Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
011 - Die Nacht der Affen

011 - Die Nacht der Affen

Titel: 011 - Die Nacht der Affen
Autoren: James R. Burcette
Vom Netzwerk:
Die Scheinwerfer des Wagens erfassten eine halbverfallene Scheune. Der alte Morris ratterte über eine Stange, die quer auf der Straße lag, kam ins Schleudern und raste genau auf ein Gebäude zu.
    Das Mädchen schloss ängstlich die Augen, doch der Fahrer bekam den Wagen wieder unter Kontrolle. Er gab Gas, lenkte zurück auf die Straße, schoss allerdings nur wenige Zentimeter an einem Brunnen vorbei.
    »Das ist noch mal gut gegangen«, keuchte das Mädchen. »Fahr schneller!«
    Der Fahrer grunzte etwas Unverständliches.
    Sie fuhren eine schmale Landstraße entlang, links und rechts lagen Felder.
    »Wir haben es geschafft!« sagte das Mädchen triumphierend. »Wir haben sie abgeschüttelt.«
    Sie sah zurück, und ihre Freude erlosch. Das Scheinwerferpaar hinter ihnen kam rasch näher.
    »Schneller!« keuchte sie. »So fahr doch!«
    Sie biss sich in die Hand und begann aufgeregt an ihren Nägeln zu knabbern.
    Der Fahrer knurrte nur.
    »Wir schaffen es nicht«, sagte das Mädchen.
    Vor ihnen tauchte eine Tafel auf, die anzeigte, dass nach einer Meile eine Baustelle kam, mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf fünfzehn Meilen..
    Die Scheinwerfer des Verfolgerfahrzeugs blendeten im Rückspiegel. Als sie die Baustelle erreichten, kam ihnen ein Lastwagen entgegen.
    »Du musst bremsen!« schrie das Mädchen.
    Doch der Fahrer hörte nicht auf sie, sondern raste verbissen auf den Lkw zu und drückte auf die Hupe. Immer größer wurde der Kühler vor ihnen.
    Jetzt ist es aus, dachte das Mädchen. Sie konnte den Blick nicht von dem Lastwagen losreißen. Automatisch drückte sie sich tiefer in den Sitz.
    Der Lastwagen wich aus und stürzte beinahe die Böschung hinunter. Um Haaresbreite rasten sie an der Schnauze des Ungetüms vorbei.
    Ein großes Insekt klatschte gegen die Windschutzscheibe, und das Mädchen erschrak. Sie drehte sich um. Ihr Verfolger war nicht mehr zu sehen.
    »Wir müssen von der Straße ’runter«, sagte sie.
    Links und rechts von der Straße war ein tiefer Graben. Und dann tauchten ein paar ‚Häuser auf. Eine scharfe Rechtskurve führte in den Ort. Beinahe streiften sie einen Radfahrer, der wütend hinter ihnen herfluchte. Nach einer kleinen Steigung hatten sie den Ort wieder verlassen.
    Lester Pyes trat aus Helens Inn und setzte sich seinen Sturzhelm auf. Er war seit fünf Jahren bei der Polizei und seit einem halben Jahr bei der motorisierten Streife eingesetzt.
    Pyes ging gerade auf sein Motorrad zu, als der klapprige hellgrüne Morris an ihm vorbeiraste.
    »Der ist wohl wahnsinnig geworden!« knurrte er ungehalten.
    Er startete das Motorrad und wollte losfahren, als ein zweiter Wagen an ihm vorbeischoss, ein schwarzer Bentley, der mit mehr als achtzig Meilen dahinraste.
    Pyes fuhr dem Wagen nach. Er löste das Mikrofon aus der Verankerung und meldete sich.
    »Ich fahre den Zubringer zur B 54 entlang. Verfolge einen Morris und einen Bentley, die weit mehr als achtzig Meilen fahren. Wahrscheinlich Teenager, die eine Verfolgungsjagd veranstalten.«
    Er befestigte das Mikrofon und drehte stärker auf. Vor sich sah er die Stopplichter des Bentley. Immer näher kam er, aber er konnte die Nummer nicht erkennen. Sie war total verschmutzt.
    Er schaltete die Sirene ein und schickte sich eben an, den Wagen zu überholen, als der Bentley nach rechts ausscherte.
    Pyes war so überrascht, dass er fast die Gewalt über seine schwere Maschine verlor.
    Der Bentley raste weiter.
    Pyes fiel etwas zurück. Er setzte sich erneut mit der Zentrale in Verbindung.
    »Das ist keine einfache Geschwindigkeitsüberschreitung«, sagte er grimmig. »Sie wollten mich in den Straßengraben abdrängen. Ich empfehle, eine Straßensperre zu errichten.«
    »Wo befinden Sie sich derzeit?« fragte eine harte Stimme.
    »Ungefähr zwei Meilen nach Bloomstown«, sagte Pyes. »Und zwei Meilen von der B 54 entfernt.«
    »Verfolgen Sie die Wagen weiter. Wir werden den beiden den Weg abschneiden.«
    Der Bentley war jetzt ungefähr zweihundert Meter vor Pyes. Die Sirene heulte durchdringend durch die Nacht. Als Pyes wieder näher dran war, zog er seine Waffe und schoss auf die Reifen. Die erste Kugel fuhr in den Kofferraum.
    Er war nur noch zwanzig Meter hinter dem Wagen.
    Ein Fenster des Bentley wurde heruntergekurbelt und der Lauf einer Maschinenpistole sichtbar.
    Pyes sah den roten Feuerstrahl und spürte den Einschlag in seiner Brust.
    Das Motorrad brach nach links aus, raste ziellos weiter, kam von der Straße ab und schoss eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher