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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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nicht anders sein sollte, ergriff ihr Herz. Es war richtig, hier bei denen zu sein, die sie am meisten liebte.
    Die Stunden vergingen, Rhiannon hatte sich neben Connor gelegt und war eingeschlafen. Eileen hielt Connors Kopf weiterhin in ihrem Schoß. Ihr Rücken schmerzte, und ihre Glieder waren steif vom langen Sitzen in einer einzigen Position. Aber sie konnte ihn auch in diesem Kampf nicht allein lassen.
    Schweiß stand auf seiner Stirn, und Schmerz zeichnete tiefe Linien in sein Gesicht. Eileen wischte ihm die Stirn und sprach leise mit ihm.
    Als die Dunkelheit in ein tiefes Grau wechselte, das den Morgen ankündigte, begann Connor zu zittern. Mit großer Mühe öffnete er die Augen.
    „Ich bin hier“, flüsterte sie ihm zu. Auch wenn sie versuchte, seine glühende Haut mit ihren Händen zu kühlen, wusste sie, dass sie nichts weiter für ihn tun konnte.
    „Bin ich tot?“, fragte er. Als sie den Kopf schüttelte, lächelte er. „Dies war auch nicht das, was ich im Sinn hatte, als ich davon träumte, in deinen Armen aufzuwachen.“
    Sie half ihm, sich aufzusetzen, bis sie ihn ganz ansehen konnte. Seine Augen glänzten durch das Fieber, und sein Körper kämpfte um Kontrolle. „Mein Arm tut weh.“
    Eileen lockerte die Bandage um seine Schnittverletzung, aber es gab keine Anzeichen einer Schwellung. Die Wunde war sauber und ordentlich vernäht. Aber wenn er Schmerzen hatte, sollte sie ihn vielleicht noch einmal behandeln.
    „Ich werde eine Kräuterlösung zum Waschen herstellen“, sagte sie und half ihm, sich auf das Lager zurückzulegen. Ringelblumen oder vielleicht Iris? Ihre Gedanken gingen jedes Heilrezept durch, das sie kannte. Vielleicht würde Illona Ó Banníon noch eine bessere Möglichkeit kennen. Sie würde sie fragen.
    „Geh nicht“, sagte er und streckte seine Hand nach ihr aus. „Wenn ich sterben muss, dann ist dies der Ort, wo es geschehen soll.“ Er legte den Kopf auf die Seite. „Der beste Tod wäre natürlich, wenn du nackt unter mir liegen würdest.“
    Eileens Wangen flammten auf, rasch warf sie einen Blick zu ihrer schlafenden Tochter hinüber. „Du wirst nicht sterben.“
    „Vielleicht doch“, sagte er. „Vielleicht solltest du mich irgendwo hinbringen, wo ich meinen letzten Wunsch erfüllt bekomme. Ich fürchte, du müsstest doch auf mir liegen, weil ich im Moment nicht in der besten Verfassung bin.“
    In seiner Stimme mischte sich sein neckender Tonfall, den sie so gut kannte, mit einem kleinen Hauch Ernsthaftigkeit.
    „Du bist nicht in dem Zustand für diese Dinge“, entgegnete sie, auch wenn sich ihr Körper bei dem Gedanken an seine Hände auf ihren Hüften, an ihn, wie er in ihr war, mit verführerischer Hitze erfüllte.
    „Ich bin mir da keinesfalls so sicher. Ich denke, du solltest Rhiannon bitten, den Raum zu verlassen. Wenn du mich ohne deine Gewänder versorgst, werde ich vielleicht schneller gesund.“
    Die Wärme in seinen Augen erfüllte sie mit Hoffnung. Er war nicht so schwer verwundet, wie sie befürchtet hatte. Und wenn er wirklich unter den Blattern litt, wäre er jetzt nicht so heiter. Sie fühlte sich erleichtert, aber auch unendlich erschöpft.
    Sie beugte sich zu ihm, bis ihre Nasen sich berührten. „Ich verspreche dir, dass ich absolut nichts anhaben werde, sobald du wieder gesund bist. Vielleicht solltest du also möglichst schnell damit anfangen.“
    Seine Hand legte sich an ihre Wange, und er wurde ernst. „Ich liebe dich, Eileen.“
    Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, die Freude, dass er endlich ihr gehörte. Sie strich über sein Haar und küsste ihn sanft. „Ich liebe dich auch.“
    Die Ringfestung war nicht so groß, wie sie gehofft hatte, aber Connor schien mit ihr sehr zufrieden. Auf einer Hügelkuppe gelegen, streckte sich das Land unter ihr bis zur natürlichen Grenze des Flusses. Eine Steinmauer umgab das rath mit vier kleinen Hütten im Inneren.
    „Es ist nicht die Festung, von der du geträumt hast“, sagte Eileen. Sie war besorgt, dass er enttäuscht sein könnte. Flann Ó Banníon hatte sein Wort gehalten und ihnen dieses Land als Bezahlung für Connors Verletzungen gegeben.„Es ist nicht groß genug für einen eigenen Clan.“
    „Ich brauche keinen eigenen Clan“, sagte er und nahm ihre Hand. „Flann hat mich gebeten, seine neu dazugekommenen Soldaten zu trainieren. Wir werden hier leben, und die Männer werden unter meiner Führung lernen, das Schwert zu führen. Und du kannst ihre Wunden versorgen, denn es
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