbrüche. Der letzte Ausbruch des Kilaueas auf Hawaii dauert seit 1983 an. Unsere Familie hat natürlich einen guten Grund, sich an diesen Vulkan zu erinnern.«
    »Haben wir das?«, fragte John.
    Philippa sah ihren Bruder voller Verachtung an. »Oh Mann«, sagte sie. »Der Kilauea hat Mutters Körper zerstört und sie gezwungen,die Gestalt von Mrs   Trump anzunehmen, unserer Haushälterin.«
    »Ach ja«, sagte John, »jetzt fällt es mir wieder ein.«
    »Eure Mutter hatte das Pech, in einen pyroklastischen Strom zu geraten statt in eine schlichte Dampfwolke. Letztere hätte ihr Körper wahrscheinlich ohne Weiteres überstanden, Ersteren aber nicht. Die Temperatur eines pyroklastischen Stroms kann mehr als achthundert Grad Celsius erreichen.«
    »Du scheinst dich mit diesem Thema gut auszukennen, Onkel Nimrod«, stellte Philippa fest.
    »Mit Vulkanismus? Oh ja. Aber das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass wir Dschinn aus Feuer gemacht sind.
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