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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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werden würde. Die Frau, die die Göttin personifizierte, musste eine Jungfrau sein. Es war viel wichtiger, eine Zeremonie in Reinheit zu vollführen, als die Tatsache, wer zur Maikönigin ernannt worden war.
    Als sie sich nähernde Stimmen hörte, ergriff sie dennoch Panik. „Lianna, ich kann das nicht tun!“
    Doch ihre Freundin war bereits aus der Hütte verschwunden. Nackt schlüpfte Eileen unter die Felldecken. Ihr Herz schlug in ihrer Brust in einem wilden Rhythmus. Connor würde ihre Täuschung durchschauen und sie vor den anderen demütigen. Angst durchströmte sie.
    „Lianna?“, rief der Krieger in die Hütte hinein. „Bist du da?“
    Jetzt war der Moment gekommen, die Wahrheit zu sagen und sich zu erkennen zu geben. Eine tugendhafte Frau würde sich niemals auf einen solchen Betrug einlassen.
    Aber von allen Männern hier an Beltane wollte sie nur einen einzigen in ihren Armen halten: Connor MacEgan. Sie wusste, dass es nie geschehen würde, nicht wenn er wüsste, dass sie es war. Aber das Schicksal hatte ihr eine Chance gegeben.
    Lianna hatte ihre Jungfräulichkeit bereits Tómas geschenkt. Wenn sie Liannas Platz einnahm, konnte Eileen eine reiche Ernte sichern. War es so falsch, Gutes für ihren Clan zu wollen?
    Bevor sie der Mut wieder verlassen konnte, flüsterte sie: „Ich bin hier.“
    Sie hörte, wie er in die Hütte trat und die lederne Türklappe hinter sich zuzog, bis sie von vollkommener Finsternis umgeben waren. Die weichen Felle schmiegten sich verführerisch schmeichelnd an ihre Haut, sinnlich und einladend.
    Sie konnte nicht glauben, dass sie dieser Täuschung zugestimmt hatte. Aber jetzt war es zu spät, um sich noch anders zu entscheiden. Sie hörte das leise Geräusch von Connors Kleidung, die zu Boden fiel. Danach fühlte sie sein Gewicht, als er sich auf das Lager setzte.
    „Du weißt, was von uns erwartet wird“, sagte er. Seine Stimme, tief und klangvoll, erschien ihr wie eine Liebkosung.
    „Ich weiß es.“
    Seine Hand fand ihren Haarkranz. Er nahm ihn ihr ab und ließ seine Finger durch die dichten Strähnen gleiten. Sie erzitterte, als seine Hände ihren Weg über ihre nackten Schultern fanden.
    „Du bist wunderschön“, sagte er, und für einen Augenblick glaubte sie ihm. Sie streckte ihre Hand aus und legte sie an die seine.
    Es ist falsch, dachte sie. Aber in dieser Nacht werde ich keine Reue empfinden. Wenn Lianna nicht die Rolle der Göttin übernehmen wollte, dann konnte Eileen es tun.
    Connor beugte sich zu ihr. Er strich ihr mit seinen Händen sanft durch ihr Haar. Sein Mund glitt über ihre Lippen, neckte sie. Seine Zunge kostete ihre Lippen, und die leichte Berührung brachte ein heißes Feuer in ihr zum Lodern. Ihre Brüste spannten sich, als sein Mund sich auf den ihren senkte und Tausende von lustvollen Empfindungen weckte.
    Eileen legte ihre Hände an seine warme und männlich-feste Haut. Sein Kuss schmeckte nach Met und Mädchenträumen. Er zog die Felle beiseite und umschloss ihre Brüste mit seinen Händen.
    Jetzt schon mutiger, erwiderte Eileen seinen Kuss und ließ ihre Lippen gegen die seinen streichen. Seine Zunge drang in ihren Mund, und sie stöhnte, als sie dies spürte, so auch später, als er in ihren Körper eindrang. Eine beinahe schmerzhafte Glut entbrannte zwischen ihren Schenkeln.
    Jeder Teil ihres Körpers erwachte unter seiner Berührung zum Leben, und sie vergaß alle Schuld. Dafür würde am Morgen Zeit genug sein.
    Jetzt, in dieser Beltane-Nacht, gehörte Connor MacEgan ihr. Und sie würde jeden Augenblick davon genießen.
    Connors Hand wanderte noch im Schlaf suchend hinüber zu Lianna, aber sie war fort. Nur ein kleiner Rest von Wärme auf dem Felllager zeugte noch von ihrer Anwesenheit in dieser Nacht. Er wachte auf, streckte sich und blickte auf den Platz, an dem sie sich geliebt hatten.
    Das Ritual war zu einem Sakrament geworden, auch wenn er vorher nicht wirklich an den alten Mythos geglaubt hatte. In Liannas Armen zu liegen hatte jenen hitzigen Jugendtraum erfüllt, der seit so langer Zeit sehnsuchtsvoll in ihm war. Für ihn war es nur eine vorgezogene Hochzeitsnacht gewesen. Er wollte Lianna zur Frau.
    Einen ansehnlichen Brautpreis hatte er schon für sie geboten, aber ihr Vater hatte abgelehnt. Wenn er daran dachte, war sein Stolz noch immer gekränkt. Mit den wenigen Kühen und Schafen, die ihm gehörten, schien es, dass seine Aussichten als gering eingeschätzt wurden.
    Er stand auf und zog seine Hose an, in Gedanken noch
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