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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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das heilige Holz zu entflammen.
    Ihr Vater und ihre Brüder standen mit ihren Tieren inmitten der anderen Männer des Clans und warteten darauf, das Vieh zwischen den Feuern hindurchzutreiben. Eileen folgte ihrer Mutter durch die Menge. Als sie an den Hütten vorbeigingen, sah sie auf einigen der Dächer voll erblühte Weißdornzweige liegen. Ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Für sie hatte kein Geliebter Blumen gebracht.
    „Vergiss nicht“, sagte ihre Mutter eindringlich, „wenn irgendeiner der jungen Männer versucht, dich zu etwas zu zwingen …“ Ihre grünen Augen blickten besorgt, und um ihre Mundwinkel bildeten sich Falten. Sie schien sich mit etwas zu quälen, das sie nicht richtig zu formulieren wusste.
    Eileen umarmte ihre Mutter zärtlich. „Dann werde ich ihm deutlich zu verstehen geben, dass ich dafür noch nicht bereit bin.“ Sie verstand die Ängste ihrer Mutter, auch wenn es keinen Grund dazu gab.
    „Es ist deine Entscheidung, wenn du heute Nacht einen Liebhaber nehmen und die Göttin Danu ehren willst, Tochter. Aber keiner verlangt es von dir. Du bist noch so jung.“ Auch wenn ihre Mutter die Götter ihrer Vorfahren ehrte, wirkte es nicht so, als sei sie schon bereit dafür, dass ihre Tochter zur Frau wurde.
    „Mir wird nichts passieren, Mutter.“ Und das würde es auch nicht, davon war Eileen überzeugt. Sie straffte die Schultern und zwang sich, aufmunternd zu lächeln.
    Um sie herum vermischten sich die Laute der Schafe und Pferde mit den Stimmen der Menschen. Die Luft war erfüllt von Blumenduft, und vor sich sah sie Lianna und Connor. Beide trugen grüne Kleidung, und Liannas Haar zierte eine Krone aus Weißdorn und Schlüsselblumen. Des Kriegers Hals schmückte eine passende Girlande.
    Eileen trat näher und wünschte sich von ganzem Herzen, dass sie Liannas Platz einnehmen könnte. Sie wandte sich ab, um sich dem Kreis der anderen Mädchen anzuschließen, dabei stieß sie mit einem Mann zusammen. Eachan fing sie auf, bevor sie fallen konnte. Er hielt sie so lange fest, bis sie die Balance wiedergefunden hatte. „Schau einer an. Es passiert nicht jeden Tag, dass mir eine hübsche caílin vor die Füße fällt.“
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, und die Falten um seine Augen vertieften sich amüsiert. Eachan, der beinahe so alt wie ihr Vater war, hatte sich ihr gegenüber immer sehr zuvorkommend verhalten.
    „Es tut mir leid.“ Eileens Gesicht rötete sich, und sie versuchte, nicht weiter seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    „Das muss es nicht. Und darf ich sagen, dass du heute Abend hübscher aussiehst als die Maikönigin?“
    Eileen konnte in seinen Augen sehen, was seine Absichten waren, und sie beschloss, dass sie ihm zu verstehen geben würde, was sie wirklich fühlte. „Wenn du das sagst, lügst du.“
    „Ich lüge nicht. Jeder kann sehen, dass Lianna nur Stroh im Kopf hat. Du stellst sie weit in den Schatten.“
    Eileen vermutete, dass Eachan zu viel Met getrunken hatte. „Ich muss jetzt gehen.“ Sie entschuldigte sich und suchte sich einen Platz, wo sie bleiben und Connor und Lianna beobachten konnte. Lianna lachte, als Connors Ellenbogen über ihre Brust strich.
    Eileen erstarrte, als hätte Connor sie und nicht Lianna berührt. Ihre Haut brannte – eine Antwort auf die beobachtete Geste, und ihre Brustspitzen härteten sich gegen die Wolle ihres Kleides.
    „Ein MacEgan-Bastard“, hörte sie neben sich, und Eileen hatte keine Mühe, die Eifersucht in Tómas’ Stimme zu erkennen. Er, der einen ganzen Kopf kleiner als Connor war, hasste es, dass nicht er als Liannas Partner auserkoren worden war. „Er sollte überhaupt nicht hier sein. Er gehört zu seinem eigenen Clan.“
    Eileen versuchte gar nicht erst darauf hinzuweisen, dass Connor, seit er ein Baby war, als Pflegekind bei den Ó Duinnes lebte. Tómas wollte Lianna zur Braut, und daraus machte er auch kein Geheimnis.
    „Wenn er sie anfasst, bring ich ihn um“, drohte er leise.
    „Und damit bringst du Unglück über uns alle, wenn du so etwas Dummes wirklich tust“, schalt Eileen. „Er ist auserwählt. Es gibt nichts, was dagegen spricht und was man unternehmen könnte, um dies zu ändern.“
    „Ich werde nicht zulassen, dass er sie berührt. “In Tómas’Stimme war ein dunkler Unterton zu hören, der sie beunruhigte.
    „ Tá, das wirst du dennoch müssen. Und wenn du dich jetzt nicht wie ein schmollender Junge benimmst, kommt sie vielleicht später zu dir.“
    „Und was
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