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Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Titel: Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge
Autoren: Arena
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hören.
    Mit ausgestreckten Armen tastete er sich weiter in die Höhle hinein. Das Grollen des brodelnden Magmas wurde langsam leiser. Stattdessen hörte Rocky, wie das Wasser von der Decke des Stollens tropfte.
    Plitsch … Plitsch … Plitsch …
    Nach ungefähr einer Viertelstunde erreichte Rocky eine Kreuzung. Er versuchte zu ertasten, wie viele Gänge von hier abgingen. Beim Tasten und Zählen verlor er allerdings sehr schnell den Überblick und die Orientierung. Am Ende zählte er 34 Gänge, was platzmäßig gar nicht möglich war, und irgendwann wusste er nicht mehr, wo oben und unten war oder rechts und links. Also nahm er einfach den nächstbesten Gang – eine falsche Entscheidung, denn sehr bald war da dieses Geräusch.
    Wie will man es beschreiben? Es war ein fieses, hinterhältiges Geräusch. Es klang schleimig-matschig, war ein echtes Gänsehautgeräusch und hörte sich ungefähr so an:
    MIIIIIES-MUSCH.
    Und es wiederholte sich regelmäßig:
    MIIIIIES-MUSCH, MIIIIIES-MUSCH, MIIIIIES-MUSCH.
    Das seltsame Geräusch war jedoch immer nur dann zu hören, wenn Rocky sich bewegte. Kaum blieb er stehen, verstummte auch das Geräusch. Ging Rocky schneller, wurde auch das Geräusch schneller:
    MIES-MUSCH, MIES-MUSCH, MIES-MUSCH, MIES-MUSCH, MIES-MUSCH.
    Also konnte es nur zwei Möglichkeiten geben: Entweder Rocky verursachte das Geräusch selbst (was nicht der Fall war) oder jemand oder etwas verfolgte ihn! Und das in diesem absolut dunklen Gang. Weit weg von zu Hause. Umringt von seltsamen Luftschiffen, Furcht einflößenden Bären und Wesen mit Hörnern auf dem Kopf.
    MIIIIIES-MUSCH, MIIIIIES-MUSCH, MIIIIIES-MUSCH.
    Hartnäckig war der Verfolger obendrein, denn egal wohin Rocky sich wandte oder wie weit er ging, das Geräusch blieb dicht hinter ihm. Er überlegte angestrengt, was zu tun sei, ohne dabei langsamer zu werden.
    Plötzlich hörte er leises Gemurmel und erstarrte. Ein Licht schimmerte in der Ferne auf und zwei unterschiedliche Stimmen näherten sich. Da die Unbekannten Taschenlampen bei sich trugen, konnte Rocky einen kurzen Blick auf die Umrisse seines Verfolgers werfen. Ihm stockte der Atem. Der Verfolger war gut drei Köpfe größer als er selbst, hatte zotteliges Fell, lange Ohren und ein mächtiges Geweih. Vor ihm stand also ein leibhaftiger, gigantischer … Dingsbums. Ein, nun ja. Ein Haselmäh … Ein, ein, ein … Hasenbock 9 ! Ja, genau, ein Hasenbock. Da gab es keine zwei Meinungen.

    Als die zwei Unbekannten mit den Lampen näher kamen, verschwand der Hasenbock schnell in der Dunkelheit. Auch Rocky tastete nach einem Versteck. Er fand eine Felsspalte, die groß genug war, dass er sich darin verstecken konnte.
    „Das war aber auch ein lästiger Wind heute“, sagte das erste Wesen, das einem großen Braunbären recht ähnlich sah. Zumindest war es braun und ein Bär.
    „Ja, sind ganz schön spät dran“, entgegnete sein Gesprächspartner, der wiederum diesem Leschnikov irgendwie ähnlich sah. Offensichtlich waren auch die anderen Schiffe mit dem gleichen Personal besetzt wie das, mit dem Rocky hierhergekommen war.
    Rocky glitt aus seinem Versteck und nahm in sicherem Abstand die Verfolgung auf. Die zwei würden ihn sicher aus dieser Dunkelheit hinausführen. Sie hatten Feierabend. Wohin sonst sollten sie gehen als nach Hause?
    Sehr bald wurde der Stollen geräumiger und nach einiger Zeit sogar heller. In der Ferne glänzte ein Licht. Der kleine Punkt wurde schnell größer und Rocky stellte erleichtert fest, dass der Gang in einen beleuchteten Raum mit einer großen Tür führte. Das musste der Ausgang sein!
    Rocky ließ sich zurückfallen und hielt inne. Die zwei betraten den Raum. Leider konnte er nicht erkennen, was dort vor sich ging, aber sie sprachen mit einer dritten Person – so viel war sicher. Wieder beschwerten sie sich über den Wind und wie spät es sei. Dann hörte Rocky das Quietschen der großen Tür. Ruhe. Die zwei hatten die Höhle verlassen.
    Rocky wartete eine Weile. Kein Geräusch, nichts. Schließlich näherte er sich Schritt für Schritt dem Raum und erkannte schnell die Einzelheiten. Der Raum war spärlich eingerichtet. Im Grunde stand hier nur ein einziger Schreibtisch, schwach beleuchtet von einer Glühbirne, die von der Decke herabhing. Und an dem Schreibtisch saß… Nun ja, was eigentlich?
    Ich habe lange mit Rocky darüber gesprochen, er konnte aber nicht wirklich beschreiben, was es war. Das Wesen war rundlich wie eine Orange und dabei doch irgendwie lang
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