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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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weißt du schon davon, Eileen? Kein Mann hier will ein hässliches Mädchen wie dich zur Braut.“
    Seine Worte verletzten sie, aber sie hob ihr Kinn. „Ich weiß genug, um zu erkennen, wenn ich einen Jungen Unsinn reden höre und wohlgemerkt – keinen Mann.“
    Tómas ließ sie stehen, und Eileen blinzelte einige Male, nachdem er verschwunden war. So schaffte sie es, nicht zu weinen. Offensichtlich hatte der Beltane-Tau noch nicht sein Wunder auf ihrem Gesicht vollbracht.
    Sie schloss sich den Tänzern an und versuchte, sich nicht zu bedrückt zu fühlen, wenn die jungen Männer die anderen Mädchen sehnsuchtsvoll anlächelten. Sie würde mindestens eine ebenso gute Ehefrau wie jede von ihnen abgeben. Hatte die Dorfheilerin Kyna ihr nicht beigebracht, wie man Kranke gesund pflegte?
    Auf einmal stand sie Connor gegenüber. Seine Hand umschloss ihre im Tanz, und es war ein Wunder, dass seine Berührung keinen Blitzschlag auslöste. Nervöse Spannung lief durch ihren Körper.
    „Hallo, Connor.“ Es klang, als würde ein einziges Quietschen aus ihr herauskommen. Bei der gesegneten Danu, was war mit ihrer Stimme passiert?
    „Hallo.“ Er drehte sie im Kreis und lächelte sie freundlich an. „Ich wollte dir danken, dass du dich um meinen Hund gekümmert hast. Ulric scheint wieder genauso munter wie früher zu sein.“
    „Es freut mich, dass es ihm besser geht.“ Sie hatte nicht mehr getan, als einen Minzaufguss für den Vierbeiner zu bereiten, nachdem er zu viel von den Tischabfällen gefressen hatte.
    Connor nahm ihre rechte Hand und drückte sie. „Vielen Dank noch mal.“
    Eileen beschloss, dass sie ihre rechte Hand nie wieder waschen würde. Die Partner wechselten erneut, und sie wurde davor bewahrt, sich unsterblich zu blamieren, da Eachan sich zu ihr gesellte.
    „Du magst ihn, nicht wahr?“
    „Tu ich nicht … er hat nur …“
    Eachan lachte und nahm ihre Hände in die seinen. „Ein alter Mann wie ich kann mit dem jungen Connor natürlich nicht mithalten. Aber du bist ein vernünftiges Mädchen und jemand, der es wert ist, besser kennengelernt zu werden. Soll ich es ihm sagen und ein gutes Wort für dich einlegen?“
    „Nein!“ Der Gedanke, dass Eachan sie Connor wie eine perfekte Zuchtstute anpreisen könnte, entsetzte sie.
    Ein Lachen drang aus seiner Kehle, als er sie an den nächsten Tanzpartner weiterreichte. „Denk darüber nach, junge Eileen.“
    Sie errötete. Auch wenn einige Männer benachbarter Clans auf Besuch waren, schenkten sie ihr keine Beachtung. Sie beobachtete, wie Männer und Frauen sich langsam zu Paaren zusammenfanden und sich in Vorbereitung auf die Feuer an den Händen hielten.
    Sie stand noch immer allein herum und fühlte sich wie eine Außenseiterin. Selbst Eachan hatte sie trotz all seiner freundlichen Worte verlassen. Sie rieb sich die Arme und zwang sich zu einer Fröhlichkeit, die sie nicht fühlte.
    Als die Holzhaufen entzündet wurden, standen die Menschen dabei und sahen zu, wie die Männer das Vieh zwischen den lodernden Feuern hindurchtrieben. Die rot-orangefarbenen Flammen bildeten einen starken Kontrast zum dunklen Himmel, der fast eine hypnotische Kraft ausübte. Connor und Lianna umkreisten die Flammen drei Mal, nahmen anschließend Anlauf und sprangen über das Beltane-Feuer.
    Eileens Herz schlug schneller, als sie sich vorstellte, sie wäre diejenige, die über die Flammen hinwegfliegen würde. Connor fing Lianna in seinen Armen auf und beugte sich tief hinab, um sie zu küssen. Eileen wandte sich ab und tat so, als hätte sie es nicht gesehen.
    Der Met floss in Strömen, und während das Fest weiterging, begannen die Paare im Unterholz zu verschwinden. Eileen hörte die Geräusche der sich liebenden Paare, und als sie die gedämpften Schreie der Befriedigung vernahm, regte sich etwas tief in ihr. Sie ging zum Rand der Lichtung und blieb nahe dem Waldesrand stehen. Dunkelheit umgab die Bäume, und die Schatten verbargen die Liebenden sicher.
    Auf der erhöhten Plattform hielt Connor Liannas Hände in den seinen und flüsterte ihr etwas zu. Es war Zeit für das Mädchen, die Göttin zu ehren und sich mit Connor in der Hütte, die nur für diesen Zweck gedacht war, zu vereinigen. Lianna lächelte, doch ihr Blick ruhte auf Tómas. Das Gesicht dieses Mannes war starr vor Hass. Eileen befürchtete plötzlich, dass er wirklich etwas Unüberlegtes tun könnte.
    Aus der Ferne konnte sie nun sehen, wie Connor Liannas Hände an seine Lippen hob. Wenige Augenblicke
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