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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest
Autoren: Jason Dark
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davon überzeugt, keinen Widerstand mehr zu erleben, und mit einer lässigen Bewegung drehte sie sich um, weil sie sich jetzt auf die beiden Männer und die grauhaarige Frau konzentrieren wollte.
    Drei Körper!
    Dreimal Blut!
    Es würde ein regelrechtes Fest für sie werden, und zum Schluss würde sie sich die vierte Person holen, um auch ihr Blut zu trinken. An ihre Feinde Sinclair und Suko verschwendete sie keinen Gedanken mehr. Hier war sie die Siegerin, und die Drei konnten versuchen, was sie wollten, sie würden es nicht schaffen.
    Sie hatte der grauhaarigen Frau bereits gezeigt, wozu sie fähig war. Und dort wollte sie auch weitermachen, aber der Mann mit dem Bart hatte etwas dagegen.
    Tom Carry sprang plötzlich auf. Aus seiner Kehle löste sich ein schon unmenschlicher Schrei, als er um den Tisch herumlief und sich auf die Blonde stürzte. Er hatte dabei eine Flasche am Hals gepackt und schlug sie mit viel Wucht auf die Kante des schweren Tisches.
    Die Flasche zerbrach. Der Rum verteilte sich auf dem Boden, aber er behielt den Hals in der Hand. Er war verbunden mit dem gezackten Scherbengebilde darunter.
    »Stirb!«, brüllte er in seiner Verzweiflung und griff Justine direkt an.
    Er zielte nach dem Hals der Blutsaugerin. Ob er damit Erfolg hatte, das war ihm selbst nicht klar. Jedenfalls wollte und musste er etwas unternehmen, um nicht irrsinnig zu werden.
    Der gezackte Scherbenrand hätte den Hals auch erwischt, aber Justine war schneller. So rasch konnte Tom Carry nicht handeln, denn plötzlich wurde seine Hand auf dem Weg gestoppt, bevor auch nur eine Glasspitze den Hals erreichen konnte.
    Justine benötigte nur eine Hand, um den Unterarm des Mannes festzuhalten. Tom wollte sich zurückziehen und sich dabei von Justine lösen. Das war ihm nicht möglich. Der Griff war hart wie eine Eisenzwinge, und dann tat sie das, was sie wollte.
    Sie zerrte den Mann auf sich zu. Sie brachte ihn immer mehr in ihre Nähe und dabei drehte sie dann die Hand mit dem Flaschenstück herum, sodass die Spitzen der Scherben am Ende der Drehung jetzt auf Toms Hals zeigten.
    In seinem rechten Arm tobten die Schmerzen. Er hatte auch ein furchtbares Geräusch gehört und ging davon aus, dass dort etwas gebrochen war, aber das große Grauen stand ihm noch bevor.
    »Wie du mir, so ich dir!«, flüsterte Justine.
    Im nächsten Augenblick tat sie etwas Grauenvolles. Blut spritzte aus der tiefen Wunde, und noch im gleichen Moment hing das Maul der Vampirin am Hals des Mannes.
    Sie saugte, sie schleckte, sie trank. Sie fühlte, wie der süße Saft des Lebens in sie hineinrann und immer tiefer glitt. Es war genau das, worauf sie so lange gewartet hatte. Sie wuchtete den Körper herum, sodass Tom Carry rücklings auf den runden Tisch fiel und dort liegen blieb. Es war ihm unmöglich, sich zu erheben, denn das Gewicht der Blonden drückte ihn auf der Platte fest.
    Sie trank. Sie schluckte. Die dünne Haut am Hals bewegte sich, und zwei andere Menschen saßen um den Tisch herum und schauten zu. Die grauenhafte Szene hatte sie zu Eis werden lassen. Sie sahen es als Zeugen, aber sie begriffen den Vorgang nicht, obwohl sie sich schon zuvor darauf hatten einstellen können.
    In Griffweite passierte das, was sie sonst höchstens aus einem Film kannten.
    Kevin Taggert jammerte vor sich hin. Seine Augen traten ihm beinahe aus den Höhlen, und in seinem Kopf erwischten ihn die Schläge von innen. Aus dem starren Mund drangen Laute, die denen eines Tieres mehr glichen als denen eines Menschen.
    Er war völlig von der Rolle, und das Gleiche war auch mit Rose Carry geschehen. Sie saß so, dass sie das Gesicht ihres Mannes hätte anfassen können, so nah war es vor ihr.
    Sie erlebte mit, was Tom durchmachte.
    Zuerst sah sie sein Entsetzen und die Angst. Beides mochte noch auf einen gewissen Widerstand hindeuten, dann aber sah sie, dass sich der Ausdruck veränderte.
    Die Züge erschlafften. Sie nahmen ein fast schon entspanntes Aussehen an, als wäre ihm etwas Gutes getan worden.
    Justine trank weiter.
    Sie genoss es. Sie wollte ihn leeren, bis auf den letzten Tropfen. Rose hatte das Gefühl, sehen zu können, wie auch die letzten Tropfen Blut den Körper ihres Mannes verließen, und das genau wirkte bei ihr wie eine Initialzündung.
    Helfen! Beistehen! Noch einmal alles versuchen. Deshalb sprang sie so heftig um, dass der Stuhl hinter ihr einen harten Schlag erhielt und umkippte.
    Und dann schlug sie die Hände in die blonde Mähne der Blutsaugerin. Sie
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