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Die Katze die Brahms spielte

Die Katze die Brahms spielte

Titel: Die Katze die Brahms spielte
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Liefervertrag mit Gefängnis. Zu niedrig .
HANSTABLE, M – Schläft herum.
Qwilleran schlug den Buchstaben Q auf und sah, daß er selbst als ehemaliger Alkoholiker beschrieben war. Roger tauchte unter M nicht auf, doch Dunfield wurde als Schürzenjäger bezeichnet, und es gab zwei Seiten mit Goodwinters, die alle nur erdenklichen Vergehen begangen zu haben schienen.
Qwilleran warf das Ding in den Kamin, leerte den Inhalt des Papierkorbs darüber, legte ein paar Zweige aus dem Kohleneimer darauf und öffnete die Luftklappe. Als die Messingglocke an der Hintertür erklang, zündete er gerade ein Streichholz an und warf es in den Kamin. Fast augenblicklich überlegte er sich, ob er wirklich eine so erlesene Aufstellung von Skandalen dem Feuer überlassen wollte. Wenn er sich entschließen sollte, nach Pickax zu ziehen, konnte sie sich als nützlich erweisen. Zu spät! Bei dem gewaltigen Luftzug an diesem stürmischen Tag war das Papier im Kamin sofort in Flammen aufgegangen.
Vor der Tür stand ein recht bedrückter junger Mann. Rogers weiße Haut war noch weißer, und sein schwarzer Bart wirkte noch schwarzer als sonst.
»Kommen Sie herein und machen Sie es sich gemütlich«, sagte Qwilleran. »Auf der Veranda ist es zu laut. Die Windgeschwindigkeit muß fünfzig Meilen in der Stunde betragen, und der Lärm der Brandung ist ohrenbetäubend.«
Roger ließ sich auf eines der Sofas fallen und starrte schweigend ins Feuer.
»Ich habe Sie und Sharon und Mildred beim Gedenkgottesdienst gesehen. Was sagen Sie zu den vielen Menschen die kamen?«
»Ich habe so etwas erwartet«, sagte der junge Mann mit ausdrucksloser Stimme »Jeder hat erwartet, irgend etwas zu erben. Die Königin in Pickax ist herumgegangen und hat Versprechungen gemacht.«
»Hat sie Ihnen auch etwas versprochen?«
»Aber sicher Ein paar Hunderttausend für ein Unterwasserschutzgebiet... ich nehme an, ich sollte Ihnen gratulieren.«
»Wozu?«
»Daß Sie halb Pickax und dreiviertel von Moose County geerbt haben.«
»Woher wissen Sie das? Das Testament ist erst vor ein paar Stunden geöffnet worden.«
»Ich kann meine Quellen nicht preisgeben«, sagte Roger gereizt. Qwilleran blies in seinen Schnurrbart. Er vermutete daß die Sekretärin der Goodwinters die Mutter oder Tante von Junior war die Familienähnlichkeit war unverkennbar. Und Junior hatte zweifellos sofort Roger angerufen. »Also Roger mein Junge, bis jetzt habe ich die Testamentsbedingungen noch nicht angenommen. Wenn Sie Glück haben gehe ich zurück zum Fluxion und dann gehört halb Pickax und dreiviertel von Moose County Atlantic City.«
»Entschuldigen Sie«, sagte Roger »Ich wollte nicht unverschämt sein aber wir sind alle sauer weil Ihre Tante ihre Versprechungen nicht gehalten hat.«
»Sie war nicht meine Tante, und außerdem möchte ich um alles Geld der Welt nicht hier oben leben. Ihre Zeitung ist eine Farce. Der Radiosender sollte verboten werden. Die Restaurants massakrieren die Speisen regelrecht. Und der ganze Bezirk ist absolut provinziell und höchstwahrscheinlich die reine Inzucht. Und was ich von den Moskitos halte, möchte ich gar nicht erst sagen.«
»Einen Augenblick! Regen Sie sich nicht auf«, sagte Roger. »Uns ist lieber, das Geld geht an Sie und bleibt hier, als daß damit ein Vergnügungsviertel in New Jersey renoviert wird.«
»Schön, dann trinken wir ein Glas miteinander und begraben das Kriegsbeil Scotch? Bier?«
Sie unterhielten sich höflich über die Annehmlichkeiten der Hütte. »Sie ist toll«, sagte Roger. »Sharon und ich wollen mal so eine Hütte haben. Mildreds Häuschen ist in Ordnung, aber es ist wie die Häuser in der Stadt. Diese Hütte paßt perfekt in den Wald. Ich frage mich, wer wohl den Elch geschossen hat.« Plötzlich erstarrte er »Mein Gott! Da oben ist eine Katze! Katzen sind mir nicht geheuer. Ich bin als kleines Kind von einer Katze, die in einer Scheune lebte, gebissen worden.«
»Wahrscheinlich haben Sie sie am Schwanz gezogen und nur Ihre wohlverdiente Strafe bekommen«, sagte Qwilleran. »Das da oben ist Koko. Er ist harmlos, wenn Sie sich anständig benehmen. Ich vermute, Sie wissen, was mit Ihrem Schwiegervater passiert ist.«
Roger schüttelte traurig den Kopf »Ich weiß, daß er im Gefängnis ist. Es war natürlich unvermeidlich. Mit Stanley ging es seit Jahren bergab.«
»Es ist seltsam«, gestand Qwilleran, »Nur weil er Ihr Schwiegervater und Mildreds Ehemann ist, habe ich Schuldgefühle weil ich ihn der Polizei übergeben habe. Aber
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