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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest
Autoren: Jason Dark
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Als sie genug von ihr hatte, schleifte sie die Frau auf den Tisch zu, auf dem auch die anderen Opfer lagen.
    Justine drapierte sie nicht zwischen sie, sondern drückte sie auf den Stuhl, auf dem sie bereits gesessen hatte.
    Die blonde Bestie rieb ihre Handflächen gegeneinander. Sie lächelte dabei, auch wenn sie das Blut auf ihrer Haut verschmierte. Um die Lippen herum klebte es sowieso, und auf dem Weg zur Theke hin leckte sie es nur flüchtig weg.
    Plötzlich blieb sie stehen!
    Der Gedanke an Amy Carry verschwand blitzartig aus ihrem Kopf, denn sie hatte etwas gehört. Nein, nicht ganz. Es war eine andere Warnung, die sie erreicht hatte.
    Sie spürte, dass jemand kam.
    Das hätte Justine nicht weiter nervös gemacht, denn sie nahm es mit jedem Gegner auf. Aber die Person, die sich dem Haus näherte, war eine, auf die sie in diesen Augenblicken nicht treffen wollte. Das passte ihr nicht ins Konzept.
    Sinclair… vielleicht auch Suko.
    Justine gab zu, viel Zeit in diesem Gasthaus verbracht zu haben. Eigentlich zu viel.
    Sie konnte wählen.
    Noch einmal das Blut trinken oder mit ihrer Beute verschwinden und Amy zunächst zurücklassen. Sie ärgerte sich jetzt, weil sie sich die junge Frau nicht als Erste vorgenommen hatte, aber das ließ sich nun nicht mehr ändern. Sie hatte sich das Beste bis zum Schluss aufbewahren wollen, und das war ein Fehler gewesen.
    In der nächsten Sekunde erwachte sie zu einer fieberhaften Aktivität. Sie tat das, was getan werden musste, aber sie freute sich dabei auch auf die restlichen Stunden der Nacht…
    ***
    Auf dem Weg zu den Carrys wurde mein Gefühl nicht besser.
    Da gab es keinen Optimismus, der mich antrieb, schneller zu gehen, sondern vielmehr das Gefühl der Furcht, es letztendlich doch nicht zu schaffen und zu spät zu kommen.
    Zu schnell konnte ich auch nicht laufen, denn Suko hatte Schwierigkeiten mit seinem Knie, aber er riss sich zusammen und klagte nicht. Nur einmal fluchte er darüber, dass Justine ihn als Punchingball benutzt hatte, und er schwor sich und mir, dass dies in der Zukunft nicht mehr vorkommen würde.
    Aber er hielt sich tapfer, und ich brauchte auch nicht langsamer zu gehen. Es klappte sowieso besser, als wir die karge Dünenlandschaft hinter uns gelassen hatten, denn jetzt wurde der Boden härter und damit trittfester.
    Das Schicksal hatte uns ein kleines Glück gegönnt, denn der Nebel war nicht dichter geworden. Nach wie vor hing er in schleierartigen Fahnen in der Luft und schien nicht nur mit dem Boden der Insel verwachsen zu sein, sondern auch mit dem Wasser, denn von dort trieben neue graue Wellen heran.
    Ich suchte natürlich so gut wie möglich unsere Umgebung ab, die sich nicht mehr großartig veränderte. Auf Justine trafen wir nicht und auch nicht auf andere Menschen, obwohl ich das nicht unbedingt als gutes Zeichen ansah.
    Man konnte sie wirklich mit einem Raubtier vergleichen, das sich auf die Lauer legte, in seinem Versteck ausharrte und genau dann zuschlug, wenn die Zeit reif war.
    So holte sie sich ihre Opfer, die für die blonde Bestie einfach nur Beute waren.
    So sah die eine Seite aus. Es gab aber noch eine andere. Eine »menschliche«. Justine Cavallo war natürlich kein Mensch, aber sie verhielt sich so, und damit täuschte sie die anderen. Sie konnte einen nicht unbeträchtlichen Charme entwickeln, und mit ihrem nahezu provozierenden Sex umgarnte sie fast jedes menschliche Wesen.
    Das machte sie auch so gefährlich, denn es eröffnete ihr zahlreiche Wege, ohne dass es jemand schaffte, hinter ihre Maske zu schauen.
    Es ging mir etwas besser, als ich die ersten Lichter sah. Sie bildeten die Ausschnitte der Fenster nach, die klein waren und zu den kleinen Häusern passten. Amy Carry hatte vor die Haustüren Knoblauchstauden gehängt. Sie glaubte an den Schutz, ebenso wie ihre Mutter. Ich hatte beide Frauen in dem Glauben gelassen, denn eine Justine Cavallo konnte kein Knoblauch abschrecken.
    Die Häuser auf dieser Insel bildeten kein Dorf. Es waren nicht so viele, als dass sie sich zu einer derartigen Gemeins chaft zusammengefunden hätten. Sie standen zwar beisammen, aber auch recht verteilt, denn zwischen ihnen gab es genügend große Lücken, weil eben auf dieser Insel Platz genug war.
    Und zu den erleuchteten Fenstern, die uns am nächsten waren, zählte auch unser Ziel.
    Es war das Gasthaus. Eine Kirche hatte ich hier nicht gesehen, aber eine Kneipe gab es, denn Durst hatten die Menschen immer.
    »Das ist es dann wohl gleich
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