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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest
Autoren: Jason Dark
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Wir befanden uns im kleinen Hafen der Insel, und um Vampire ging es.
    Sie waren im Moment nicht zu sehen, und keiner von uns wusste, wie viele noch auf uns lauerten und sich versteckt hielten, aber sechs von ihnen hatte es erwischt.
    Wir hatten sie erlöst, doch die wichtigste Person war uns leider entkommen.
    Justine Cavallo!
    Sie war nicht von der Insel geflohen und durch das Wasser geschwommen, das bestimmt nicht, aber sie war aus dem Hafen verschwunden und hielt sich irgendwo versteckt.
    Um die blonde Bestie drehte sich mal wieder alles. Sie hatte sich diese Insel als einen Stützpunkt ausgesucht, und sie hatte es mit Hilfe der Besatzung eines Bergungsschiffes geschafft, vier in einem gesunkenen Klein-U-Boot gefangene Vampire zu erwecken. Dankbarkeit hatte sie nicht gekannt, denn die Blutsauger hatten sich über die Besatzung des Schiffes hergemacht und sie ebenfalls in Wiedergänger verwandelt. Das heißt, sie hatten es bei zweien geschafft. Der Kapitän und ein Mann aus seiner Crew hatten überlebt.
    Diese Blutsauger gab es nicht mehr, dafür hatten wir gesorgt, aber wir mussten auch weiterhin auf der Hut sein, denn eine Justine Cavallo war nicht zu unterschätzen.
    Sie hatte sich zurückgezogen, und wir wussten auch, dass die Insel leider nicht unbewohnt war. Es gab hier noch genügend Menschen, die für Justine Cavallo eine ideale Beute waren, sodass sie ein regelrechtes Blutfest feiern konnte.
    Wenn ich daran dachte, rann mir ein kalter Schauer über den Rücken, und ich wusste auch, dass wir die Insel so schnell nicht verlassen würden. Zumindest nicht in den noch vor uns liegenden Stunden der Nacht. Und die konnte sich hinziehen.
    Der Hafen war für uns nicht mehr interessant. Zum letzten Mal schaute ich mich noch um. Ich bewegte mich auf dem Kai hin und her. Suko blieb an meiner Seite. Er ging nicht so geschmeidig wie sonst. Das lag an den Blessuren, die er sich beim Kampf gegen die blonde Bestie zugezogen hatte. Er war zum ersten Mal so direkt auf Justine getroffen und hatte erleben müssen, mit welch einer Kraft sie ausgestattet war.
    Selbst Suko, kampferprobt, hatte zugeben müssen, dass ihn nur das Glück und sein magischer Stab vor einem grausamen Schicksal bewahrt hatten. Mit den bloßen Fäusten wäre er gegen diese Person nicht angekommen.
    »Bist du angeschlagen, Alter?«
    »Nicht mehr als du.«
    »Hör auf, das sehe ich doch.« Er lachte, und der Nebel verschluckte den größten Teil des Geräusches. »Du weißt doch, dass ich Knochen aus Gummi habe. Ich muss nur immer in Bewegung bleiben.«
    »Davon wirst du auch genug bekommen in den folgenden Stunden. Wir sind nicht hier, um Urlaub zu machen.«
    »So sehe ich das auch.« Die Wellen rollten zwar noch immer gegen die Kaimauer, aber ihr Auftreffen hörte sich nicht mehr so laut an.
    Es konnte daran liegen, dass das Meer etwas ruhiger geworden war, aber auch der Nebel sorgte dafür, dass der Schall etwas geschluckt wurde. Und er kroch auch an den Außenseiten des doch recht großen und hochbordigen Bergungsschiffes hoch, über dessen Deck ebenfalls die Fahnen schwebten und sich um die Brücke und Hebekräne drehten.
    Die Besatzung hatte das Schiff verloren. Allerdings nicht seinen Kapitän. Dean Pollack war von uns nicht zu überzeugen gewesen, sein Schiff zu verlassen. Er wollte bis zum bitteren Ende an Bord bleiben, was wir auch irgendwie verstehen konnten. Außerdem saß sein Schiff fest. Er hatte es in den Hafen hineinsteuern müssen, und da war es dann festgelaufen, weil keine entsprechend tiefe Fahrrinne vorhanden war. Jetzt lag es in einer Schräglage am Kai.
    »Willst du noch mal mit Pollack reden?«, fragte mich Suko.
    »Nein, er wird bleiben.«
    Wie aufs Stichwort erschien der Kapitän. Er bewegte sich wie eine Halloween-Gestalt durch den Nebel. Eigentlich fehlte nur noch seine Maske, doch darauf konnte er gut verzichten. Das Grauen war auch ohne eine solche Verkleidung schon stark genug.
    Der Dunst war nicht so dicht, als dass Pollack uns nicht gesehen hätte. Er beugte sich über die Reling hinweg und winkte uns mit einer Hand zu.
    Ich trat noch dichter an die Bordwand heran und rief ihm eine Frage zu. »Haben Sie es sich überlegt, Mr. Pollack? Wollen Sie Ihr Schiff doch verlassen?«
    »Nein! Ich glaube nicht, dass ich noch von irgendwelchen Vampiren angegriffen werde.« Sein nächster Satz endete als Frage. »Es gibt doch keine mehr - oder?«
    »Das wollen wir hoffen.«
    »Wieso?«
    »Zumindest nicht bei Ihnen.«
    »Und auf der
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