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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung
Autoren: Michelle Raven
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Prolog
    Diamond Bar Ranch, West Yellowstone, Montana
    Oh, verdammt!
Warum traf sie den Mann ihres Lebens, während er vor dem Altar stand und die Braut mit so viel Liebe ansah, dass selbst ein Blinder bemerkt hätte, was sie ihm bedeutete? Okay, das war vielleicht etwas übertrieben, aber der Trauzeuge war so was von heiß, dass sie es kaum erwarten konnte, ihn endlich persönlich kennenzulernen. Unauffällig blickte Chloe Hunter auf die Uhr und zuckte schuldbewusst zusammen, als ihre ältere Schwester Shannon ihr den Ellbogen in die Rippen stieß.
    »Mund zu, Augen nach vorne.« Inzwischen hörte Shannon sich schon fast an wie ihr Lebensgefährte Matt, welcher der militärischen Spezialeinheit der Navy SEAL s angehörte.
    Chloe rieb über ihre traktierten Rippen. »He, mein Blick war vorn.«
    Shannon grinste sie an. »Ja, aber nicht auf dem strahlenden Bräutigam.«
    Chloes Blick glitt zu ihrem Bruder Shane, der tatsächlich ein solches Glücksgefühl ausstrahlte, während er Autumns Hand fest in seiner hielt, dass sich Chloe die Kehle zuschnürte. Sie gönnte es den beiden von Herzen, nach dem, was sie vor einigen Jahren durchgemacht hatten, als Autumns psychisch gestörter Exfreund sie beinahe im Arches National Park getötet hätte.
    Shane sah in seinem schwarzen Anzug wirklich großartig aus, genauso wie sein Trauzeuge Clint, aber da beide ihre Brüder waren, wurde ihre Aufmerksamkeit schnell wieder von Autumns Trauzeugen gefangen genommen. Der dunkelgraue Anzug umschmeichelte dessen muskulöse Statur, die Sonne brachte rote Lichter in seinen dunkelbraunen Haaren hervor. Seine Augenfarbe konnte sie nicht genau erkennen, aber sie würde sich nach der Trauung auf jeden Fall nah genug an ihn heranpirschen, um sie herauszufinden.
    In diesem Moment tauschten Shane und Autumn ihre Schwüre aus, und für einen winzigen Moment glaubte Chloe tiefen Schmerz und Sehnsucht im Gesicht des Trauzeugen zu lesen, bevor er sich wieder zu einem Lächeln zwang. Die ganze Sache war sowieso etwas ungewöhnlich. Autumns Eltern waren vor Jahren gestorben, deshalb hatte sie Zach Murdock gebeten, sie zum Altar zu führen und auch als ihr Trauzeuge zu fungieren. Den New Yorker Detective hatte sie kennengelernt, als er ihr nach dem brutalen Angriff ihres Exfreundes beigestanden hatte. Zach hatte ihr auch die Stelle als Rangerin im Arches National Park besorgt, wo sie dann Shane kennengelernt hatte. Dort war Zach von dem Verbrecher schwer verletzt worden und hatte längere Zeit im Koma gelegen, aber wohl glücklicherweise keine Schäden zurückbehalten.
    Jedenfalls hatte Autumn darauf bestanden, ihn bei der Hochzeit an ihrer Seite zu haben, nach allem, was er für sie getan hatte. Das war sicher eine nette Idee, und Chloe gönnte es Autumn, die Menschen um sich zu haben, die ihr am meisten bedeuteten. Doch Zach wirkte nicht so, als würde ihn die Aufgabe besonders glücklich machen, ganz im Gegenteil. Während Shane und Autumn sich küssten, um ihre Ehe zu besiegeln, blickte er geradeaus zu den Gästen, die in langen Stuhlreihen auf dem Rasen vor dem Haus saßen.
    Chloes Herz zog sich vor Mitleid zusammen, während sie gemeinsam mit den anderen aufstand und begeistert klatschte. Mit Mühe schob sie Zach Murdock aus ihren Gedanken und konzentrierte sich ganz auf das Brautpaar, das nun mit einem strahlenden Lächeln durch den Mittelgang schritt, während eine einzelne Trompete »Amazing Grace« spielte. Tränen der Rührung stiegen in Chloes Augen, und sie lachte, als sie sah, dass es Shannon genauso ging. Ihre andere Schwester Leigh saß am Anfang des Gangs, wo ein Platz für ihren Rollstuhl freigelassen worden war. Zwar konnte sie nach über vier Jahren endlich wieder laufen, doch um ihre Muskeln nicht zu überlasten, verwendete sie trotzdem noch hin und wieder den Rollstuhl, besonders, wenn sie wusste, dass es ein langer Tag werden würde. Ihr Lebensgefährte Barker stand neben ihr, seine Hände lagen liebevoll auf ihren Schultern.
    Überhaupt schienen überall glückliche Liebespaare aus dem Boden zu sprießen, jetzt waren nur noch ihr Bruder Jay und sie übrig. Während Jay nicht so wirkte, als würde er in absehbarer Zeit sein Junggesellenleben aufgeben wollen, hätte sie nichts dagegen, einen Mann zu treffen, den sie lieben konnte. Allerdings würde er damit leben müssen, dass ihr Job als Pflichtverteidigerin in New York für sie im Moment an erster Stelle kam. Die Arbeit ließ ihr kaum Zeit zum Atmen, doch gleichzeitig liebte sie
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