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Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Titel: Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge
Autoren: Arena
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gestreckt wie eine Banane. Es war zottelig, aber nicht behaart. Es war halb Mensch, halb irgendwas. Hätte man es essen können, hätte es vielleicht wie eine Mischung aus Erdbeere und Camembert geschmeckt.

    Aber das Wesen war definitiv nicht zum Verzehr geeignet. Ein Namensschild an seinem dicken Wollpullover kennzeichnete es als „Hans-Peter“.
    Das Gute an Hans-Peter war, dass er schlief. Und er schnarchte. Rocky nahm allen Mut zusammen und schlich leise an dem Wesen vorbei in Richtung der massiven Tür, die hoffentlich nach draußen führte. Alles lief nach Plan. Zumindest glaubte Rocky das. Er sah ja nicht, dass Hans-Peter hinter seinem Rücken die Augen öffnete und interessiert zusah, wie Rocky versuchte, möglichst kein Geräusch zu machen. Rocky streckte seine Hand nach der Türklinke aus. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihn von der Freiheit.

    „Wo kommst du denn her?“, fragte Hans-Peter mit echtem Interesse. Rocky fuhr erschrocken herum.
    „Hans-Peter“, stammelte er, weil er nicht wusste, was er sonst hätte sagen können.
    Hans-Peter stutzte. „Ach, wir kennen uns? Von welchem Schiff kommst du?“
    „Von der … MS Panama 10 , vielleicht?“ Das war der einzige Schiffsname, der Rocky auf die Schnelle einfiel. Er kannte ihn aus dem Gruselhörspiel „S.O.S. auf der MS Panama 11 “. Aus Hans-Peters Gesicht war abzulesen, dass er überhaupt keine Ahnung hatte, von welchem Schiff Rocky sprach. Wie auch? Offensichtlich wollte er das aber nicht zugeben.
    „Ach so, daher also.“ Hans-Peter lächelte genau wie Rocky.
    „Und wo willst du hin?“, fragte Hans-Peter, nachdem sie sich eine Weile erfolglos angelächelt hatten. Rockys Blick wanderte ängstlich zur Tür. Hans-Peter nickte.
    „Gut, dann trage ich dich aus.“ Er schlug ein dickes Buch auf, griff nach einem Füller und malte einen Strich in eine bereits endlose Liste. Dann grinste er Rocky wieder an. Bedeutete das, er konnte jetzt gehen? Unsicher schritt er zur Tür, drückte die Klinke und öffnete sie. Dann blickte er sich noch einmal kurz um.
    „Du solltest dich duschen, du stinkst furchtbar nach Fisch“, bemerkte Hans-Peter und lächelte abermals.

    „Jaja“, stimmte Rocky zu, durchschritt die Tür und warf sie hinter sich ins Schloss. Das war einfach. Hans-Peter war augenscheinlich nicht der Hellste.
    8 Später sollte Rocky erfahren, dass dieser Vulkan wegen seiner heißen und giftigen Dämpfe bei den Einheimischen als „Furzföhn“ bekannt ist. „Furzföhn“ ist noch vor dem Vulkan „Kilauea“ auf Hawaii der mit Abstand aktivste Vulkan der Erde, aber aufgrund seiner Abgeschiedenheit unbekannt und gänzlich unerforscht.
    9 Der Hasenbock (englisch: Jackalope) ist ein mutmaßlich in Amerika heimisches Fabelwesen. Er hat die Gestalt eines Hasen, trägt jedoch das Geweih eines Gabelbocks. Seine tatsächliche Existenz wurde bislang nicht wissenschaftlich belegt.
    10 MS ist die Abkürzung für „Motorschiff“. Derzeit sind weltweit fünf Schiffe unter dem Namen „Panama“ registriert. Ein Binnenschiff aus Belgien, ein Tanker (die „Panama 100“), zwei Frachtschiffe und ein Fischerboot (die „Panama Tuna“). Ein Luftschiff ist nicht darunter.
    11 Das Gruselhörspiel „S.O.S. auf der MS Panama“ erzählt die Geschichte des Schiffsjungen José Trufero-Perez, der während einer stürmischen Überfahrt von Haiti nach New York entsetzt feststellen muss, dass sein Kapitän ein dunkler Magier ist und die Fracht der MS Panama aus blutrünstigen Zombies besteht.

5. Ein rülpsender Frosch und alte Bekannte
    Geschafft. Rocky war endlich draußen. Leider hatte sich seine Lage dadurch nicht verbessert. Im Gegenteil. Rocky war mitten in einer Großstadt gelandet. Der Lärm war ohrenbetäubend und auf den Straßen herrschte ein chaotisches Treiben. Aber das war keine normale Stadt. Die geschäftigen Bewohner waren allesamt nicht menschlicher Natur, sondern Wesen verschiedenster Art. Ein seltsamer Frosch hüpfte an Rocky vorbei, mit Füßen so groß wie Rhabarberblätter. Er war knallrosa, pickelig und trug ein Krokodilgebiss im Maul.
    „Roooooooooooooooooooooooooooooooooolps!“, rülpste der Frosch so laut, dass Rocky die Eingeweide bebten. Er blieb kurz stehen und wünschte: „Gesegnete Mahlzeit.“ Dann hüpfte er davon und verschwand im Gewusel.
    Rocky blickte sich zögerlich um. Hier gab es große, kleine, behaarte und schuppige Wesen. Sie flogen, krochen, rollten oder staksten auf langen Beinen umher. Einige sahen aus, als
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